Rettung für Flüchtlinge im Mittelmeer: Sea Watch rettet erstmals Menschen
Das Geld für die Mission stammt aus Brandenburg. Nun fährt das Boot durchs Mittelmeer, um Flüchtlinge zu retten. Am Mittwoch war es so weit.
taz | Es war ein Projekt, das von Anbeginn unter der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit stand: Sea Watch. Die einfache Idee: Eine Initiative von Privatleuten rund um den Brandenburger Harald Höppner legte Geld zusammen, um im Mittelmeer Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu retten – mit eigenem Boot, mit eigenen Leuten. Am Mittwoch rettete Sea Watch nach eigenen Aussagen ihr erstes Boot – und bewahrte so mutmaßlich knapp einhundert Menschen vor dem Ertrinken.
Die Sea Watch befindet sich derzeit auf hoher See im Mittelmeer. Nach Angaben eines Sprechers war sie dort am Mittwoch auf ein manövrierunfähiges Schlauchboot gestoßen. Unter den 98 Insassen befanden sich demnach auch zwei schwangere Frauen sowie sechs Kinder.
Ein Sea Watch-Team habe das Boot zunächst stabilisiert und umgehend weitere Hilfe herbei gerufen. Das Rettungsschiff „Bourbon Argos“, das von der Hilfsorganisation MSF (Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen) betrieben wird, habe die Menschen dann an Bord genommen.
Eine Sprecherin von MSF in Italien bestätigte die Meldung am Mittwochabend gegenüber der taz. Neben dieser Hilfsaktion habe die „Bourbon Argos“ bereits am frühen Mittwochmorgen eine weitere Rettungsaktion gestartet. Dabei habe das Schiff 125 im Mittelmeer treibende Flüchtlinge an Bord genommen. Die Organisation MSF ist seit dem 2. Mai mit Booten im Mittelmeer unterwegs, um fliehende Menschen zu retten. Seit Beginn dieser Mission hätten allein die Boote ihrer Organisation über 6.000 Menschen an Bord genommen und in Sicherheit gebracht, sagte die Sprecherin.
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