Rechte Gewalt in Deutschland: Heim unter Wasser
In Thüringen haben Unbekannte ein geplantes Flüchtlingsheim unter Wasser gesetzt. In Dresden griffen mutmaßlich Rechte ein linkes Hausprojekt an.
Die mutmaßlich rechtsradikal motivierte Gewalt richtet sich indes nicht nur gegen Flüchtlinge und ihre Unterkünfte, sondern auch gegen jene Menschen, die Flüchtlinge unterstützen wollen.
So wurde ein linkes Wohnprojekt in Dresden von mehreren Vermummten angegriffen. Diese warfen mit Steinen und Böllern auf das Wohnhaus und zerstörten dabei Fensterscheiben. Die Bewohner des Hauses, von denen alle unverletzt blieben, hatten sich zuvor für Flüchtlinge engagiert, weshalb die Ermittler eine politisch motivierte Tat nicht ausschließen.
Es ist derweil noch unklar, ob zwischen diesem Angriff ein Zusammenhang besteht mit der gewaltsamen Verletzung eines 37-Jährigen, der mit anderen Personen eine Turnhalle blockiert hatte. Die Gruppe wollte mit der Blockade den Einzug von Flüchtlingen verhindern. Der 37-Jährige, dem in der Nacht das Schlüsselbein gebrochen wurde, musste ambulant ins Krankenhaus gebracht werden.
Vor dem Hintergrund dieser Gewaltfälle sind auch verbale Drohungen ernst zu nehmen. Auf einen Container in der Leipziger Innenstadt wurde ein Galgen gemalt, neben dem zu lesen ist: „OB Jung wir kriegen Dich“. Gemeint ist damit offenbar Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Die Identität der Täter konnte auch in diesem Fall noch nicht ermittelt werden. Doch das Bild des Galgens erinnert an die Pegida-Demo, an dem Protestierende nachgebaute Galgen trugen, auf denen die Namen von Angela Merkel und Sigmar Gabriel standen.
Brandanschläge 2015
Empfohlener externer Inhalt
Bestätigte Brandanschläge, mutmaßliche und solche, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um Brandstiftung handelt, werden in dieser Liste aufgezählt und auf dieser Karte dargestellt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört
Absagen vor Kunstsymposium
Logiken der Vermeidung