Ranking von CO2-Emittenten in Deutschland: Deutschlands dreckigste Fabriken
Die 30 klimaschädlichsten Industrieanlagen sind alleine für 8 Prozent der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich. Ganz vorne mit dabei: Thyssenkrupp aus Duisburg.
![Grüne Wiesen und ein Stahlwerk im Hintergrund Grüne Wiesen und ein Stahlwerk im Hintergrund](https://taz.de/picture/6309555/14/Klima-Industrie-1.jpeg)
Das Werk führt ein am Dienstag vorgestelltes Ranking der 30 CO2-intensivsten Industrieanlagen in Deutschland an, das das Öko-Institut im Auftrag des WWF erstellt hat. Die Werke sind zusammen für fast ein Drittel der Industrieemissionen und für acht Prozent der Emissionen Deutschlands verantwortlich.
Der Untersuchung zufolge gehören die obersten 13 Plätze der „dreckigsten“ Anlagen zur Eisen- und Stahlerzeugung – wie bei dem Hüttenwerk von Thyssenkrupp in Duisburg.
Auf den Folgeplätzen liegen die Hüttenwerke Glocke Duisburg von Krupp Mannesmann, die Roheisenerzeugung Dillingen der Rogesa Roheisengesellschaft Saar im Saarland, die Glocke Salzgitter von Salzgitter Flachstahl sowie das Kraftwerk Hallendorf von Salzgitter Flachstahl. Auch in der Zement- und Chemieindustrie sind die CO2-Emissionen hoch, etwa durch das Zementwerk in Rüdersdorf bei Berlin.
WWF kritisiert kostenlose CO2-Zertifikate
Mehr Treibhausgase als die Industrie stößt in Deutschland nur die Energiewirtschaft aus. „Der Industriesektor ist ein Schwergewicht beim CO2-Ausstoß und damit auch beim Klimaschutz. Ihn zu transformieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben für Politik und Wirtschaft“, erklärte Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland. „Leider wurde diese Aufgabe bisher nicht strukturell adressiert.“
Tatsächlich sei durch die Vergabe kostenloser CO2-Zertifikate an bestimmte Industriezweige die Wirkung des Emissionshandels stark reduziert worden: „Das CO2-Preissignal wurde abgeschwächt und der Anreiz, auf klimafreundliche Verfahren und Technologien umzustellen, entfiel“, erklärte Raddatz. Nun habe man sich zwar auf ein Auslaufen der kostenlosen Zuteilung bis 2034 geeinigt, doch das sei zu spät, kritisierte sie.
Im vergangenen Jahr waren die Emissionen der Industrie zwar deutlich zurückgegangen – allerdings lag das vor allem an der Energiekrise, die zur Drosselung der Produktion führte.
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