Seenot vor Griechenland: Rund 500 Menschen gerettet
Ein Boot mit Hunderten Menschen an Bord ist südlich vor Kreta in Seenot geraten. Fischer haben das Boot mittlerweile Richtung Küste abgeschleppt.
Die griechische Küstenwache hat am Morgen die Rettungsaktion südwestlich von Kreta gestartet. In einem Notruf sei von 400 bis 500 Insassen die Rede gewesen, sagte eine Sprecherin der Küstenwache am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Starke Winde behinderten jedoch die Rettung.
„Wir können das im Wasser treibende Boot sehen. Es sind sehr viele Menschen an Bord“, hatte die Sprecherin am Morgen gesagt. Laut der Küstenwache ging der Notruf kurz nach Mitternacht ein. Zwei Frachtschiffe, ein Tanker sowie zwei italienische Fischerboote, die in der Nähe waren, leisteten Hilfe.
Laut Berichten griechischer Medien befand sich das Schiff etwa 18 Seemeilen, das sind rund 33 Kilometer, südlich der Stadt Paleochora. Von dem Boot sei bereits kurz nach Mitternacht ein Notsignal gesendet worden. Erste Berichte deuteten demnach auf einen mechanischen Defekt hin.
Fischer nehmen Flüchtlingsboot in Schlepptau
Im Laufe des Vormittags wurde das Schiff laut Medienberichten von den zwei Fischerbooten erreicht. Sie schleppten es bis zu der Küstenstadt Paleochora ab. Ein Umstieg der Menschen auf die sicheren Boote sei wegen des starken Windes nicht möglich gewesen, hieß es.
Aufgrund der verstärkten Patrouillen der griechischen Küstenwache und der EU-Grenzschutzagentur Frontex in der Ägäis nutzen Schlepper zunehmend die längere und gefährlichere Route südlich von Kreta, um die Europäische Union zu erreichen. Die Migranten gehen damit bei der Überfahrt deutlich höhere Risiken ein. So kommt es häufiger zu menschlichen Dramen.
Das in Seenot geratene Boot soll griechischen Medienberichten zufolge von Libyen gestartet sein.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ergebnis der Sondierungen
Auf dem Rücken der Schwächsten
Frauen und Krieg
Krieg bleibt männlich
Schwarz-Rote Finanzen
Grüne in der Zwickmühle
Vertreibung von Palästinensern
Amerikaner in Gaza
Schwarz-rote Sondierungen abgeschlossen
Union und SPD wollen gemeinsam regieren
Gynökologin Mangler über Frauenkörper
Wären Geburten im Matriarchat schmerzfrei, Frau Mangler?