piwik no script img

Rente und AltersarmutGeringverdiener sollen mehr sparen

Kleinverdiener sollen mehr „riestern“ oder eine Betriebsrente abschließen – ein neues Gesetz will Anreize dafür schaffen

Das Sparen fürs Alter soll sich auch für Niedrigverdiener lohnen: Reinigungskraft Foto: dpa

Berlin taz | Es ist eine Gruppe, die Sozialpolitiker aller Parteien beschäftigt: Kleinverdiener, deren spätere gesetzliche Rente so niedrig sein wird, dass sie ergänzende Grundsicherung im Alter, eine Art Hartz IV für Ruheständler, werden beantragen müssen. Haben diese Altersarmen ein bisschen Geld aus einem Riestervertrag oder einer Betriebsrente angespart, wird dieses Einkommen erst angerechnet, bevor man Grundsicherungsleistungen bekommt. Mit einem neuen Gesetz will Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) das jetzt ändern – und erntet Kritik.

Wer im Alter Grundsicherung bezieht, soll zusätzlich zu dieser Sozialleistung künftig einen monatlichen Freibetrag von mindestens 100 Euro aus einer Betriebs- oder Riesterrente behalten dürfen, sieht der Entwurf für das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz vor, den Nahles am Freitag vorgelegt hat.

Eine Beispielrechnung: Bekommt jemand künftig nur 600 Euro gesetzliche Rente, hätte er oder sie Anspruch auf aufstockende Grundsicherung, im Durchschnitt also eine Aufstockung auf rund 750 Euro im Monat. Hat man noch eine Riesterrente angespart, würde man von dieser zusätzlichen Altersvorsorge 100 Euro im Monat behalten können, hätte also dann bei einer gesetzlichen Rente von 600 Euro am Ende ein Einkommen von 850 Euro im Monat.

Neue Anreize zum „Riestern“

Im Sozialrecht wolle man mit dem Freibetrag „neue Anreize“ für den Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge schaffen, heißt es dazu im Gesetzentwurf. Denn Geringverdiener, die damit rechnen, im Alter sowieso auf ergänzende Grundsicherung angewiesen zu sein, haben bisher keinen Grund, irgend etwas privat anzusparen – es würde ihnen später sowieso von der staatlichen Sozialleistung wieder abgezogen.

Bisher sind zwar nur drei Prozent der Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren Empfänger von Grundsicherung , wobei 77 Prozent davon diese Grundsicherung aufstockend zu einer kleinen gesetzlichen Rente bekommen. Doch man erwartet, dass die Zahl der Empfänger von Grundsicherung steigt.

Der Sozialwissenschaftler Gerhard Bäcker vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen rechnet vor, dass ein Erwerbstätiger, der 70 Prozent des Durchschnittseinkommens verdient, im Jahre 2045 fast 48 Jahre gearbeitet haben müsste, um das Niveau der Grundsicherung zu erreichen- denn das Rentenniveau wird durch die demographischen Veränderungen sinken. Eine solch lange Einzahlungsdauer ist kaum zu schaffen. Kein Wunder, dass das gesetzliche Rentensystem immer unattraktiver wird für Jüngere.

Das Problem sind die Vermögensgrenzen

Bäcker sieht den Gesetzentwurf mit den neuen Freibeträgen aber kritisch. Angesichts der bestehenden Vermögensgrenzen seien die monatlichen Freibeträge „nur eine Scheinlösung“, sagt Bäcker. Denn es gilt laut dem Gesetzentwurf zwar ein neuer monatlicher Freibetrag für das Angesparte – aber die geltenden Vermögensfreigrenzen werden nicht angetastet.

Das bedeutet: Wer mehr als 2.600 Euro Vermögen besitzt- selbstgenutztes Wohneigentum ausgeschlossen- , der muss das Vermögen erst aufbrauchen, bevor auch nur ein Cent an Grundsicherung fließt. Das heißt, auch kleinere Erbschaften oder eine Datsche müssen erst verbraucht oder verkauft werden, bevor der oder die KleinrentnerIn Grundsicherung in Anspruch nehmen kann.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

45 Kommentare

 / 
  • Das ich das noch erlebe, einen Artikel, welchen ich eher in der FAZ erwarte, in der Taz? Die Taz hat sich genau so gewandelt, wie die Grünen. Neoliberaler geht es nicht mehr?

     

    Im übrigen der sog. ISNM ist eine Lobby Vereinigung der Arbeitgeber ebenso wie der "Bund der Steuerzahler"

     

    Warum macht man es nicht wie unsere Nachbarn wie Österreich oder die Schweiz? Alle zahlen von allem ein? Beitragsbemessungsgrenzen gibt es nicht? Die Ergebnisse können sich sehen lassen, aber das ist für einen Deutschen undenkbar, vielleicht etwas von anderen zu lernen? Im Zweifel wieder bis zum Untergang? Ich bin davon heute überzeugt, von den Herrschenden und seinem Mainstream können wir keine Änderungen für die Mehrheit mehr erwarten. Nur noch eine echte Revolution könnte vielleicht helfen.

    • @heino Ewerth:

      "Nur noch eine echte Revolution könnte vielleicht helfen."

       

      Herr Ewerth, nach der allgemeinen Bewusstseinslage der werktätigen Bevölkerung, und so nicht erst seit 1933 bzw. 1989/90, sind heute 97 Prozent der Werktätigen nicht für eine ernsthafte und tiefgreifende Veränderung des imperialistischen Gesellschaftssystems! Die große Mehrheit würde sich allenfalls für ein modifiziertes Trump'sches kapitalfaschistisches System entscheiden. Im Grundsatz für die Beibehaltung des gauckschen und quandtschen Bourgeoissozialismus - mit kleinen Änderungen an der Fassadenmalerei. Dabei wären auch die Spezial- und Sozialdemokraten und "Sozialpartner" der bürgerlichen DGB-Gewerkschaften und analogen Sozialverbände der Bourgeoisie in der BRD wie EU behilflich.

       

      R.S.: Gewerkschafter der Basis - seit 47 Jahren.

  • Angesichts der Absurdität schon in der Überschrift – „Geringverdiener sollen mehr sparen“ (wovon denn?) -, hatte ich eine ironische Abrechnung mit Nahles‘ Plänen erwartet. Stattdessen folgt eine ernsthafte Erläuterung des Gesetzesvorhabens. Nur noch grotesk. Daß man die Probleme fast vollständig beseitigen könnte, indem Kleinverdiener höhere Löhne erhalten, von denen sie leben können, und die Rentenbeiträge auf ein existenzsicherndes Niveau angehoben werden, scheint nicht mal in der Phantasie der Autorin auch nur am Rande denkbar zu sein. Stattdessen werden Lösungen gesucht, wo unter diesen Randbedingungen – Lohndumping, Zerstörung des Sozialstaats – keine möglich sind. Im Artikel nebendran wird darauf hingewiesen, daß das privatisierte Rentensystem in Chile völlig gescheitert ist, aber hier mit heiligem Ernst derselbe Unsinn als Ausweg dargestellt. Quelle Nachdenkseiten

  • Dreister geht es nimmer. Wenn es noch einen Beweis für das Neoliberale Denken bedarf, zeigt dieser Artikel, statt kritisch sich darüber zu äußern, und Frau Nahles einmal die Meinung zu sagen, wird noch etwas erklärt, was eigentlich schon ein Widerspruch in sich birgt. wer kann von wenig oder von was noch sparen?

     

    Man hat wohl den Neoliberalismus so verinnerlicht, dass man vor lauter Wald die Bäume nicht sieht oder sehen will?Jean Ziegler, der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, stellt dazu fest: „Der deutsche Faschismus brauchte sechs Kriegsjahre, um 56 Millionen Menschen umzubringen – die neoliberale Wirtschaftsordnung schafft das locker in gut einem Jahr.“

  • 2G
    25726 (Profil gelöscht)

    "Was Herr Bosbach zur Produktivität sagt ist zwar faktisch wahr, hat aber nicht den geringsten Auswirkungen auf die Entwicklung der Rentensituation. Auch wenn sich die Produktivität jedes Jahr um 3000% erhöht haben die Rentner nichts davon, da die Rentenbeiträge vom Gehalt und nicht von der Produktivität abhängen."

     

    Besser konnten Sie nicht darlegen, daß Sie die Zusammenhänge von Produktivität, Wohlstand und Einkommensverteilung nicht verstanden haben.

  • Wenn man sehe wollte, wie eine gerechtere Rente aussieht, könnte man auf unsere deutschsprachigen Nachbarländer schauen. Dort gab es keine Radikalkürzungen zugunsten der Arbeitgeber.

  • Nachtrag.

     

    Wir sollten es lernen mit den richtigen Fakten und Zahlen zu arbeiten!

     

    Der DGB berichtet bereits am 19.05.2008 wie folgt:

     

    "Die Dimension des Armutsproblems wird umso deutlicher, wenn man berücksichtigt, dass die Armutsschwelle trotz der hohen Inflation von 2003 bis heute (von 938 auf 781 Euro) abgesenkt wurde."

     

    Berücksichtigen wir die Inflation von 2003 zu 2008 bei der Neubewertung, im Jahr 2003 lag die Armutsschwelle bei 938 Euro, so liegt die Armutsschwelle bereits im Mai 2008 bei 1035,63 Euro, auf der Grundlage der jährlichen Fortschreibung der Berechnung auf der Basis von 2 Prozent seit Mai 2003.

     

    Vgl. hierzu auch meinen Beitrag bei Labournet.de Germany am 20.05.2008, unter dem Titel: Der Armutsbericht der Bundesregierung ist ein Schwindel nach unten!

     

    Würden wir bei der Annäherung an eine Lösung des Armutsproblems im Alter, insbesondere bei der Armutsrente, mit den richtigen Ausgangs-Fakten unsere Berechnung durchführen, so läge heute bereits die Netto-Summe für eine angemessene Überwindung der Altersarmut (nur) in Deutschland bei mtl.: 1213 Euro [ohne weitere Abzüge].

     

    Hierfür sind die materiellen Voraussetzungen in der bundesdeutschen Welt- und Reichtumsmetropole auskömmlich vorhanden. So auch für diejenigen Menschen, die heute noch immer nach lebenslanger Erwerbsarbeit unverschuldet in der Armutsrente landen!

     

    Diese einfache Wahrheit dürfte in allen bürgerlichen Parteien bekannt sein. Es stellt sich von daher die berechtigte Frage: warum erfolgt hier kein Einsatz für die -tatsächliche- Überwindung der Altersarmut?

  • Welchen Zynismus die bestversorgten Politiker sich da leisten zu Lasten der armen Leute. Erst mal machen sie die Armen noch ärmer und dann gibts Grundsicherung. Die Riesterente, die angerechnet werden soll, ist im Grunde eine Betrugsnummer.

    850 € in München beispielsweise, wo ein möbliertes Zimmer schon den größten Teil, davon verschluckt, sind gar nichts. Was essen diese Leute dann noch ?

    Ich wünsche mir, daß jeder dieser finanziell gemästeten selbstzufriedenen Politiker mal 3 Monate von Grundsicherung leben müßte. Vielleicht verlieren sie dann etwas von ihrer Verblendung

    • @Rugero di Barchi:

      Die meisten der Leute, die über so existenziell wichtige Fragen entscheiden, haben sich selbst dicke Pensionen zugestanden und sind nicht bereit davon Abstriche zu machen - auch das ist Teil des Problems. Diese Leute erheben ihre eigene Person über die vielen Menschen, die sie in bittere Armut schicken wollen - das ist etwas, was ich nur schwer verstehen kann. Ich hoffe, dass das mal deutlich sichtbarer diskutiert wird.

  • Jeder kann es seit Karl Marx, Friedrich Engels, August Bebel und Rosa Luxemburg wissen, wenn er oder sie es doch nur wissen möchte!

     

    Der Reichtum der wenigsten Menschen ist die Armut und das Arbeitsergebnis der Mehrheit der Menschen!

     

    Wie erklärt die sozialdemokratische Bundesarbeitsministerin den persöhnlich leistungslosen Erbschafts- und Dividendenreichtum der Familien Springer, Mohn, Bosch, Quandt und Siemens?

     

    Auch deren persönlich leistungsloser Reichtum ist ein Ergebnis aus der werktätigen und lebenslangen Arbeit der Geringverdiener und Armutsrentner!

     

    Hier müsste eine verantwortungsvolle Politik ansetzen, bei den Wohlhabenden, Vermögenden und Reichen in der Bundesrepublik! Insbesondere bei den persönlich leistungslosen Millionenvermögen und Erbschafts-Milliarden. Verfügen doch nur 10 Prozent der Bevölkerungsspitze über mehr als 70 Prozent aller Netto-Privatvermögen in der Bundesrepublik. Aber die unteren 50 Prozent, 41 Millionen Bundesbürger, besitzen zusammen nicht mehr als 1 Prozent aller Vermögenswerte!

    • @Reinhold Schramm:

      Auch in Ihrem Beitrag finde ich den Mut und die Idee, unsere fixen Vorstellungen zu hinterfragen - leider wird das immer wieder tabuisiert - obwohl es m.E. im Interesse der breiten Gesellschaft wäre - wohl aber nicht im Interesse der obersten paar Prozent überreichen Menschen, deren Status dringend hinterfragt werden muss - das ist KEINE Neiddebatte, das ist eine Debatte, die offensichtliche Fehler in der Organisation unseres Zusammenlebens korrigieren will.

  • Die aktuelle Rentenreform weist auf einen richtigen sozialpolitischen Fakt hin. Die Altersarmut kommt auf einen großen Anteil der Bevölkerung zu.

    Die Behauptung, das gegenwärtig nur 3% Grundsicherung beziehen und deshalb das Problem kein aktuelles ist sonder ein zukünftiges ist zynisch.

     

    Auch diese Reform will kein zukuntsicheres Modell sonder bleibt den überkommenen Ideologie treu. Es soll privat vorgesorgt werden.

     

    Enweder Riestrente , Betriebsrente, am besten beides.

    Rentenprobleme werden immer noch als demographisches Problem betrachtet.

     

    Richtig daran ist nur, das es einen demographischen Wandel gibt. Richtig ist aber nicht, dass das die Ursache für das Rentenproblem ist.

     

    Richtig ist, dass das Rentenproblem eben kein demographisches ist, sonder ein ökonomisches. (s. Steigerung BIP, Produktivkraftentwicklung) und politisches

    Und daher geht es nicht um Sachzwänge sondern um Verteilungsfragen.

    • @Ulrich Lutz:

      Ich finde Ihren Beitrag hilfreich. Von meiner Seite würde ich noch ergänzen, dass wir alle unsere Vorstellungen hinterfragen müssen - z.B. die Frage nach "Einkommen", "Verdienst/Gehalt", "Erbe", "Besitz" etc. - wir müssen sie hinterfragen, um sie ggf. unserem aktuellen Verständnis anzupassen und damit bessere Mittel zu erhalten, um die offensichtlichen Probleme lösen zu können.

  • Alles was man hier lesen kann folgt einer gewissen Logik!

    Aber, dass was hier noch nicht bedacht wurde, liegt viel banaler auf der politischen Schiene.

    Die gesamte Geldindustrie ist zur Zeit seiner einfachsten Gewinnoption beraubt. Sie bekommen keine Zinsen und geben auf eingelagerte Gelder keine Zinsen. Da jeder das erkennt, werden keine Versicherungen oder Sparverträge abgeschlossen. Das bringt noch mehr Mise für diese Institutionen!

    Um das auszugleichen, werden eben die, die es sich eh nicht mehr Leisten können zum Sparen, bzw. abschließen von Versicherungen, ohne Zinsgewinn gezwungen, da es andere wohl auch kaum mit sich machen lassen würden.

    In meinen Augen ist diese Art der Rentendebatte, Riestern oder Betriebsrente für Geringverdiener, ausschließlich eine Umsatzerhöhungsmaßnahme für die Geldwirtschaft ohne einen Nutzenbringenden Effekt für die, die den Nutzen davon haben sollten. So etwas hat es bereits gegeben, mit der Einführung von Riester, da wussten auch alle, dass der Nutzen nur bei den Versicherungen liegt, die durch die horrenden Verwaltungsgebühren die Einzigen und Wahren Nutznießer sind und waren!!!

     

    Ich bin einer dieser Geringverdiener, beziehe kein Hartz IV und könnte keine Gelder locker machen, ohne auf etwas aus der Grundversorgung für mich und meine Tochter zu verzichten, denn nach Beratung eines Lebensversicherungsfachmannes, der auch ein sehr guter Freund ist müsste ich mindestens 75,-- bis 100,--Euro ausgeben, damit ich eine ca. 150,--Euro monatlich herausbekomme bei der geringen Laufzeit, die mir altersbedingt jetzt nach der Gesetzesinitiative noch bleibt!!!

    .

    • @urbuerger:

      Ein großer Trost liegt in der Tatsache, dass dieses Thema viele Menschen betrifft - so einfach kann die Politik hier keine Mogelverpackungen verkaufen - sonst fliegt ihnen das mal um die Ohren.

  • Wie krank kann Politik sein? So krank! Würde es im Kabarett aufgeführt, könnte man drüber lachen - aber es ist Ernst.

    Es gibt viele verschiedene Denkmodelle, über die eine Diskussion hilfreich sein kann, aber der vorliegende Vorschlag ist eine Frechheit, eine Verachtung von Menschen und ein Zynismus sondergleichen. Menschen werden durch unser Gesellschaftsmodell in die Armut getrieben - für das die Politik verantwortlich ist - und dann fordert man von diesen Menschen Unmögliches - nämlich für Ihre Versorgung zu sorgen. Und wenn Sie das dann nicht tun - na ja, dann sind sie eben selber schuld - wie gesagt, es geht nicht verachtender und nicht zynischer!

  • Klingt echt total plausibel! Jener Teil der Bevölkerung, der den Großteil seines ohnehin geringen Einkommens in die tägliche Lebenserhaltung buttern muss, soll einfach mal sparen, damit er im Alter nicht dem Staat auf der Tasche liegt... ich meine, okay, wenn so etwas von der CDU/CSU kommt, dann darf einen das angesichts des unsozialen Charakters dieser Parteien nicht verwundern, aber da der Vorschlag von der SPD kommt, haben sich die Verantwortlichen ein klares *facepalm* verdient.

  • 6G
    628 (Profil gelöscht)

    Die Nahles halt, Vorschläge von der Frau haben immer Hand und Fuß. Eine echte Fachkraft und ein wahrer Glücksfall für die Sozen.

  • Altersarmut , Grundsicherung , Minilöhne , die zu Mini-Minirenten führen - ...tja, es geht doch nichts über die "soziale" Marktwirtschaft !

     

    Bis ungefähr zum Beginn der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es noch nicht die Begriffe (bzw. das , was heute damit bezeichnet wird) wie : Mindestlohn , Prekariat , Aufstocker , Lohnabstandsgrenze , Leiharbeit , Tafel , Flaschensammler.

     

    Das warenproduzierende System der Kapitalverwertung stößt zur Zeit offenbar wegen seiner Überproduktivität an seine Grenzen , weil immer m e h r Güter mit immer w e n i g e r Arbeitskraft produziert werden können . Eine der absurden Folgen : Dieses Gesellschaftssystem hat unausweichlich wachsende Probleme damit , a l l e seine Alten mit dem Nötigsten zu versorgen .

    • @APOKALYPTIKER:

      Ich denke, die "Lohnabstandsgrenze" gab es schon. Allerdings wurde diese eher argumentativ eingebracht, wenn es darum ging, für höhere Löhne zu streiten, nicht um Sozialhilfe und Arbeitslosengeld möglichst klein zu rechnen...

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Gäbe es eine Auszeichnung für Zynismus, die GroKo würde sie mit Abstand gewinnen...

  • Das ergänzt prächtig die Geschichte.

     

    Da gab es ja auch einmal den Dummspruch "wenn die Leute kein Brot mehr haben, dann sollen sie eben Kuchen essen".

  • Hab ich das richtig so verstanden:

    Wenn ich mir heute Geld das ich eigentlich für mein tägliches Leben brauche abzwacke, bringt das später dem Staat, dass er mir weniger "Ergänzungsleistungen" zahlen muss?

    • @regrettt:

      Noch viel schlimmer: wenn Sie sich heute Rücklagen für die Rente aus den Rippen schneiden und dann länger arbeitslos werden, werden sie vom Staat gezwungen Ihre Altersvorsorge aufzulösen und abzuleben, bevor Sie Hartz IV bekommen. Zur Freude der Jobcenter und für Sie garantierte Altersarmut. Toll, woll?

    • @regrettt:

      Korrekt.

  • Mein Name dafür ist Gereontozid: Altenvernichtung aus Feigheit vor klaren neuen Strukturen. Denn ein Rentenmodell wie das in der Schweiz umzusetzen, dazu würde es eines Erzbergers bedürfen...

  • @ jau -

     

    kurz - nen nackten Seemann in die Tasche greifen!

    Na Servus. Punkt.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Betriebsrentenstärkungsgesetz? Ein beschissener Name für ein beschissene Gesetzgebung. Anstatt die gesetzliche Rente zu stärken, wird immer mehr Geld den privaten Versicherungen in den Arsch geblasen. Mittlerweile sind sie nur (und zwar langfristig) zu dem Auszahlen der gezahlten Beiträge verpflichtet.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      Das Geld wird aus der gestzlichen Rentenversicherung raus genommen, weil das System der staatlichen Rentenversicherung nicht mehr funktioniert. Nicht bei der Lebenserwartung, nicht bei der Demografie und nicht bei den Beitragssätzen.

      Je weniger Geld man in dieses System pumpt, desto weniger Ansprüche entstehen und je weniger Ansprüche entstehen desto weniger relevant ist die Dysfunktionalität.

      Das Ganze ist also vor allem ein Weg die Systeminhärente Problematik nicht thematisieren zu müssen. So wie ich sie einschätze müssten Sie darüber glücklich sein.

       

      Wie ich Ihnen ja schon mehrmals vermitteln wollte kann sich das Rentensystem schon jetzt nicht mehr selber tragen. Es wird üppig aus Steuergeldern bezuschusst, damit es überhaupt noch funktioniert.

      Wäre diese Bezuschussung nicht müsste man alle Renten um 25% kürzen.

       

      Eineziehung von Freiberuflern, Unternehmern, Beamten,... Mildert das Problem für einige Zeit ab, löst es aber nicht.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Es wird immer mehr Geld aus der Rentenversicherung abgezogen, weil diese nicht mehr funktionieren würde. Der Grund dafür, dass sie nicht mehr funktioniert ist allerdings, dass immer mehr Geld abgezogen wird.

        In der Schweiz sind alle Einkünfte rentenpflichtig. Zwar gibt es auch dort ein demographisches Problem. Dieses wird jedoch nicht durch ein hausgemachtes Problem deutlich vergrössert. Und übrigens - die Rentenbeiträge in der Schweiz betragen 4,2% je von Arbeitgeber und Arbeitnehmer (zusammen also 8,4%) - dagegen sind in Deutschland 18,7%, also mehr als doppelt so viel zu zahlen.

        Mathematisch ist die Rente in Deutschland vor allem für Männer ein Verlustgeschäft. Männer zahlen den Großteil der Beiträge, bekommen in der Regel weder Sonderleistungen für Kindererziehung noch Witwerrenten und beziehen auf Grund ihrer küzeren Lebenserwartung weniger Rente. Frauen erhalten daher 50% mehr Rente pro eingezahltem Euro als Männer. Rentenverträge (ob gesetzlich oder privat) sollten daher nur Frauen abschließen. Männer sollten dagegen Kapital (in welcher Form auch immer) ansparen.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @33523 (Profil gelöscht):

        Moment. Ausnahmsweise kann man hier das Problem von seinem gewünschten Ergebnis angehen. Das gewünschte Ergebnis: anständige Versorgung der älteren Generation.

         

        Jetzt gibt es 2 Werte, die alle fixiert angucken wie ein Kaninchen eine Giftschlange: Beitragssatz und Lebenserwartung (bzw. Rentenbezugsdauer). Anschließend werden mit diesen beiden Werten numerische Horrorszenarien aufgebaut, teilweise bis zum Jahr 2080. Als Lösungen werden längere Arbeitszeit und mehr private Vorsorge aufgetischt. Schon witzig, dass solche Themen wie digitalbedingter Arbeitsplatzabbau, Produktivitätssteigerung, Erweiterung der Finanzierungsbasis, Anlageproblematik bei Privatvorsorge, Konsumeffekte bei höherer Sparquote, tätigkeitsbedingte "Nutzungsdauer" der Arbeitnehmer in der Diskussion keine Rolle spielen.

         

        Es geht hier um reine Umverteilungsproblematik wo in volksverhetzerischer Manier die Jungen gegen die Alten (https://pbs.twimg.com/media/Cv1eSVRWYAAkgg7.jpg) aufgehetzt werden.

        Und dann irgendwann mal wundert man sich, dass Leute wie Trump Wahlen gewinnen.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Ich schließe mich auch ausdrücklich Ihren Ausführungen an - Danke!

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @10236 (Profil gelöscht):

          "....digitalbedingter Arbeitsplatzabbau, Produktivitätssteigerung, Erweiterung der Finanzierungsbasis, Anlageproblematik bei Privatvorsorge, Konsumeffekte bei höherer Sparquote, tätigkeitsbedingte "Nutzungsdauer" der Arbeitnehmer in der Diskussion keine Rolle spielen."

           

          Das spielt alles eine Rolle aber die genannten Faktoren Beitragssatz und Lebenserwartung spielen bei der Rente nunmal die mit Absand größte Rolle.

          Die Menschen die heutzutage in Rente gehen beziehen die Rente doppelt so lange wie die Rentner von vor 50 Jahren. Das heißt: Doppelte Kosten. Da kann man nicht einfach mit den Achseln zucken und weiter machen wie bisher.

           

          Und ich weiß ja mittlerweiledas eines Ihrer Lieblingsargumente für allesmögliche ist: Wir brauchen Konsum um die Wirtschaft am Laufen zu halten! Das wäre ohne die Globalisierung auch korrekt aber es gibt die Globalisierung. Abgesehen davon heißt Angespart auch nicht gleich das mit dem Geld nicht irgendwas passiert. Die Bank zahlt einem ja keine Zinsen dafür das sie das Gled nur und der Ecke rumliegen lassen.

           

          "Es geht hier um reine Umverteilungsproblematik wo in volksverhetzerischer Manier die Jungen gegen die Alten (https://pbs.twimg.co...SVRWYAAkgg7.jpg) aufgehetzt werden."

           

          Das ist kein Aufhetzen. Das ist eine Notwendige Debatte. Ich meine man kann doch nicht einfach so tun als würde es ein Problem nicht geben, nur weil man den Konflikt scheut.

          Keiner der genannten Punkte ist falsch. Das wissen sie auch. Mal im Ernst: Was wollen Sie denn? Und wie wollen Sie das LANGFRISTIG finanzieren?

           

          "Und dann irgendwann mal wundert man sich, dass Leute wie Trump Wahlen gewinnen."

           

          Trump gewinnt weil er kein Berufspolitiker ist und weil er auf politische Korrektheit scheißt.

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @33523 (Profil gelöscht):

            "Mal im Ernst: Was wollen Sie denn? Und wie wollen Sie das LANGFRISTIG finanzieren?"

             

            Ich würde die Finanzierung der Altersversorgung stufenweise aus der Beitragsfinanzierung herauslösen und gemischt (Steuern, Wertschöpfungsabgabe) finanzieren.

             

            Die Leistungen würden an BIP (und deren Entwicklung gekoppelt). So haben wir heute ca. 17 Mio Einwohner über 65 (ca. 21%) und geben ca. 10% des BIP für gesetzliche Rente aus. Also ca. 0,6% des BIP für 1 Mio. Altersgeldempfänger. Alternativ: 1/2 BIP/Kopf für Altersruheempfänger. Möglichkit der zusätzlichen Finanzierung (analog bisherige Entgeltpunkte), um nach Leistung die Beträge zu differenzieren, nicht ausgeschlossen.

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @10236 (Profil gelöscht):

              "Ich würde die Finanzierung der Altersversorgung stufenweise aus der Beitragsfinanzierung herauslösen und gemischt (Steuern, Wertschöpfungsabgabe) finanzieren."

               

              Okay im Klartext: Die Arbeitgeber sollen mehr zahlen und es sollen noch mehr Steuergelder dafür draufgehen. Wir sind ja erst bei ~30% der Steuergelder.

               

              Ist Ihnen klar das das Volumen der Rentenzahlungen höher ist als das aller Steuereinnahmen zusammen?

              Wo wollen Sie bei Ausgaben des Staates denn kürzen? Wenn Sie mehr Steuergelder ausgeben wollen dann müssen ja irgendwo Leistungen des Staates verringert werden!

               

              "Also ca. 0,6% des BIP für 1 Mio. Altersgeldempfänger."

               

              Sie müssen mal aus dieser BIP Nunmmer rauskommen.

              Was der Staat ausgeben kann sind die Steuereinnahmen, nicht das gesamte BIP. Das ist irreführend und ich vermute mal ein Mittel um Prozentzahlen möglichst klein zu bekommen. Macht die Situation aber auch nicht besser.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @33523 (Profil gelöscht):

            Dass Sie die Argumentationsmuster der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft so unkritisch übernehmen, ist bedauerlich und zeugt von Ignoranz, da diese doch bereits von Gerd Bosbach wissenschaftlich widerlegt und als Propaganda der Arbeitgeberseite entlarvt wurden.

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @2097 (Profil gelöscht):

              Also sind Sie nicht der Meinung das die Rente von irgendjemandem gezahlt werden muss und das diejenigen die dafür aufkommen die Personen sind die arbeiten?

               

              Mehr wurde mit dem Plakat nämlich nicht gesagt und es ist mir scheißegal ob das von der INSM, dem KKK oder der Kommunistischen Partei kommt. Die Frage ist doch: Ist der Inhalt korrekt? Und ja der ist korrekt. Wenn nicht dann korrigieren sie mich bitte. Ansonsten verbuche ich ihren kommentar unter unreflektiertem Virtue Signaling.

              • 1G
                10236 (Profil gelöscht)
                @33523 (Profil gelöscht):

                Wenn schon die INSM die Generationengerechtigkeit so eingängig einfordert, vielleicht hätte sie under "DU ZAHLST!" auch "DU ERBST!" schreiben müssen. Weiß nicht genau wieviel Erbschaften und Schenkungen 2015 betragen haben, aber so um die 100 Mrd?

                Fantastisches Verständnis von Generationengerechtigkeit - sich den Arsch abputzen lassen, Bildung finanzieren, erben was die Alten erarbeitet haben, aber möglichst wenig zahlen - DAS ist asozial.

                • 3G
                  33523 (Profil gelöscht)
                  @10236 (Profil gelöscht):

                  Ich werde mich hier nicht zum Stellvertreter der INSM machen. Was ich gesagt habe ist: Alles was auf diesem Poster steht stimmt.

                  • 2G
                    2097 (Profil gelöscht)
                    @33523 (Profil gelöscht):

                    Na dann sind doch die Positionen geklärt und dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer einem erneuten Verweis auf Gerd Bosbach, der die Arbeitergeberpropaganda der INSM bereits widerlegt hat. Aber das müssen Sie natürlich nicht zur Kenntnis nehmen und weiterhin alles was Ihnen nicht passt als "unreflektiertes Virtue Signaling" (LOL) verbuchen.

                    "Der Zuwachs an Produktivität übertrifft selbst bei zurückhaltender Prognose (1 % pro Jahr) den Verlust an Arbeitskräften durch Geburtenrückgang und die Kostensteigerung der Renten. Zudem ist die Produktivität im Vergleich zu den USA etwa noch unterentwickelt.

                    Die Wirkung der Arbeitslosigkeit ist wesentlich stärker als die Effekte der demografischen Entwicklung, leider würden aber die meisten Arbeitssuchenden aus der Statistik herausgerechnet. Die verbleibenden Arbeitslosen würden nicht in den Arbeitsmarkt integriert. Es fehle also nicht an Kindern, sondern an der Bereitschaft, die schon existierenden Menschen zu fördern und versicherungspflichtig zu beschäftigen.

                    Die zurückgehenden Versorgungskosten der Kinder würden aus der Kostenrechnung herausgenommen, als ob nur Rentner Kosten verursachen würden. Bei dem angeblich gewünschten Bevölkerungswachstum durch Geburtensteigerung wären die Versorgungskosten für Kinder und Jugendliche erheblich. Diese werden bei Bevölkerungsrückgang eingespart.

                    Das Rentenproblem sei keine Folge des demografischen Faktors, sondern der Verteilungspolitik, die seit Jahren mehr Wert auf die Förderung der Großvermögen legt als auf die Finanzierung der Rentenversicherung, etwa durch den Arbeitgeberanteil oder die Schaffung versicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung.

                    "

                    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Bosbach

                    • 3G
                      33523 (Profil gelöscht)
                      @2097 (Profil gelöscht):

                      Sie haben da wohl ein massives Verständnisproblem. Was Herr Bosbach zur Produktivität sagt ist zwar faktisch wahr, hat aber nicht den geringsten Auswirkungen auf die Entwicklung der Rentensituation. Auch wenn sich die Produktivität jedes Jahr um 3000% erhöht haben die Rentner nichts davon, da die Rentenbeiträge vom Gehalt und nicht von der Produktivität abhängen. Abgesehen davon sind 50% höhere Produktivität auch nicht gleich 50% mehr Gewinn. Die Konkurenz schläft nicht.

                       

                      Die Arbeitslosigkeit (34,5 Mrd.) kostet den Staat nicht mal 10% dessen was die Rente (365 Mrd., davon 93 Mrd. aus Steuereinnahmen) kostet. Arbeitslose gab es zu jeder Zeit und selbst wenn es in Wahrheit 10% sind und man sie Umfänglich in den Arbeitsmarkt integrieren könnte wäre die Ersparnis alles Andere als eine Lösung des Problems, zumal diese Menschen dann auch wieder Ansprüche gegenüber der Rentenkasse aufbauen.

                       

                      Die Versorgungskosten für Kinder sind nicht so hoch, zumindest nicht für den Staat. Der Staat zahlt momentan 7,75 Milliarden pro Jahr an Leistungen für Familien. Ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zur Rente.

                       

                      (Quellen: Bundeshaushalt: https://goo.gl/FMWsuS, Rentenkasse: https://goo.gl/4Gl4ua)

                       

                      Herr Bosbach ist hier sehr populär. Allerdings nicht wegen seiner profunden Fachkenntnis, sondern weil er einem das erzählt was man hören will. Wahr ist das es Produktivitätssteigerungen, mehr Arbeitslose als angegeben und Kosten für Kinder gibt. Doch mit den Schlüssen und Proportionen die Bosbach vermittelt schießt er leider weit an der Realität vorbei.

                       

                      So jetzt habe ich mich nachprüfbar mit ihren Argumenten auseinandergesetzt. Nun Beantworten Sie doch bitte endlich meine Frage: Ist auch nur eine der auf dem Plakat aufgestellten Behauptungen falsch?

                      • 2G
                        2097 (Profil gelöscht)
                        @33523 (Profil gelöscht):

                        Natürlich ist die Aussage auf dem Plakat falsch und unterliegt einer einseitigen Betrachtung. Es ist doch ganz einfach. Die INSM möchte teilen (nicht umverteilen, sondern nur einteilen, um nichts abgeben zu müssen) und herrschen, das heißt, sie lenkt ab von dem Problem Reich gegen Arm und den notwendigen Erfordernissen zur Bekämpfung der Armut. Und macht nun eine neue Debatte auf, die der Altersdiskriminierung, Alt gegen Jung und dem Motto, die Alten würden den Jungen etwas wegnehmen. Wie ätzend ist das denn, AfD und Pegida Niveau, da diffamierend, pauschalisierend und undifferenziert.

                        Andere Länder (bspw. die skandinavischen Länder, Schweiz und Österreich) haben es besser hinbekommen mit der Rente, trotz des demografischen Wandels, komisch, alle zahlen ein und es klappt trotzdem besser. Okay, dort erhalten die oberen Einkommensgruppen, Beamte usw. weniger, dafür bekommen die unteren Einkommensschichten mehr. Umverteilung, es klappt, man muss nur wollen. Und da die INSM es nicht will, verfällt sie auf AfD und Pegida Niveau und betreibt Diskriminierung. Das ist nicht gerade mit den Menschenrechten zu vereinbaren.

                        • 3G
                          33523 (Profil gelöscht)
                          @2097 (Profil gelöscht):

                          "Die INSM möchte teilen .... und herrschen"

                           

                          Das ist viel zu direkt. Die INSM ist eine Lobbygruppe. Sie will die Meinung der Gesellschaft in eine Richtung lenken die besser in ihr Weltbild passt. Das ist in einer Demokratie ein legitimes Mittel. Das wird nicht nur von der Industrie, sondern auch von Umweltschützern und Co. betrieben. Ich nehme an mit deren Lobbying haben Sie auch keine Probleme.

                           

                          "das heißt, sie lenkt ab von dem Problem Reich gegen Arm und den notwendigen Erfordernissen zur Bekämpfung der Armut."

                           

                          Das ist eben nur aus Ihrer Perspektive wahr. Die hat Legitimität aber es ist nicht die einzige die legitim ist. So wie sie schreiben habe ich den ganz starken verdacht das sie diese Menschen tatsächlich für böse halten. Das ist gefährlich naiv.

                           

                          "...die Alten würden den Jungen etwas wegnehmen. "

                           

                          Nicht wegnehmen, sondern kosten! Die Kosten müssen irgendwie geschultert werden. Sie wollen scheinbar absolut bedingungslos das bestehende System so erhalten wie es ist.

                           

                          " haben es besser hinbekommen mit der Rente, trotz des demografischen Wandels,..."

                           

                          Da machen Sie es sich vieeel zu einfach. Die 2000 Zeichen reichen nicht aus um hier alles abzuhandeln. Ich habe das mit Jaroslaw Majchrzyk schon alles mal durchgekaut und teilweise hat er gute Argumente aber das etwas in Skandinavien funktioniert hilft uns auch nicht weiter. Wir haben unser System und müssen mit dem arbeiten was wir haben.

                          Dazu kommt das die genannten Staaten beileibe alle nicht super mit ihren Systemen fahren, bzw. in diesem Zuge Dinge tun die viele hier sicher Ethisch nicht korrekt finden.

                           

                          "Und da die INSM es nicht will, verfällt sie auf AfD und Pegida Niveau"

                           

                          Dieser Satz ist so entlarvend! Sie geben quasi offen zu das "Niveau" bei Ihnen ein Wort ist welches das Maß an Kompatibilität mit Ihrer Meinung beschreibt.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

      Treffend, stimmend, richtig, korrekt.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      Und die gesetzliche Rente ist zu gar nichts verpflichtet. Mir tun die jungen Leute richtig leid.