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Rekrutierungsstopp für Trans*-SoldatenTrans* dürfen in US-Armee bleiben

US-Verteidigungsminister Mattis kündigt an, dass keine Trans* mehr als Soldaten rekrutiert werden. Derzeit dienende Trans* dürfen allerdings in der Armee bleiben.

Trans* wie Capt. Jennifer Peace dürfen in der Armee bleiben Foto: Drew Perine/The News Tribune/AP/dpa

Washington/Berlin afp/taz | Transgender dürfen in der US-Armee bleiben: Das kündigte Pentagonchef Jim Mattis am Dienstag in Washington an. Die Entscheidung des US-Verteidigungsministers gilt für alle Transgender, die bereits in den Streitkräften Dienst tun. Mit dem von Präsident Donald Trump verhängten Aufnahmestopp für neue Rekruten soll sich eine Expertenkommission befassen.

Trump hatte das Verteidigungsministerium am Freitag angewiesen, künftig keine Transgender mehr in die Streitkräfte des Landes aufzunehmen. Der Rekrutierungsstopp soll am 23. März 2018 in Kraft treten. In einem Tweet im Juli hatte Trump zur Begründung geschrieben, die Armee dürfe nicht mit den „enormen medizinischen Kosten“ belastet werden sowie mit der Unruhe, die die Aufnahme von Transgender mit sich bringe.

Mattis beauftragte eine Expertengruppe im Verteidigungsministerium, Trumps Anweisung zu prüfen. Sie solle nach der Maßgabe entscheiden, „was das Beste für die Schlagkräftigkeit des Militärs ist“.

In der US-Armee gilt schon bislang ein Transgender-Verbot. Allerdings war unter Trumps Vorgänger Barack Obama angeordnet worden, dieses Verbot mit Wirkung zum 1. Juli dieses Jahres aufzuheben. Das Pentagon hatte diesen Termin dann auf Druck Trumps provisorisch aufgehoben. Zwei Bürgerrechtsorganisationen hatten vorgestern angekündigt, gegen den Trans*-Rekrutierungsstopp vor Gericht zu ziehen. Auch fünf Transgender-Frauen haben Klage eingereicht.

Transgender ist ein Oberbegriff für Menschen, deren gefühltes Geschlecht nicht mit dem ihnen zugeordneten Geschlecht übereinstimmt. Unter den 1,3 Millionen aktiven Mitgliedern der US-Streitkräfte gibt es nach Schätzungen zwischen tausend und 15.000 Transgender.

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3 Kommentare

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  • Mit seiner Anweisung stellt Trump die Betroffenen objektiv auf eine Stufe mit Pazifisten und Wehrdienstverweigerern.

    Soll man ihn dafür kritisieren?

    • @Pfanni:

      Nein, nur rein formal. Die Gründe sind anders und mal wieder eine kreuzkonservative Diskriminierung.

      ich kann zwar grundsätzlich nicht nachvollziehen, warum jemand freiwillig zu einer ablehnden Armee geht, aber demjenigen zu sagen, "dass ihre-seine Anwesenheit unerwünscht ist, weil sie eine unerwünschte Spielart der Natur sind", wofür sie ja nichts können, ist so was von vorsintflutlich.

      Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer haben sich hingegen frei kraft ihres Geistes für/dagegen entschieden.

      Als nächstes werden dann Homosexuelle und unerwünschte Ethnien ausgeschlossen...an was erinnert das?

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Mitch Miller:

        Das wird nicht passieren, Mad Dog Mattis hat seinen eigenen Willen und wenn ihn Trump nervt geht er ihn im Weißen Haus Besuchen, zur Not in Begleitung einer Panzerdivision.