Regionalwahlen in Bolivien: Die Linke abgewatscht

Bei den Wahlen hat sich die Opposition in wichtigen Städten gegen Präsident Evo Morales durchgesetzt. Sie sicherte sich zudem drei von neun Gouverneursposten.

Hier in der Wahlstation Villa 14 de Septiembre, Cochabamba, lächelt er noch. Bild: reuters

LA PAZ dpa | Boliviens linker Präsident Evo Morales hat bei den Gemeinde- und Regionalwahlen einen Dämpfer erhalten. In wichtigen Städten des südamerikanischen Andenstaates setzte sich die Opposition durch, wie aus Prognosen nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend (Ortszeit) hervorgeht. So unterlag Morales' sozialistische Partei MAS in ihrer bisherigen Hochburg El Alto. Neue Bürgermeisterin wird dort die Lehrerin Soledad Chapetón (34), die für die Mitte-Rechts-Partei Unidad Nacional (UN) angetreten war.

In der Nachbarstadt La Paz, wo die Regierung ihren Sitz hat, konnte sich Amtsinhaber Luis Revilla von der Mitte-Links-Bewegung Sol.bo behaupten. Die Opposition sicherte sich laut den Prognosen auch drei von neun Gouverneursposten. In vier Departements setzte sich demnach die Bewegung zum Sozialismus (MAS) von Morales durch, in zwei weiteren kommt es zu einer Stichwahl. Offizielle Ergebnisse werden erst in einer Woche erwartet.

Rund sechs Millionen Wähler waren aufgerufen, die neun Gouverneure sowie 339 Bürgermeister und weitere örtliche Vertreter zu bestimmen. Da Wahlpflicht herrscht, wird nur mit einer geringen Enthaltung gerechnet.

Morales, der 2006 als erster Indio-Präsident Boliviens angetreten war, wurde zuletzt im Oktober 2014 mit rund 61 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Im Parlament hat seine Partei eine Zweidrittelmehrheit. Seine Popularität hat er unter anderem dem kräftigen Wirtschaftswachstum in dem an Rohstoffen reichen Land zu verdanken. Die verstaatlichten Gas- und Erdölvorkommen spülen Devisen in die Staatskassen und halfen, die Armut deutlich zu senken.

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