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Rassistischer Tweet einer PR-ManagerinSelbstzerstörung in vier Sätzen

Justine Sacco twitterte einen rassistischen Spruch. Im Internet bricht ein Shitstorm gegen sie los. Doch die Reaktionen im Netz sind verstörend.

Ihr Twitter-Profil löschte Justine Sacco nach der Landung in Südafrica Screenshot: twitter.com

Bis Freitag war Justine Sacco eine unbekannte PR-Managerin aus New York. Doch am Freitag ist sie innerhalb weniger Stunden zur meistgehassten Frau des Wochenendes im Internet geworden. Kurz vor ihrem Abflug nach Südafrika schrieb sie auf Twitter: „Ich fliege nach Afrika. Hoffentlich bekomme ich kein Aids. Nur Spaß. Ich bin ja weiß!“. Während sie ohne Internetzugang im Flugzeug saß, verbreitete sich der Tweet weltweit.

Sacco hat in New Orleans studiert, beim Veranstalter von Wrestling-Shows gearbeitet und ist seit 2011 bei InterActiveCorp, einem Medienunternehmen zu dem etwa die Videoplattform vimeo gehört. Bei Twitter folgten ihr weniger als 400 Menschen. Eine unauffällige US-Amerikanerin also.

Doch dann berichtete etwa die New York Times über ihren Tweet, andere Medien und prominente Twitter-User folgten. Nach 12 Stunden hatte sie rund 4000 Follower und einen Shitstorm gegen sich heraufbeschworen. Von all dem bekam sie nichts mit.

Der Tweet ist gelöscht, doch in hunderten Screenshots gesichert Screenshot: twitter.com

Der Hashtag #HasJustineLandedYet wurde weltweit zu einem der meistgenutzten bei Twitter. Empörung, Unverständnis, Witze waren die Reaktion der User, aber auch Morddrohungen. Als Sacco schließlich gelandet war, löschte sie den Tweet, später ihren gesamten Twitter-Account und ihr Facebook-Profil. Doch das Netz vergisst nicht.

Ihr Arbeitgeber IAC reagierte schnell. In einer ersten Stellungnahme distanzierte sich das Unternehmen von dem „ungeheuerlichen, beleidigenden Kommentar, der nicht den Werten und Ansichten der IAC entspricht“. Am Samstag feuerte IAC die PR-Frau.

Die Geschichte zeigt in seltener Deutlichkeit: Eine einzige Dummheit im Netz kann ein ganzes Leben ruinieren. Schon vor ihrem rassistischen Tweet postete Sacco mehrfach Fragwürdiges. Doch die Art, wie tausende Menschen über sie herfielen, sie mit Morddrohungen überhäuften, Hasskommentare zu ihren Instagram-Fotos und denen ihrer Kinder posteten, ist verstörend. Die Reaktion gleicht einem Lynch-Mob, der die Karriere von Sacco und vielleicht sogar ihr gesamtes Leben zerstört hat. Alles, ohne dass sie sich verteidigen konnte. Deshalb hinterlassen die Reaktionen im Netz eine ebenso unschönes Gefühl wie der Ursprung des Skandals.

Wenigstens etwas Gutes hat die Geschichte: Am Wochenende registrierte jemand die Internetdomain justinesacco.com und leitet von dort auf die Spendenseite „Aid for Africa“ um.

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54 Kommentare

 / 
  • E
    EinJedesBrauchtEinenSpiegel

    @Regenwetter

     

    "...Deine Kritik greift, aber vor allem Schwarze in den USA und

    Südafrika an. Ich glaube nicht, dass deutsche Kommentatoren hier tonangebend waren.

    ..."

    Ich habe nicht "nur", sondern

    "vor allem " gesagt.

    Sie haben sich selber an "shitstorms" beteiligt und beißen sich aus!

     

    Der Mensch ist ein soziales Wesen und ein Rudeltier, weil er nach Darwin selbst ein Tier ist.

    Sie sprachen von "Schreibttischtätern",

    und "Internetmaulhelden", also von Männern,

    von"Hass" und "nicht einmal unendliche Ressourcen an Pornos, geilt diese mehr auf, als kollektiv zu hassen".

    Sie bezeichnen den Londoner Bürgermeister als "Vollidiot"

    und sehen dennoch nichts ein!

    Es ist kein Eiertanz, sondern

    die pure Arroganz und Feigheit Fehler einzugestehen, wenn Leute ihre Doppelmoral nicht einsehen.

    Genug Zeilen verschwendet an Sie! Denken Sie einfach einmal darüber nach!

    • @EinJedesBrauchtEinenSpiegel:

      Hinterfragen Sie sich manchmal selbst?

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @Regenwetter:

        "Am Ende schärfen Sie nur Ihr eigenes Feindbild."

         

        Genau, und das ist auch gut so, würde ein Profiteur dieser Welt- und "Werteordnung" in Überproduktion von KOMMUNIKATIONSMÜLL sagen, wobei er sich an der so wachsenden Konfusion im Internet beruhigt erfreuen kann, denn das "Hinterfragen" wird von Bildung zu Suppenkaspermentalität auf stets zeitgeistlich-reformistischer Lösungs-, Schuld- und Sündenbocksuche in stets systemrationalen Bahnen gelenkt!?

  • Grundsätzlich hat sich im SocialMedia innert der letzten Jahre viel verändert. Wer früher anonym seine teilweise schräge Meinung öffentlich teilte, hatte keine Konseqenzen zu fürchten.

     

    Die Schnelllebigkeit unserer Zeit mit dem Drang alles im Netz mit zu teilen, birgt enorme Gefahren. Ein Tweet mit maximal 140 Zeichen ist schnell getippt. Da dieser Tweet angeblich kurz vor dem Abflug los geschickt wurde, hätte er (vermutlich) auch nicht wieder sofort gelöscht werden können.Da Justine den Tweet, das Twitter Account und ihr Facebook Account hinterher gelöscht hatte, zeigt, dass sie (sofern das Account authentisch ist! wer weiss ob nicht ein Ex oder ein neidischer Kollege oder Kollegin sich so an ihr gerächt hat?) ihre Aussage ungeschehen machen wollte.

    Unabhängig vom Tweet selbst - den ich für geschmacklos halte - schlage ich vor, dass Social Media Konten wie Twitter, Facebook und Google+ etc. verifiziert werden sollen. Es gibt unzählige Fake accounts und ein SocialMedia Profil ist innert Minuten angelegt...wer sagt nicht, dass dies auch eine Racheaktion an Justin war?

     

    Auf der anderen Seite sollte jeder sich der Eigenverantwortung seines Handelns bewusst sein.

  • rassistisch, schwachsinn

    was soll an diesem text eigentlich rassistisch sein? südafrika hat ein riesiges aids problem: junge frauen sollen bis zu 30% betroffen sein. insofern ist aids natürlich ein thema wenn man dieses land bereist. das internet liefert die information, das fast ausschliesslich schwarze betroffen sind. insofern ist doch die erleicherung verständlich, dass man als mensch mit anderer hautfarbe nicht betroffen ist verständlich.

    die konditionierte aufregung vieler menschen interpretiere ich als starkes argument für die repräsentative demokratie.

  • So wenig mir die Empörungsspiralen in den Kommentarspalten des www gefallen, und so wenig hier Morddrohungen in irgendeiner Relation stehen mögen:

     

    Die "einzige Dummheit", die der taz-Autor hier erkennt, ist allem Anschein nach Ausdruck einer unreflektierten rassistischen Weltanschauung - formuliert von einer privilegierten 'Weißen' (siehe Job, Urlaubsziel etc). Eine Weltanschauung wäre aber mit "eine Dummheit" wohl kaum annährend erfasst.

     

    In Form eines Jokes macht der Tweet die Überheblichkeit der Dame noch deutlicher. Schließlich geht es hier konkret Aids - ein reales, tödliches Problem in Teilen Afrikas, gerade unter den "Ärmeren".

     

    Daher sehe ich die Dumpfbackigkeit von Shitstorms hier als weit geringeres Problem denn das Witzeln westlicher Wohlstandsbürger über "Schwarzafrika & Aids", kurz bevor Sie mal eben dort Urlaub machen (man kann's sich ja leisten und bekommt problemlos ein Visum!).

     

    Ich denke, man sollte die Shitstorm-Postings eher als "Dummheiten" abtun und den "Witz" der Amerikanerin darauf hinterfragen, wieviele Leben von solch selbstverständlichem "weißen" Überlegenheitsdenken zerstört werden.

  • C
    cosmopol

    Na, mal wieder nichts zu sagen?

  • E
    EinJedesBrauchtEinenSpiegel

    @Regenwetter

    Deine Kritik greift, aber vor allem Schwarze in den USA und

    Südafrika an. Ich glaube nicht, dass deutsche Kommentatoren hier tonangebend waren.

    Ihre Kritik ist international

    ausgerichtet und trifft vor allem NICHT ein deutsches Publikum, dem nur zu gern irgendwelche rechtsradikale Gesinnung unterstellt wird,

    sondern Menschen, die Sie höchstwahrscheinlich nicht ansatzweise kennen werden und

    deren Erlebnisse in Bezug auf Rassismus Ihnen unbekannt sind.

    Die Nachricht hat in Deutschland

    wohl als Echo auf die internationale Berühmtheit Auswirkung gehabt. Möglicherweise war es auch eine kalkulierte Provokation (z.B.

    für eine Anstellung beim Fox-Sender).

    Das Internet umfasst ein Mrd.-publikum, da werden zusammenhanglos Menschen unterschiedlichster Hintergründe als Rudel wahrgenommen, obwohl sie nicht im Entferntesten derartig enge soziale Beziehungen untereinander hegen.

    Wolfsrudel, Löwenrudel, das Familienrudel sind per se nichts Schlechtes.

    Ohne Rudelgründung wäre die Menschheit und viele der Raubtiere(Löwen, Wölfe) etc. kaum überlebensfähig gewesen.

    Die Demographie in Nichtrudeln zeigt ja auch steil abwärts.

    Die Antwort auf die Fragen und den Beweis Ihrer Kernthesen sind Sie schuldig geblieben.

    Außerdem ist Ihre Kritik sexuell stark tendenziös.

    Sie vermengen Produktionskenntnis, mit sozialen Anstand, Rudeln,

    sexueller Perversion(Pornographie ist keine Perversion), Zerstörung

    (psychisch? physisch? materiell?

    Höflichkeit? Anstand?),

    Opfer von Rassismus, Profiteure von Rassismus, Vandalismus,

    Assozialität usw. miteinander!

    Am Ende schärfen Sie nur Ihr eigenes Feindbild.

    • @EinJedesBrauchtEinenSpiegel:

      "Die Antwort auf die Fragen und den Beweis Ihrer Kernthesen sind Sie schuldig geblieben."

       

      Sie schreiben in Ihrem vorherigen Kommentar von "pornogeilen Männern", die sie mir in meinem von Ihnen kritisierten Kommentar unterstellen. Jedoch tauchen diese "Männer" darin überhaupt nicht auf! Lediglich der Begriff "Porno" fällt, aber ohne geschlechtlichen Bezug. Sexismus war zu keiner Zeit Thema und bedarf meinerseits also nicht des Beantwortens Ihrer auf falschen Annahmen beruhenden Fragen - und Folgeargumentation.

       

      Auch Ihr Exkurs ins glückliche Rudelleben hat das Thema verfehlt, da von keinem allgemeinen Rudelverhalten die Rede war, sondern von diesem speziellen: Shitstorms. Im Übrigen würde ich es vorziehen, so toll Sie Rudel finden, den Menschen als "soziales Wesen" zu begreifen und nicht als "Rudeltier", da letzerer Begriff deutlicher hierarchisches Unterwerfungsverhalten beinhaltet.

       

      Auch der Vorwurf, meine Kritik beträfe nur Afroamerikaner und Afrikaner ist absoluter Unsinn. Oder können sich Ihrer Meinung nach etwa ausschließlich konkret Betroffene über rassistische Äußerungen ärgern? Erneut dienen Ihnen falsche Annahmen als Grundlage Ihrer Gegenrede.

       

      Und so weiter, und so fort... Wir könnten ewig so weitermachen. Sie unterstellen in Ihrem letzten wie auch diesem Kommentar allerhand aus der Luft gegriffenes Zeug, das Sie in meinen Kommentar (mal wieder) projizieren, um sich (mal wieder) über nichts zu empören.

       

      Registrieren Sie sich doch mal, ION, damit dieser kindische Eiertanz vorbei ist. Tut gar nicht weh. An Ihrem Argumentationsverhalten erkenne ich Sie doch jedes Mal. Aber vielleicht ist es Ihnen ja lieber, mit wechselnden Gastnamen die sagenumwobene schweigende, aber nun zur Wehr schreitende Mehrheit zu simulieren.

      • I
        ion
        @Regenwetter:

        ,

        "Registrieren Sie sich doch mal, ION, damit dieser kindische Eiertanz vorbei ist."

         

        Das war antizipierbar, dass Ihnen, oder, wie Sie sich auch selbst bezeichnen: Ihrer "virtuellen Person", sooner or later endgültig die Synapsen (oder: "Kern"-e?!) durchbrennen!

        Ich versichere Ihnen, dass die von Ihnen replizierten Lk.e von:

        "EinJedesBrauchtEinenSpiegel – Gast"

        NICHT von mir: "ion" sind und mir die vorbezeichnete Lk.-Person (m.W. auch persönlich) nicht bekannt ist!

         

        Ich würde Sie dringlich bitten, nicht alles, was Sie 24/7 abnervt, voreilig in Form einer Paranoia auszuleben und auf 'm'-ein Pseudonym zu projizieren und jenes somit nicht erstmalig unrechtfertigbar zu verleumden, diffarmieren, zumal Ihre unqualifizierten (und zuweilen sogar schon auch beeindruckend flehenden) Lk.e die taz-FreischalterInnen inzwischen offenbar bereits so ergriffen haben, dass meine (ion)-Lk.e anderenortes (in der taz) kaum noch freigeschaltet werden! Artenschutz?

         

        Sie tanzen IHREN "Eiertanz" ganz allein, und dass, um Sie zu zitieren: im selbstgeschaffenen "Teufelskreis", auf den Sie ja immer wieder gerne rekurrieren.

         

        Ihr hier von mir Bezug genommener Lk ist der beste Nachweis dafür, dass z.B. auch "EinJedesBrauchtEinenSpiegel" mit n.a. seinem:

        "Am Ende schärfen Sie nur Ihr eigenes Feindbild."

        schon ganz richtig liegt; Hierzu und kontextuell ergänzend erlaube ich mir auf die akt., auch von Ihnen kommentierte M. Stokowski-Kolumne: «Ich will ein alter, dicker Mann sein», resp. die entspr. Lk.e hinzuweisen; Eventuell mögen Sie ja das in Ihren Lk.en formulierte: "dominante Gruppe" erläutern, wie ich es vor-, besser: nach-sichtigerweise nicht bei Ihnen, sondern der Ihren Terminus aufnehmenden: "Alte Schwedin – Gast" anfrug; cf. mein Lk, 24. Dez. 19:15.

  • Dumm ist nur wer unter seinem Klarnamen twittert. Das Internet ist voller dummer Menschen und ein inhumaner Mob.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Der Tweet ist ironisch. Er haette in jeder sit com gesagt werden koennen.

     

    Die shit storms sind kleinkarierter Ausdruck niedriger Ambiguitaetstoleranz.

     

    Ein Beschwerdebrief an Merkel wurde auch nur bekannt, weil er vor sog. falscher Orthografie usw wimmelte.

     

    Was bei den Skandalisierungen passiert ist Triebabfuhr und die ist nur da, wenn es einen Triebstau gibt, d h das ist die Ursache der shit storms und nicht das, was als Grund fuer den shit storm genannt wird.

     

    (tazgastkommentare lassen sich uebrigens nicht loeschen, tweets schon --- nur wenn Anstoss genommen wird, ergo ggf Triebgestaute ausflippen)

    • @Andreas Urstadt:

      habe ich das richtig verstanden, für Sie ist also Rassismus nur eine Form von Ironie??!

      • @Tadeusz Kantor:

        Unter Umständen. Manchmal braucht man aber auch mehr als 3 Gehirnzellen um etwas zu verstehen. Und manchmal muss man nicht zu allem eine starke Meinung haben. Und manchmal muss man nicht alles generalisieren. Vielleicht ist das Ausdruck von Intelligenz.

    • @Andreas Urstadt:

      Rassismus ist also nur 'Ironie'?!

    • P
      paulianer
      @Andreas Urstadt:

      ganz tolle ironie...

  • Wer der Meinung ist, jeden Pups öffentlich machen zu müssen, muss sich nicht wundern, wenn auf äusserst dämliche tweets entsprechende Antworten folgen. Mein Mitleid mit dieser Dame hält sich in Grenzen.

  • D
    D.J.

    @Bouleazero,

     

    naja, wir wissen natürlich nicht, wie solche Leute im richtigen Leben agieren würden. Vielleicht verhindert diese Form des Agressionsabbaus sogar, im Alltag richtig die Sau rauszulassen. Glücklicherweise, möchte man sagen. Nehmen wir solche taz-Leser-Kommentatoren wie "Ahmet fickt euch" (bzw. dessen Vorgänger- und Nachfolgernamen) - vielleicht im richtigen Leben ein ganz normaler, netter Mensch. Wer weiß?

    Und wer von uns tatsächlich abermals Büttel in einer - hoffentlich niemals wieder kommenden - Diktatur sein würde, darüber mag ich zuallerletzt richten.

  • Mal langsam, hier wurde kein Leben ruiniert, sondern höchstens eine Karriere, und die kann man sich wieder aufbauen. Ist sie selber dran schuld mit ihren dummen Tweets.

    Der Lynchmob ist richtigerweise sehr ätzend, aber den gab es nicht nur in diesem Fall, sondern der ist überall auf dem Net - man muss sich nur mal die x-beliebigen Kommentare auf allen online-Foren ansehen, selbst auf CNN kann man Mordaufrufe finden. Hier drückt sich das animalische Angst- und Hassbewusstsein einiger Menschen aus - und dieses darf man durchaus ernstnehmen. Es sind die Hightech-Nazi-Anhänger der modernen Zeit.

    • @bouleazero:

      Natürlich wurde hier ein Leben ruiniert. Was soll das "mal langsam"

  • Glückwunsch! Nach Melissa Bachman, die einen Löwen erschoß und sich dann stolz grinsend in alter Jägersmannsmanier mit Flinte in der Hand über dem toten Raubtier fotografieren ließ, haben wir nun die zweite Anwärterin für den Titel "persona non grata" bei der Einreisekontrolle in Südafrika. Und mit Twitter als gewählter Methode zum Entfachen des Shitstorms hat sie die deutlich risikoärmere Variante gewählt, als mit Gewehr auf die Pirsch nach Großkatzen zu gehen.

     

    Beiden Frauen ist aber durchaus ein herzhafter Biß eben jener Großkatzen in den Körperteil zu wünschen, in dem anscheinend ihr Denken beheimatet ist. Ein Tip: den Kopf meine ich damit nicht. Guten Hunger, Simba!

  • D
    D.J.

    @Cosmopol,

     

    na, mal wieder als Weltenrichter unterwegs?

  • C
    cosmopol

    Mmh, da gab es Aufschrei gegen einen wirklich beschissenen, rassistischen Spruch und die Firma einer PR-Managerin(!) hat beschlossen das sie Leute die so was öffentlich absondern in diesem Beruf nicht tragbar findet. So weit, so durchaus verständlich. Und auch nicht unerfreulich, der gesellschaftliche Mainstream ist nämlich eher reaktionär-rassistisch unterwegs, auch im Internet und rassistisches Verhalten hat eher selten Konsequenzen sondern ist die Norm. Das es Leute gibt die in der Skandalisierung von so was zu weit gehen oder im Internet Scheiße schreiben passiert leider und ist zu verurteilen. Das es skandalisiert wird, und das es eine PR-Karriere kostet, ist aber richtig.

     

    Was jetzt daran gut sein soll, das jemand den Namen der Frau benutzt um Werbung für eine White Charity - Organisation zu machen die mit kleinen, schwarzen Kindern mit großen Kulleraugen wirbt und ganz Afrika über einen Kamm schert, weiß ich nicht. http://www.whitecharity.de/

  • S
    Somaro

    Anscheind hat auch die taz es noch nicht kapiert - das sind keine Schreibtischtäter oder Menschenei e nichts besseres zu tun haben als sich aufzuregen.

    Dieser "Mob" sind ganz normale Menschen, menschen die vor zwanzig Jahren wütend vor dem Fernseher saßen oder sich am Stammtisch aufregten. Und diese Wut, die bis vor wenigen Jahren nur im kleinen Kreis artikuliert werden konnte, wird jetzt eben offen auf dem Facebook- Marktplatz artikuliert.

     

    Es bringt hier gar nichts sich über den angeblichen Mob aufzuregen. Wenn diese Frau das bei einer Rede auf Dem Marktplatz gesagt hätte, und der "Mob" wäre dort ausgerastet, dann haetten das alle toll gefunden. Der Internet-Marktplatz ist ein öffentlicher Raum wenn man ihn so behandelt. Und wer dort spricht, muss damit rechnen, dass vorbeikommende Passanten sich formieren.

     

    Übrigens, als es um den Rentner mit seinem einsamen Weihnachten Ging, da hat sich die taz noch über den Internet-Mob gefreut. Wer licht will, kann den Schatten nicht verdammen.

  • B
    bempo

    "Eine einzige Dummheit im Netz kann ein ganzes Leben ruinieren. Schon vor ihrem rassistischen Tweet postete Sacco mehrfach Fragwürdiges."

     

    Kann es sein, daß in obigen Satz ein klitzekleiner Widerspruch zu finden ist? Davon mal abgesehen... mir wärmt es das Herz, wenn solche rassistischen Mit-"Menschen" über ihr eigenes Schandmaul stolpern. Geschieht dieser Schnepfe mehr als recht!

  • B
    Botschaft-deiner-Seele.de

    Justine ist der nächste große Botschafter für Afrika noch vor Bob Geldof! Warum? Weil den Finger in die Wunde gelegt hat, nicht der Botschafter ist das Problem, nicht die Nachricht, sondern das was sie bei uns berührt! Was soll das? Besser könnte sie die Menschheit nicht auf ihr Problem aufmerksam machen. Der Zeitpunkt, der Ort, die Art und Weise waren genau die richtige! Eben eine PR-Spezialistin. Besser konnte man die Nachricht nicht auf den Punkt bringen. Packen wir weiter Weihnachtsgeschenke ein, regen uns über Justin auf. Aber vielleicht erkennen wir an Weihnachten, dem Fest des Verzeihens, dass eine Seele soviel Mut braucht, um den gesamten Hass in uns auf sich zunehmen, um dieses Wunde endlich aufzubrechen und zu heilen. Afrika hat eine geoße Botschafterin und das meine ich ohne Ironie und voll bewusst!

  • J
    JedesBrauchtEinenSpiegel

    @Regenwetter

     

    "..."16 Prozent „unserer Spezies" müssten mit einem IQ von unter 85 auskommen, während 2 Prozent sich eines IQs von über 130 bedienen könnten. Die ungleiche Wohlstandsverteilung sei daher eine logische Folge."

     

    Vollidiot!

     

    Als nächstes bitte Sarrazin zum IQ-Test antreten lassen und das Ergebnis veröffentlichen. Danach alle, die so ticken wie er. Man stelle sich vor, der Durchschnittswert der Sarrazin-Fans wäre unterdurchschnittlich. Ach, ne, is' ja längst geklärt, dass Konservative - und Faschisten sowieso - mit niedrigerem IQ gesegnet sind. Bestimmt Propaganda der linken Presse!, werden die Be- und Getroffenen nun bellen. Wenn sie das Sagen haben, können sie ja eigene IQ-Tests konzipieren, die die Punkte nach Menschenverachtung ermitteln.

     

    Der Witz schlechthin: Die "bösen Linken", die Feinde Sarrazins und seiner Anhänger, heben den durchschnittlichen IQ-Wert, auf den die Menschenverachter sich berufen und sich ihre vermeintliche Überlegenheit einreden. ..."

     

    Wenn es gegen einen britischen Bürgermeister mit seinen schlecht abgeschnittenen Aufgabentest im Radio geht,

    kann die Häme nicht groß genug sein bei Ihnen!

    Geht es um eine berufstätige Frau, auch im öffentlichen Mediendschungel unterwegs,

    die sich explizit rassistisch äußerte, ist das Mitgefühl grenzenlos, der Hass gegen die pornogeilen Männer, die nichts produzieren können, aber außer Rand und Band? Wie kommen sie auf die Männer, die nichts produzieren können?

    • @JedesBrauchtEinenSpiegel:

      Der Kern meiner Kritik, der Ihnen verborgen geblieben ist, galt dem Rudelverhalten (Stichwort: Kollektver Hass).

       

      Das mit dem Spiegeln müssen wir also noch üben, was?

  • B
    ben

    also wirklich,

     

    kommentare wie "ihr leben wurde zerstört" sind nun wirklich eine schreckliche überdramatisierung.

    sie hat einen job im pr bereich verloren, weil sie öffentlich rassistischen müll verbreitet hat.

     

    und das war noch nichtmal ein versehen oder nicht so gemeint. der rasistische inhalt ist kernpunkt des witzes. durch den letzten satz macht sie nochmal genau deutlich, dass es ihr auch genau darum ging.

    als pr manegerin wird die firma von ihr und dem was sie kommuniziert vertreten.

    entweder kzepiert die firma rassistischen scheiß oder wirft sie raus. da hat sie nun wirklich selber schuld.

     

    ihr leben ist nun aber nicht zerstört. es gibt mehr als einen job auf der welt.

  • Bedenklich ist, daß der antirassistische Hetzmob letztlich zur Eskalation der eigenen Gewaltorgie beiträgt. Das schlägt sich sprichwörtlich in solchen Artikeln nieder. Von derartigen Leuten werden wir mengenmäßig gleich mehrheitlich regiert. In anerkannten Schulen werden abartige Denkweisen gedrillt. Danach treten die Soldaten (Bürger) in ihren Stinkstiefeln vor die Öffentlichkeit, legen sich ihre regelkonforme Freiheit im Dienstwagen (der Gesellschaft) zurecht, und suchen vor allem eins, Opfer für ihre Spinner Ideologie. Wenn sie aufgrund von Twitter Mitteilungen eines gefunden zu haben glauben, siegt das antirassistische System letztlich durch Elimination der Persönlichkeit, ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Existenz.

    Wahrscheinlich werden danach 10 neue Leute im Staatsdienst zusätzlich angestellt. Der Betrieb kann munter weiter gehen. Vielleicht sollten wir solchen Leuten weniger das Denken, sondern wenigstens das Scheißen richtig beibringen. Dann werden normale Leute wieder geschont, müssen nicht ständig von solchen Leuten gequält werden.

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mob_(Personen)

     

    Shitstorm klingt zu positiv.

  • K
    Kariba

    @ DJ

    mit Glück/Pech hat es wenig zu tun, wenn mann aktiv im Internet tätig ist und dazu unglaublich herzlose Dinge von sich gibt!

     

    Sicher kann es einem einerseits leid tun, was sie jetzt durchlebt oder mehr noch ihre Familie.

    Ich hoffe viele lernen aus dieser Geschichte.

  • Daß die Reaktion des Lynchmobs in der taz- Redaktion als "verstörend" wahrgenommen wurde, vermag ich nicht wirklich zu glauben.

    Immerhin ging es hier um einen politisch inkorrekten Spruch, da kennen die Hüter der vermaledeiten Worte doch sonst auch keine Gnade, oder?

     

    Eine vernichtete Existenz ist im kollektiven Wahn des politisch Korrekten ein völlig legitimer Kollateralschaden, denn wer in diesem Kontext gut und wer böse ist, kann man auf dieser Seite täglich lesen.

    Sich hier zu echauffieren ist pharisäerhaft.

     

    Gruß

    Beteigeuze

  • M
    Martin

    hat Ihnen -Sie Armer- noch niemand gesagt, dass man Gebärdensprache nicht nicht schriftlich äußern kann ?

  • G
    Gast

    "meistgehassten Frau des Wochenendes im Internet" ...wirklich? -.-

  • M
    Marius

    Für mich klingt der Spruch eher zynisch-sarkastisch. Auch die beiden Sprüche, die Mariano von Trani gepostet haben, gehen in diese Richtung. Herr Wrusch schrieb noch von weiteren seltsamen Aussagen der Frau. Zynismus ist Dritten gegenüber oft nicht direkt als solcher erkennbar. Schlimm, dass man wegen sowas so fertig gemacht wird.

  • H
    HuxleyLeser

    Paradebeispiel wie Politische Korrektheit funktioniert und sozialistische Lager und Stasi-Knäste obsolet macht. Und der Mob freut sich.

     

    Brave New World

  • Das Internet hat eine Generation - eine Kultur! - an "Schreibtischtätern" hervorgebracht. Nichts, noch nicht einmal unendliche Ressourcen an Pornos, geilt diese mehr auf, als kollektiv zu hassen. Im Hass vereint.

     

    Wenn da eine Person zerstört wird, so dummes Zeug diese auch sagte/tat, ist das dem Internetmaulhelden, der sich hierzulande für gewöhnlich politischer Inkorrektheit rühmt, wenn er im Rudel hasst, gerade recht. Wahrscheinlich ist es die einzige Macht, virtuell zu zerstören, die diese Würste, die real nichts erschaffen können, noch auszuleben vermögen.

    • F
      Freddi
      @Regenwetter:

      Na und … wie es in den Wald ruft, so schallt es hinaus. Wer Wind sät, wird Sturm ernten… etc. & usw.!

       

      Die Welt funktioniert nun einmal nicht nach dem "i like" facebook-Motto, sondern es gibt in der Realität auch "dislike".

      Diese Dame versuchte sich im Netz zu profilieren und ist nun gehörig auf die Fresse geflogen - aber hat Sie auch daraus gelernt? Sicher nicht.

      Hass ist übrigens ein ganz normaler Aggregationszustand des Bewusstseins, ihn zu verleugnen wäre nur allzu verlogen - sie hassen doch auch diese "Internetmaulhelden".

      ;)

      • @Freddi:

        Dass diese PR-Managern einen dämlichen Tweet veröffentlichte, steht außer Zweifel.

         

        Ihre Meinung über den Hass teile ich nicht. Ich hasse tatsächlich niemanden. Viel mehr bin ich betrübt über oder genervt bis abgestoßen von Menschenfeinden, die so feige sind, dass sie sich selektiver Misanthropie bedienen, um in ihrem elendigen Menschenhass nicht alleine zu sein. Aber als Hass meinerseits würde ich das nicht bezeichnen.

  • justine ist eine hauptfigur von de sade und sacco hiess der zweite veurteilte von vanzetti, filmberühmt.

     

    die shitstorms sind nicht gerade eine vebesserung der diskussionskultur. für so ein junges medium wie soziale netzwerke ehe ein keim-killer und keimformbeschädiger.

     

    die naturgemässen "unsiocherneuten" werden tzirnklch professiondel ausgenutz zur "dabotage". mwit von plitsch rechts, konversativ, so ode rso.

     

    ds sberühmte tat-urteil-vollsteckung sind eins, irgebdei zitat wird "abstsaakt" pro toto petson.

     

    das hane allerding schn eheblch "würdigere" objekte der vewrteidigung zu denke gegeben.- geändert hat sich nicxhts. 30% aids in affrika wird manmchmsl im internbet veerbritet.

     

    ohne psychoanlysekenntnis der "übermoraliserung", besser "fehlmoralisierung" kommt man diesen "hassorgien" nicht bei.

    • 7G
      738 (Profil gelöscht)
      @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      Äh, könnten Sie den Mittelteil noch einmal überarbeiten - und bei der Gelegenheit den Anfang und das Ende auch?

    • @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      Was?

      • @Christian_72:

        Nix weiter, der Herr Dr. hat mit Drogen experimentiert. Erfolgreich.

    • G
      Gastname
      @Dr. rer. nat. Harald Wenk:

      Prost...

      • @Gastname:

        Nun lassen Sie's gut sein - nicht Sie speziell, "GASTNAME", oder die anderen drei Schreiber hier oder jene unter anderen Kommentaren Herrn Wenks unter anderen Artikeln. Ziehen Sie in Betracht, dass Herr Wenk z. B. ein manuelles Handicap haben könnte. Inhaltlich jedoch sind seine Kommentare oft substanzieller als die mancher anderer. Nichts für ungut. Grüße.

  • Zwei weitere geistreiche Kommentare dieser Damen:

     

    "Ich kann nicht für Dinge gefeuert werden die ich sagte, als ich betrunken war, oder?"

     

    "Ich habe davon geträumt mit einem autistischen Kind Sex zu haben"

     

    Wenn diese Perlen der Intelligenz, die sie öffentlich teilt NICHT dazu ausreichen als KOMMUNIKATIONSCHEFIN gefeuert zu werden, kann man überhaupt nicht gefeuert werden.

     

    Persönliche Angriffe u. dgl. sind aber natürlich übertrieben, sie hat sich ganz eigenhändig rausgekickt und kann froh sein, irgendwann als Burgerbraterin arbeiten zu können.

  • T
    Tugendterror

    Von solch fanatischen Moralaposteln lebt ja auch die TAZ-Community.

  • RA
    rate aLAcee

    Die Dame ist PR-Expertin, die noch dazu für wichtige Medien arbeitet und kein argloser Teenager. Da finde ich die fristlose Kündigung angesichts solch fehlenden Gefühls für Angemessenheit eigentlich nur angemessen.

    Morddrohungen etc. sind natürlich indiskutabel.

  • D
    DasNiveau

    Wegen so einem bisschen Mist hat sie ihre 15 Minuten Ruhm.

     

    Man weis gar nicht ob man lachen soll oder ob sie einem leid tuen müsste.

  • D
    D.J.

    Ich scheine irgendwie zu blöd zu sein - ich verstehe den Spruch der Frau nicht. Davon abgesehen gebe ich Herrn Wrusch Recht. Ich frage mich, ob die meisten Glieder des verbalen Lynchmobs noch nie in ihrem Leben etwas sehr Dummes, möglicherweise auch Rassistisches gesagt haben - nur dass sie Glück hatten, dass es im kleinen Rahmen blieb. Selbstgerechtigkeit ist eine der widerwärtigsten Charaktereigenschaften.

    • E
      emil
      @D.J.:

      was tut das zur sache. wenn ich selbst rassistisch bin, ist meine kritik an rassismus falsch?

      wenn ich als starke raucherin auf die gesundheitlichen schäden von tabakkonsum hinweise ändert sich an diesen tatsachen doch auch nichts?

    • GU
      Gutmrnenschen und Moralapostel
      @D.J.:

      AIDS ist ein extremes Problem in südlichen Afrika, allerdings ist die Rate der weißen Aidskranken vielfach geringer als die Aidsrate der schwarzen im südlichen Afrika.

  • KG
    Klarsteller Gospel ontdevi

    Ein erfreulich unaufgeregter Artikel über den missglückten Versuch witzig zu sein und die Berufsempörten.