Rechtsaußen im Berliner Olympiastadion: Hertha-Spieler distanziert sich von AfD

Torschütze Marvin Plattenhardt reagiert verärgert über ein Foto, das ein AfD-Abgeordneter mit ihm nach dem Sieg über Dortmund gemacht hatte.

Das zeigen wir gerne: Hier jubelt Hertha-Torschütze Plattenhardt (l.) mit Teamkollege Haraguchi Foto: dpa

BERLIN (epd) | Hertha-Profi Marvin Plattenhardt wehrt sich gegen eine Vereinnahmung durch die rechtspopulistische AfD. Nach dem 2:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund am Samstag hatte sich deren Abgeordneter Frank Scheermesser aus dem Berliner Abgeordnetenhaus mit dem Siegtorschützen Plattenhardt ablichten lassen, wie unter anderem die Bild-Zeitung online berichtete. Die AfD-Fraktion hatte dazu den Text getwittert: „Unser Abgeordneter mit dem Siegtorschützen. Langsam wird die Serie unheimlich. #hahohe #bscbvb #AfD #Glücksbringer“.

Plattenhardt reagierte am Abend verärgert mit einem Tweet an die AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus: „Foto bitte sofort löschen! Ihr hatte keine Ahnung, wer sich da mit mir fotografieren lässt! Ich distanziere mich klar!“ Bis zum Sonntagvormittag reagierte die Partei aber nicht auf den Wunsch des Fußball-Profis, wie Bild berichtete.

Die Zeitung zitierte den entrüsteten Abwehrspieler Plattenhardt mit den Worten: „Das ist eine absolute Frechheit, so etwas geht gar nicht. Da denkst du, du tust einem Fan einen Gefallen und dann so was. Ich wurde einfach benutzt!“

Plattenhardt engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und war unter anderem bei „Show Racism the Red Card Deutschland e.V.“ dabei. Scheermesser hat sich offenbar schon früher mit Hertha-Profis ablichten lassen. Unter dem Datum 18. Februar findet sich unter dem Account der Berliner AfD-Fraktion ein Foto mit dem dunkelhäutigen Stürmer Salomon Kalou und dem Text: „Bayern einen Punkt abgerungen. Tolle Leistung @HerthaBSC. Unser Abgeordneter war dabei. #hahohe #BSCFCB #GlücksbringerAfD #Scheermesser“.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.