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Psychiater über Fall Mollath„Der Mann tut mir wirklich leid“

Der Psychiater Manfred Lütz hält es für denkbar, dass bei Gustl Mollath eine psychische Störung vorliegt. Seine Vorwürfe gegen die Bank stimmen allerdings.

Hier geht's zu dem Bezirkskrankenhaus, in dem Gustl Mollath untergebracht ist Bild: dapd

taz: Herr Lütz, Gustl Mollath sitzt seit Jahren in der Forensischen Psychiatrie, weil er angeblich unter einer paranoiden Wahnsymptomatik leidet und für seine Umgebung eine Gefährdung darstellt. Nun zeigt sich, dass die Beschuldigungen Mollaths gegen die HypoVereinsbank, Schwarzgeld verschoben zu haben, aber stimmen. Wie kann so etwas passieren?

Manfred Lütz: Man muss beim Wahn unterscheiden. Es gibt die wahnhafte Verarbeitung von realen Dingen, und es gibt eine wahnhafte Verarbeitung von ganz Irrealem. Ich kenne den Fall Mollath nur aus der Presse, aber ich kann grundsätzlich sagen, dass es natürlich denkbar ist, dass seine Beschuldigungen gegen die Bank der Wirklichkeit entsprechen, aber dennoch bei ihm in der Verarbeitung dieser Realitäten eine psychische Störung vorliegt.

Offenbar haben die Gutachter aber nicht differenziert.

Das weiß ich nicht. Das Problem hier lag wohl darin, dass Herr Mollath mit den Gutachtern gar nicht geredet hat. Die Gutachter sind dann auf die Aktenlage angewiesen und natürlich auch auf die Ermittlungen der Polizei, um etwas über das Gefährdungspotenzial des Mannes zu erfahren.

Mollath hat seine Beschuldigungen über die Schwarzgeldgeschäfte der Bank eingebettet in allgemeine Weltverschwörungstheorien. Er behauptete, an 600 Bundestagsabgeordnete und den Papst geschrieben zu haben, nannte Idi Amin, Martin Luther King und Kennedy in seinen Dokumenten. Führen solche Verquickungen dazu, dass von den Gutachtern eher ein Wahn attestiert wird?

Wenn ein Vorwurf im Kontext dieser expansiven Vorstellungen erhoben wird, dann kann die Vermutung naheliegen, dass nicht nur der Kontext, sondern auch der Vorwurf zur psychischen Auffälligkeit gehört. Trotzdem muss sich ein Gutachter nach Kräften bemühen herauszufinden, inwieweit solche Dinge real sind. Aber Gutachter müssen sich auch auf die polizeilichen Erkenntnisse stützen können. Wenn an diesen Stellen was schiefgeht und der Patient außerdem nicht kooperiert, kann es schwierig werden.

Bild: dpa
Im Interview: MANFRED LÜTZ

Der 58-jährige Psychiater ist Chefarzt des psychiatrischen Alexianer Krankenhauses in Köln und Autor des Bestsellers „Irre. Wir behandeln die Falschen“ (Gütersloher Verlagsanstalt).

Mollath wurde vorgeworfen, seine Frau angegriffen und bei den Autos ihrer Bekannten Reifen angestochen zu haben. Als normal verurteilter Straftäter wäre er damit wahrscheinlich nicht so lange im Gefängnis geblieben wie jetzt im Maßregelvollzug der Psychiatrie. Bleibt man länger in der Forensischen Psychiatrie als im Gefängnis?

Das kann schon sein, wenn die Gutachter davon ausgehen, dass weiterhin eine Gefährdung vorliegt. So etwas wird regelmäßig überprüft. Man darf nicht vergessen, dass die Vorwürfe gegen Mollath ja keine Lappalien sind, soweit ich sie aus der Presse kenne. Jemandem die Reifen anzustechen, sodass er später vielleicht einen schweren Unfall baut, das kann ein Tötungsversuch sein.

Wenn jemand aufgrund einer psychischen Störung zu so etwas fähig ist und der Mann jegliche Behandlung ablehnt und keine Einsicht in sein Fehlverhalten zeigt, dann könnte eine weitere Unterbringung durchaus gerechtfertigt sein. Allein die Korrektur der Fakten bezüglich seiner Anschuldigungen gegen die Bank ändern den Fall nicht so grundsätzlich, wie das in der Öffentlichkeit manchmal dargestellt wird.

Das Risiko für Gustl Mollath, weiter in Verwahrung zu bleiben, stieg wohl auch deshalb, weil er keine Einsicht in seine angebliche Wahnerkrankung zeigte und jegliche Behandlung ablehnte. Er konnte aber gar keine Einsicht zeigen, denn die Vorwürfe gegen die Bank stimmten ja. Damit steckte der Mann doch in einem Dilemma.

Das ist richtig. Wenn er tatsächlich wahnkrank ist, dann wird die Bestätigung, dass der Teil seiner Vorwürfe gegen die Bank stimmt, ihn nicht gerade zur Therapie motivieren. Als Arzt tut mir der Mann wirklich leid. Ob ihm Unrecht geschehen ist oder nicht, er lebt in einer schrecklichen Situation. Ich bin auch aus fachlicher Sicht gespannt, wie das ausgeht.

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64 Kommentare

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  • CW
    Christian Weber

    Es mag sein dass Hr. Mollat nicht mit den Gutachtern kooperiert hat, aber wer würde ihm das ankreiden nach solch himmelschreienden Ungerechtigkeiten, die ihm wiederfahren sind. Ich bewundere die Ausdauer und Standfestigkeit mit der Hr. Mollat sieben Jahre in einer geschlossenen Anstalt seine eigene Würde gewahrt hat. Ohne die Details des Falles genau zu kennen, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass hier ein Fall von Vertuschung auf höchstem Niveau passiert ist, der auch vor härtesten Maßnahmen nicht halt macht.

     

    Ich respektiere Hr. Lütz als Mensch und Fachmann, aber es ist schon sehr anrückig, wenn nicht sogar süffisiant, dass ein sich zum Christentum bekennender Psychiater "fachlich daran interessiert ist, wie der Fall weitergeht" und Gustl Mollat im "als Arzt" leid tut, aber kein Wort verliert darüber, dass ihn das Schicksal berührt. Soviel zum Humanismus und Christentum.

  • UT
    Uner Träglich

    Diese Psycho-Fritzen sind beinahe genauso überflüssig und gefährlich wie die Banker und Lobbyisten. So langsam verliere ich auch den Glauben daran, dass das System korrekturfähig ist. Demonstrieren bringt aber auch null, das bekommt man nur Probleme und wird in diversen Polizeidatenbanken erfasst. Das einzige, was man wirklich kurzfristig tun kann, ist auswandern, nur wohin? Spontane Favoriten sind die Schweiz, Norwegen, Australien, und Kanada... Mit der Distanz, in einer sozialen und rechtstaatlichen Umgebung, kann man solchen Vorgängen dann auch gleich mit weniger Wut und Ohnmacht begegnen... Das ist dann mehr wie die Situation in diversen 'Drittstaaten', irgendwie schlimm aber dann doch ganz schnell wieder egal. So machen wir's. Vermissen werde ich wohl nur die tempounlimitierten Autobahnen, eines der letzten Stücke Freiheit in Deutschland. In dem Sinne, guads Nächtle und so... Der letzte macht das Licht aus.

  • V
    Vernunft

    Endlich mal ein gelungener, differenzierter Artikel zum Fall Mollath. Vielen Dank auch an Manfred Lütz, dass er sich die Zeit dafür genommen hat.

     

    Es darf sicherlich nicht vergessen werden, dass die Psychiatrie gerne missbraucht wird und dort auch Fehler gemacht werden.

     

    Andererseits steht es Herrn Mollath vollkommen frei, ein unabhängiges Gutachten von einem namhaften Psychiater einzuholen -- bei dem auch seine Medikation ein Thema sein muss -- und dies der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dass er dies nicht tut, dürfte seine Gründe haben.

     

    Und, um dies nicht zu vergessen, viele Patienten gehen freiwillig in die Psychiatrie und verlassen diese mit deutlichen Heilerfolgen wieder.

  • HD
    Heiko Dullis

    Ich finde es schon "unterirdisch" wie wenig Beachtung der wahrscheinlich grösste "Politik-, Banken- Forensik- und Justizskandal in Deutschland" in der TAZ Beachtung findet. Das hier die "Süddeutsche Zeitung" federführend diesen Skandal öffentlich gemacht hat und weiterhin öffentlich macht und nicht die angeblich so "investigativen Blätter" hält mich einerseits noch vom "gesellschaftlichen Suizid" ab, anderseits war ich aber genau aus diesem Grund gezwungen, jetzt definitiv mein Abo der TAZ zu kündigen.

     

    Ein 20 Jahre Taz-Abo-Leser verabschiedet sich in Trauer!

     

    Noch eine Frage: hHbt Ihr "Geldgeschenkte" der CSU aus verwaistene Konten "judischerSichselbstzumOpfer machtenderbösertAnwälteausdenUSA" angenommen?

  • A
    Akula

    @Hexen-Verfolgungswahn

     

    In ihrem ersten Teil stimme ich ihnen größtenteils zu. Aber dann:

     

    >>Elektroschocks>Serotoninwiederaufnahmehemmer>atypische Neuroleptika>Fixierungen>Psychiatrie ist Ausdruck von Unrechtsstaatlichkeit.>Das Wesen der Psychiatrie ist>Psychiatrie ist die schwerste Form organisierter Kriminalität, die wir in Deutschland haben.

  • M
    MBalser

    Wer als Akademiker nichts Fall-Konkretes weiß + sich nur auf die nichtswissende

    Presse berufen kann, um sich dennoch in Wahn-Spekulationen wichtigtuerisch in der

    Presse in Szene setzen zu müssen, der erweckt den Eindruck eines medien- und selbstdarstellung-geilen Nar®zisten (wichtigtuerischer Größen-Fantasie-Ideen-Narzissmus ist nach ICD-10

    immer noch ein Querulanten-Wahn-Syndrom) nach Kölner Karneval-Verbal-Erotiker-Klüngel-Art.

     

    Gegen Nichtwisser-Wichtigtuerei auf eigene Jäcken-Kosten ist nichts einzuwenden.

    Seine Nichtwisser-Wichtigtuerei allerdings in Schleichwerbung für seinen Bestsellers „Irre. Wir behandeln die Falschen“ (Gütersloher Verlagsanstalt) auf Kosten der Freiheit + der

    Gesundheits- + Unschuldsvermutung eines selbst für möglich gehaltenen mitbürgerlichen Justiz-

    + Gutachten-Opfers spekulativ zu befriedigen, das ist menschlich, theologisch-christlich

    schäbig.

    Und entspricht dem haltlosen Gequatsche jenseits der Selbstbeherrschung und Steuerungs-

    Fähigkeit des Kanzler-Kandidaten Steinbrück, jede Glaubwürdigkeit von sich + dem Polit- und Psychiater-Berufsstand in selbstkritikloser Selbstgefälligkeit in Geschwätzigkeit abzusprechen

    - im „paranoiden Umdenken“.

  • B
    Balser

    Ein Rechtsstaat verkommt zur Bütten-Nummer, wenn Massen-Mord-Verdächtige nur unter

    dem Grundsatz in dubio pro aufgrund der akribischen gerichtlichen Wahrheits-Ermittlung

    ihrer Freiheit auf begrenzte Zeit beraubt oder unter dem Grundsatz in dubio pro bei

    schon kleinen Täter-Zweifeln trotz höchstem Gefährdungs-Risiko-Potential ( wie

    u.a. Salafisten-Terroristen) freizusprechen sind und eine Verurteilung aufgrund Vermutungen

    und Spekulationen unzulässig ist.

    Während allein aufgrund von nebulösen „wahnhaften“ Ferndiagnose Spekulationen-“Glauben“-Vermutungen von „Einzel-Ersatz-Richtern“ der Staats-Psychiatrie-Gilde

    Mitbürger lebenslänglich nach dem Motto im Krankheits-Wahn-Zweifel gegen den uneinsichtigen Angeklagten zur Abkürzung des Wahrheitsfindungsverfahrens durch ein mehrköpfiges

    Gerichtsgremium durch interne wechselseitige Mehraugen-Kontrolle der Freiheit beraubt

    werden können.

    So pervertiert sich ein Rechtsstaat zu einem Willkür-Psychiatrie-Autoritär-Staat.

  • B
    Balser

    Es ist völlig natürlich, dass ein Gesunder, dem Unrecht geschieht, keine Einsichtigkeit + Akzeptanz in aufoktroyierte Krankheit und Unrecht entwickeln kann, es sei denn er wäre geistes-schwach + deppert.

    Uneinsichtigkeit in Krankheit ist eher ein Indiz für Gesundheit als ein Indiz für Krankheit.

    Solche Uneinsichtigkeit + Sperrigkeit als tragendes Krankheits-Indiz-Syndrom zu

    erheben, ist der klassische juristische und psychiatrische Zirkel- und Teufelsschluss

    per se, den man als geradezu wissenschaftlich-akademisch deppert entlarven muss.

    Zu etwas, was nicht nachweislich existiert, kann man mit gesundem Menschenverstand keine Einsichtigkeit haben.

    Es sei denn man hat Theologie mit Gottes-Vermutungs-Glauben studiert, um für

    Gottes Existenz „einsichtig“ zu werden.

    Wer wie Lütz ohne Wissen in Vermutungen + Glauben bezüglich Mollaths Wahn-Möglichkeiten

    schwelgt, der gehört in die Kirche zum Weihnachts-Geschichten-Erzählen von Marias

    ejakulativ unbefleckter Empfängnis und alternativ – wie es ihm beliebt – in die Kölner

    Jäcken(Narren-Deppen)Bütt .

     

    Als Chefarzt des psychiatrischen Alexianer Krankenhauses in Köln scheint er da genau so

    eine Fehlbesetzung zu sein wie Mollath in der Klapse.

  • L
    Lindner

    Entscheidungsträger und Querulantenwahn.

    Nach meinen Erfahrungen sind die meisten Entscheidungsträger psychisch gestörte Personen bzw. Querulanten, weil sie immer wieder Rechte willkürlich verweigern, wodurch sich auch die Überlastung der Gerichte (z.B. http://www.welt.de/print-wams/article105248/Ueberlastung-der-Gerichte-laehmt-Standort-Deutschland.html ) erklären lässt. Ich habe gegen (strafrechtlich milde verurteilte) Rechtsbrecher in größeren Angelegenheiten keine Rechte bekommen. Rechtliches Gehör und die höchstrichterliche Rechtsprechung wurden immer wieder übergangen. Richter stellten sich einfach blind und taub und hielten zusammen. Von den edlen Organen der Rechtspflege bin ich noch weiter angeschmiert und abserviert worden.

    Da es besonders an einer Kontrolle der Richterschaft fehlt, können sich nachteilige Verhaltensweisen wie Justizkumpanei (vgl. Staranwalt Rolf Bossi) und die z.B. mit dem Milgram-Experiment und dem Stanford-Prison-Experiment nachgewiesenen Unterjochungsinteressen frei entfalten.

    Gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen (nebst Justizministerien, Petitionsausschüssen etc.) fehlt wegen gewollter Verdrehungsabsicht der Tatsachen und der Rechtslage zumeist eine plausible Begründung, oft sogar die Sachbezogenheit. Hauptverantwortlich für das perfide Rechtschaos mit Methode sind die Parlamentsabgeordneten, das Bundesverfassungsgericht und auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (von http://unschuldige.homepage.t-online.de/ ).

  • T
    tomtom

    Ich habe das Interview nun noch mal gelesen, und auch die vielen Kommentare. Und sage jetzt, das war ja nur eine kleine Fingerübung gegenüber der schweren Artillerie, die SPON, ZEIT und Tagesspiegel bald danach konzertiert abgefeuert haben. Und nun ganz schön blutig dastehen. Rechtsanwalt Strate: "Obzön."

    Am schönsten fand ich den Kommnetar von dem Menschen, der das Urteil gelesen haben will und selbiges absolut nachvollziehbar und schlüssig fand. Und sich dieses offensichtlich aus der Seite Gustl-for-help herausgepickt hat, ohne die erschütternden Urteilswiderlegungen genauso zur Kenntnis zu nehmen, die seine Finger beim Tippen hätte erstarren lassen. Hoffentlich hat der Mensch es beruflich mit weniger komplexen menschlichen und jusritischen Problemen zu tun. Dessen Opfer täten mir dann nämlich auch leid.

  • H
    Hellseher

    @ 17.12.2012 19:03 Uhr von FaSi:

     

    Woher wollen Sie eigentlich wissen, dass die Leute, die Zweifel an der Gefährdungsdiagnostik bei Herrn Mollath äußern, Laien sind ?

     

    Kennen Sie die Qualifikaiton der Poster ?

     

    Insofern wäre das wohl Ihr Wahn, da die Poster anonym sind.

  • DT
    Deutsche Tradition

    Zum Beitrag 16.12.2012 19:14 Uhr von Dr. Foucault

     

    Wie bitte,

     

    in einem Gerichtsverfahren kann ein Psychiater mit dabeisitzen und die dem Gericht missliebige Partei ohne deren Kenntnis und Einverständnis diagnostizieren ?

     

    Habe ich das richtig gelesen ?

  • D
    Diagnostik ??

    @ 16.12.2012 15:20 Uhr von FaSi:

     

    Sehr geehrter FaSi

     

    Ohne auch nur ansatzweise über die von Psychiatern betriebene Hexen- ähm Gefährdungsdiagnostik Kenntnisse zu besitzen,

    fühlen Sie sich hier berufen, Kritiker an den Begutachtungen im Fall Mollath zurechtzuweisen.

     

    Vielleicht beschäftigen Sie sich mal mit mathematischer Statistik, ignifikanzuntersuchungen, Gültigkeitskriterien (Validität) und solchen psychiatrischen Diagnosen wie "Homosexualität" "Transvestitismus" und anderen "Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen".

     

     

    Ansonsten sei auf die Fälle

    - Klaus Peter Löser

    http://www.focus.de/politik/deutschland/prozess-hin-zum-schwachsinn_aid_154394.html

    http://www.zeit.de/1990/24/klaus-peter-loeser-geht-jetzt-vor-gericht

    - Vera Stein

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41768195.html

    - Anders Brevik

    verwiesen

     

    Alles Fälle von Fehl-"Diagnostik".

     

    In Berlin hat im Knast jemand Suizid versucht, bei dem mehrere Psychos vorher keine Gefährdung gesehen haben wollten.

     

    Diese Gefährdungsdiagnostik bewegt sich zwischen Würfelbecher, Kartenlegerei und subjektivem Eindruck.

     

    Eine wissenschaftliche Grundlage dafür gibt es nicht.

  • H
    Hexen-Verfolgungswahn

    Psychiater erklären heute noch und beabsichtigen dies auch zukünftig im ICD-11 zu tun, Zwitter als psychisch gestört, sobald diese ihrer wie bei jedem Menschen körperlich festgelegten sexuellen Identität entsprechend leben wollen.

     

    Jeder kann sehen das Psychiatrie nicht sauber ist.

     

    Es ist ein Skandal, dass dieses Pack immer noch sein Unwesen treiben darf.

     

     

    Zu Mollath:

     

    Bei diesem sind zu keinem Zeitpunkt von keinem Psychiater irgendwelche Wahnvorstellungen und schon gar nicht eine Gefährlichkeit festgestellt worden.

     

    Im positivsten Fall ist es der persönliche Glaube eines dieser Psychiater.

     

     

    Nur weil es tatsächlich Gefährdung gibt (infolge von Stimmenhören), ist Psychiatrie noch lange keine seriöse Disziplin

     

    Wer Psychiatrie für Wissenschaft hält, der sollte sich am besten mal das ganze Repertoire psychiatrischer "Therapie" wie beispielsweise

    - Elektroschocks

    - Leukotomie

    - Insulinschocks

    - Serotoninwiederaufnahmehemmer

    - atypische Neuroleptika

    - Fixierungen (Schlaganfallgefahr)

    - Hypothalamotomie

    und dergleichen sadistischer Mißhandlungen reinziehen.

     

    Stereotaktische Hirnoperationen bei abweichendem Sexualverhalten

    Berlin : Reimer, 1978

    http://d-nb.info/790185237

     

    Psychiatrie ist Ausdruck von Unrechtsstaatlichkeit.

     

    ---------------------------------------------

     

    Das Wesen der Psychiatrie ist, in die Freiheit und die körperliche Integrietät von Menschen einzugreifen, um diese politisch gewünschten gesellschaftlichen Verhältnissen zu unterwerfen.

     

    Psychiatrie ist die schwerste Form organisierter Kriminalität, die wir in Deutschland haben.

  • C
    Christian

    Der Mann geht doch wohl von falschen Fakten aus.

     

    Denn in der FAZ vom 09.12.2012 ist zu lesen, dass überhaupt nicht erwiesen ist, dass Mollath die Reifen zerstochen hat.

     

    Alleine hierin liegt ja ein weiterer Justizskandal, dass StA und Gericht auch insoweit einfach auf eine Vermutung hin eine Entscheidun zulasten von Mollath getroffen hat.

     

    Und den Gutachtern ist vorzuwerfen, dass diese nach Aktenlage entschieden haben ohne ihrerseits zu berücksichtigen, dass die Sache mit den Reifen keine Tatsache, sondern nur eine Vermutung war.

     

    Zudem kann ich mir vorstellen, dass jemand im Affekt eine solche Tat begeht und deshalb noch lange kein Fall für die Psychiatrie ist.

     

     

    Sicher ist nur eins: hätte die StA ermittelt, wäre Mollath nie wegen zerstochenen Reifen vor Gericht gestanden. Und die hätten natürlich ermitteln müssen, nachdem Mollath in seinen Strafanzeigen Namen und Fakten nannte.

     

    Da sieht man doch mal, was für Pfeifen in der Justiz sitzen. Na, wenigstens hat die Bank ermittelt. Es wäre nur nett gewesen, wenn die früher mit den Fakten rausgekommen wären.

  • K
    Kultus

    Der Mann geht doch wohl von falschen Fakten aus.

     

    Denn in der FAZ vom 09.12.2012 ist zu lesen, dass überhaupt nicht erwiesen ist, dass Mollath die Reifen zerstochen hat.

     

    Alleine hierin liegt ja ein weiterer Justizskandal, dass StA und Gericht auch insoweit einfach auf eine Vermutung hin eine Entscheidun zulasten von Mollath getroffen hat.

     

    Und den Gutachtern ist vorzuwerfen, dass diese nach Aktenlage entschieden haben ohne ihrerseits zu berücksichtigen, dass die Sache mit den Reifen keine Tatsache, sondern nur eine Vermutung war.

     

    Zudem kann ich mir vorstellen, dass jemand im Affekt eine solche Tat begeht und deshalb noch lange kein Fall für die Psychiatrie ist.

     

     

    Sicher ist nur eins: hätte die StA ermittelt, wäre Mollath nie wegen zerstochenen Reifen vor Gericht gestanden. Und die hätten natürlich ermitteln müssen, nachdem Mollath in seinen Strafanzeigen Namen und Fakten nannte.

     

    Da sieht man doch mal, was für Pfeifen in der Justiz sitzen. Na, wenigstens hat die Bank ermittelt. Es wäre nur nett gewesen, wenn die früher mit den Fakten rausgekommen wären.

  • W
    wauz

    Seid ihr eigentlich alle blöd?

     

    Lest bitteschön nochmal, was Herr Lütz gesagt hat. Er gibt hier kein Gutachten über Herrn Mollath ab, noch bestätigt oder verwirft er eine Diagnose.

    Helmut Lütz Kernaussage ist: aus dem, was in der Öffentlichkeit bekannt geworden ist, lässt sich nicht zwingend folgern, dass Herr Mollath gesund ist, und ohne Grund in die Psychiatrie eingewiesen wurde.

    Viele der "Unterstützer" Mollaths* nehmen den einen Umstand, dass einige (der vielen) Anschuldigen Mollaths gegen andere einen wahren Kern haben, als Beweis, er sei durch eine kriminelle Verschwörung in der Justiz sozusagen aus dem Weg geschafft worden.

    Erstaunlicherweise stellen gerade die, die Herrn Lütz Falsch-Begutachtung vorwerfen, sich selbst in die Position eines Gutachters, obwohl ihre Faktenkenntnis nicht besser ist. Von ihrer fachlichen Qualifikation brauchen wir gar nicht reden, denn sie selbst sehen ihre Meinung als absolut gültig...

     

    *Unterstützung wobei? Eventuell bei der Weiterentwicklung einer soliden Paranoia...

     

     

    [Paranoiker aller Länder, vereinigt euch!]

  • B
    Barbara

    19. Dezember 2012 09:37 a. m.

    Schrieben am 18. 12. nur vier Leser einen Kommentar? Oder werden die übrigen so "zeitverzögert" veröffentlicht, dass niemand mehr die Seite aufruft? Gleichzeitig rutscht bei Google der erst zwei Tage alte Taz-Mollath-Artikel auf die zweite Seite, ... und heute morgen streikte die Suchfunktion der Taz bei der Eingabe des Namen "Mollath!. Vermutlich war das ein techn. Problem bei meinem Computer. Zeitgleich hatte aber die "Welt" ein techn. Problem, so dass dort die Kommentare (von über 100 Lesern) zum Mollath-Artikel nicht abgerufen und gelesen werden konnten.

    Ich gehöre nicht zum Unterstützerkreis von Herrn Mollath und habe bis vor ein paar Wochen nicht einmal seinen Namen gekannt. Aber an seinem Fall haben bisherige Vermutungen, was die Presse in Deutschland betrifft, eine Bestätigung bekommen.

    Anbei mein Kommentar, der am 18.12. nach 00.00 Uhr abgesandt wurde. Sollte er gegen die Regeln zur Veröffentlichung von Kommentaren stoßen (z. B.Großbuchstaben), wäre eine Mitteilung mit Begründung an die angegebene Emailadresse hilfreich gewesen.

    Kommentar:

    1. von FaSi: „...Sorry liebe taz'lerInnen! Noch mal zur Klarstellung: eine Wahnhafte Störung ist keine Lappalie und eine forensische Psychiatrie kein grausames Gefängnis um unliebsame Menschen wegzusperren.“

    Frage: Sie scheinen sich auszukennen. Waren Sie schon mal in der geschlossenen Psychiatrie (allgemeine oder forensische), z. B. als Patient oder Besucher eines Patienten, oder arbeiten Sie dort, z. B. als Arzt, Psychiater oder Pfleger? Es wäre interessant zu wissen, worauf sich Ihr Urteil gründet.

    2. von wauz: „Überschrift: Kommentar und Kenntnisstand. ….im Gegenteil hat das Gericht im Reifenstecher-Prozess Herrn Mollath zwar als Täter ausgemacht, aber gleichzeitig für schuldunfähig erklärt. ...“

    Antwort: Passt doch wie die Faust aufs Auge. - Das Gericht konnte Herrn Mollath NICHT überführen, und er hat diese Taten NICHT gestanden, sondern bestritten. - Folglich passt Ihr Kommentar zu Ihrem Kenntnisstand.

    3. Der theolog. Psychiater Manfred Lütz:

    katholischer Theologe und Mitglied des Päpstlichen Rates für die Laien, Mitglied im Direktorium der Päpstlichen Akademie für das Leben und Berater der Vatikanischen Kleruskongregation. Er setzt sich mit dem Kirchenkritiker und Psychotherapeuten Eugen Drewermann auseinander, dem er wissenschaftlichen Dilettantismus vorwirft.

    (zit.http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Lutz)

    4. von Fritz v. Langstein: „...Aber ich möchte dann demnächst nicht wieder ein Gejammere darüber hören, daß die Auflage zurückgeht und die Verluste steigen....“

    Antwort: Ein Abo weniger (meines) ist doch nicht weiter schlimm........

    Ach ich habe da noch eine Frage: Ich hatte bisher zweimal einen Nagel in einem Reifen. Beide Male ist die Luft erst während der Fahrt entwichen. (Ich habe das veränderte Laufgeräusch gehört, bin an den Rand gefahren, d. h. habe sofort angehalten, um die Felge nicht zu ruinieren.) Worin besteht der Unterschied beim Entweichen der Luft während der Fahrt in Abhängigkeit von der Ursache (Nagel oder angestochen)?

  • V
    Voreingenommen

    Dieser Gutachter ist in diesem Fall voreingenommen.

     

    Dies erkennt man besonders an der Beantwortung der letzten Frage.

     

    Die Frage lautet - etwas anders ausgedrückt - ob die Gutachter und Richter nicht einem sogenannten "Zirkelschluss" unterlegen waren.

     

    Seine "Beantwortung" dieser Frage zeigt aber, dass er in keiner Weise fähig ist, seine vorgefasste Meinung im geringsten in Frage zu stellen.

     

    Die richtige Antwort wäre hier gewesen:

    Ja, es könnte sein, dass hier ein Zirkelschluss vorliegt. Da er jedoch kein Akteneinblick hat, könne er das nicht beurteilen.

     

    Hier passt mal wieder der Spruch von Dieter Nuhr:

    "Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten"

     

    Dies gilt besonders dann, wenn man durch solch Schwachsinnsbeiträge u.U. gesunde Personen weiter als psychisch krank betitelt. Das ist unverantwortlich.

  • MA
    Maria A.

    Hoffentlich befragt die taz als nächstes nicht den Postboten Gert Postel. Er hat einige Jahre lang als "Psychiater" gearbeitet. Wer sich nicht mehr an ihn und seine unglaubliche, aber wahre Geschichte erinnert, unbedingt einmal nach dem Namen googeln.

  • RT
    reiner tiroch

    dennoch bin ich sehr erfreut darüber, dass der politiker Florian Streibl sich für mollath einsetzt. das hätte ich mir damals auch gewünscht, denn mein Fall steht dem von Mollath nicht viel nach. es scheint also mehr solcher Dinge zu geben.

  • VG
    von gabi

    hätte nicht gedacht, dass sich auch die TAZ an der Medienkampagne gegen Gustl Mollath beteiligt. Was kriegt Ihr dafür?

  • F
    FritzLetsch

    Da wird mir wieder deutlich, dass der Hintergrund fehlt, und wie wenig in diesem Land recherchiert wird. Dr. Wilhelm Schlötterer, ein früherer bayr. Finanzbeamter und Jurist, schrieb ein Buch "Macht und Mißbrauch", von Strauß bis Seehofer (Heyne, 9.90) über die Finanz- und Justiz-Skandale in Bayern, aber auch die hessischen Steuerfahnder und Mollath.

     

    Die Strauß-Geschwister wollten es strafrechtlich belangen, ohne Erfolg: Ihre Millionen und die Schweiz-Connections sind real, Mollath hat selber in den früheren Jahren den Chauffeur für das Geld gespielt, bis er in der Friedensbewegung zum Irak begriff, dass das die selbe Linie ist: Diehl und Beckstein und HypoVereinsbank und AUB und ... seine Frau.

     

    Sie versprach, ihn wegsperren zu lassen, und hat gute CSU-Beziehungen, Atteste und Ermittlungen zu inszenieren.

    Die Verschwörungspraxis der Ämter hier ist besser als viele Krimis,

     

    Wer Krimis lesen will: https://gabrielewolff.wordpress.com

    Wer Fakten mag: www.gustl-for-help.de

    und ich hätt ja für taz-niveau gehalten, vorher zu recherchieren, statt Meinungen und Vermutungen abzuwerfen, das Netz und twitter sind voll von Nachrichten dazu:

    So wurde der Artikel zum lebendigen Beispiel von Kaffeesatz, Psychiatrie und Justiz, der einer aufgeklärten Gesellschaft unwürdig ist wie diese Berufsgruppen.

  • JR
    John Rambo

    „Der Mann tut mir wirklich leid“

     

    Im Moment weiß ich nicht wer mir mehr leid tut der Psychiater oder Mollath.

     

    Ich war mit 15 mal eine weile in der klapse und daher kann ich sagen das es bedauerlich ist das hinreichend intelligente Menschen ihr talent mit einem Psychiatrie studium verschwenden. Keine ahnung was die da lernen aber viel sinnvolles kann es nicht sein. was sie super können ist psycho pillen verschreiben dann hört es aber auch schon auf.

     

    Das problem bei Psychiatern ist das ihnen im studium offenbar vermittelt wird das sie nahezu unfehlbar sind. Dann bekommen sie einen schönen weissen kittel und werden auf die weitgehend schutzlose Menschheit losgelassen.

     

    Wenn mit diagnose oder behandlung dank inkompetenz mal was daneben läuft ist das dann irgenwie die schuld der patienten selbst und wenn man sich wehren will gegen Fehldiagnosen wird man als "verrückt" erklärt. Habe ich selbst erleben dürfen. Gegen die "Götter in weiss" und die kliniken die Fehler gerne vertuschen hat man dann fast keine chance.

     

    was mollath angeht habe ich keine Ahnung ob die "verschwörungstherien zutreffen ich habe eher den Eindruck es handelt sich um gewöhnlichen Psychiater Pfusch.

     

    Wer mal wissen möchte wie es in einer klpase ist kann sich den Film "einer flog übers kukucksnest ansehen. Der film ist realistisch.

  • WS
    Winfried Sobottka

    Zitat aus einem Kommentar weiter unten:

     

    "von Michi:

    Ich habe das Urteil gegen Gustl Mollath gelesen (abrufbar unter www.gustl-for-help.de).

    Es hat mich überzeugt, daß die Vorwürfe gegen Mollath gründlich untersucht und nachgewiesen wurden.

    Wer dieses Urteil unbefangen auswertet, kann schon zu der Einsicht gelangen, daß hier sicher nicht der Falsche in der Psychiatrie sitzt."

     

    Das Urteil kann niemanden, der bei klarem Verstand ist, in der Weise überzeugen, wie Sie es behaupten, denn hinsichtlich keiner einzigen Straftat konnte man ihm etwas nachweisen. Hätte Mollat einen so engagierten und geistreichen Anwalt wie Kachelmann gehabt, dann säße er nicht seit 7 Jahren in der Psychiatrie.

  • A
    Angste

    Gehen wir doch nochmal auf Anfang:

     

    Mollath wurde zur Begutachtung zwangseingewiesen, als es nichts anderes gab als die unbewiesenen Behauptungen seiner Frau...und seine (nicht gewalttätigen) Aussagen zu Geldschiebereien.

    Daß es die zu der Zeit gab, beweißt der Revisionsbericht und die Razzia letzten Monat in der Bank...es ging um Hunderte von Millionen.

  • F
    FaSi

    @reorient: Ich möchte darauf hinweisen, dass ich nicht die Ansicht vertrete wir sollten uns blind Autoritäten unterordnen. Mir geht es schlicht darum, dass weder KommentatorInnen noch JournalistInnen die genauen Hintergründe zur Tat kennen. Ein Gericht hat ein Urteil gefällt. Natürlich können sich Gerichte irren aber in einem Rechtsstaat haben wir die Möglichkeit solche Urteile zu korrigieren. Zu den Gutachten: NIEMAND hier hat mit dem Betroffenen geredet bzw. eine diagnostische Abklärung vorgenommen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich stehe der positiven Wissenschaft sehr skeptisch gegenüber (besonders den Modellen der kognitiv-behavioralen Psychologie und der Psychiatrie). Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage, dass gerade auch im Bereich psychischer Phänomene, indem alle Menschen gerne mit ihrem küchenpsychologischen Halbwissen prahlen und für sich in Anspruch nehmen den vollen Durchblick zu haben (im Gegensatz zu den bösen PsychologInnen, PsychiaterInnen und anderen VerschwörerInnen, die immer irgendwas von Wissenschaft erzählen und dabei ja nur Leute fertig machen wollen und lieber selber in die Forensik eingesperrt werden sollten), ich lieber auf das Urteil derer vertraue die sich nach wissenschaftlichen Kriterien mit diesem Fach auseinandersetzen. Natürlich können auch sie irren (Rosenhan-Experiment- daher auch meine Kritik an der klassischen Psychiatrie). Gesunder Menschenverstand hin oder her- wollen Sie sich von einer Person operieren lassen die sich einbildet einE ChirurgIn zu sein nur weil ihr selbst der Blinddarm entfernt wurde? Möchten Sie sich von einem Laien über Modelle der Stringtheorie oder Genetik unterrichten lassen wenn Sie anschließend eine Abschlussarbeit zu dem Thema schreiben müssten? Mir geht es nicht darum, dass wir uns in unserer Meinungsbildung einer Autorität unterordnen sollen. Ich möchte darauf hinweisen, dass viele Meinungen auf Grund von Halbwissen und Fehlinformation gebildet werden. Ich weiß nicht, ob der Mann zu Recht in der Forensik untergebracht ist, jedoch sollte diese Entscheidung von (auf jeden Fall gut ausgebildeten) Fachleuten getroffen werden die auch in der Lage sind ihre Einschätzung zu revidieren, statt von VerschwörungstheoretikerInnen die ihre Meinung für die ultimative Wahrheit halten.

  • R
    reorient

    @FaSi

    Die Deutschen sind immer schon gerne sogenannten Autoritaeten und Experten hinterhergerannt, die alles so viel besser wussten als der Laie mit seinen antiquierten Moralvorstellungen. Ich fuer mein Teil vertraue - wie viele andere Leser hier wohl auch - lieber meinen eigenen Verstand, meiner Menschenkenntnis und meine eigene Analysen der politischen Lage samt der involvierten Interessengruppen.

  • HP
    Horst Pachulke

    @ Balte Haak: In einem seriösen Medium werden beide Seiten zu Wort kommen, so sie sich zu Wort melden. Das hat mit "umfallen" nichts zu tun. Freuen Sie sich: Eine Seite hat leider gar keine Argumente. Außer Allgemeinplätzen, Lügen und Gestammel hat man da nichts zu bieten.

    P.S.: Es ist nicht die Seite, die Sie vertreten.

  • H
    Hansi111

    Noch ein Gutachter der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Angriffe und Reifenstecherei sind nicht bewiesen!!!!! Und andersdenkende werden nur eingewiesen, wenn jemand anderes ein Vorteil davon hat.Schade daß die Zeitungen nicht mit den 24Steuersündern rausrückt. Überhaupt die hochgestellte Person (Politik)wird wahrscheinlich nie genannt.Und das verschleppen einer Neuaufnahme des Verfahrens passiert doch nur um das abflachende Interesse der Allgemeinheit an diesem Wahnsinn, auszunutzen. Jeder weißt Hr.Mollath hatte Recht, aber keiner macht was für ihn. In allen Foren mißachten(Absicht)irgendwelche ..... die Wahrheit. Herr Mollath hatte keine Chance auf Recht---Neubewertung liegt beim Amt das ihn sozusagen eingewiesen hat!!!!! Sollte es zur Neuverhandlung in der öffentl. kommen hoffe ich ihm passiert kein "Missgeschick"

  • R
    reorient

    Im Uebrigen heisst es im Text: "Als Arzt tut mir der Mann wirklich leid." Also nicht als Buerger und Mitmensch? Worin dieses Leidtun denn nun bestehen soll, geht aus den Aussagen von Lutz sowieso nicht hervor. Fuer mich wirkt das ganze recht unehrlich (falls man das ueberhaupt noch sagen muss!): nicht mehr als eine der typischen Arztfloskeln, die eher das Gegenteil des Wortlauts ausdruecken.

  • R
    Reifen

    In der Zeit war zu lesen, die Reifen seien mit einem sehr dünnen, spitzen Gegenstand zerstochen worden, so daß die Luft erst nach Fahrtantritt zu entweichen begann.

    Die Zeit wertete das auch als ein Indiz für technischen Sachverstand, den Mollath wohl tatsächlich mitbringt.

  • D
    Desconocido

    Haben die "Fachleute" selbst aus diesem Fall noch nicht gelernt, sich kein fachliches Urtei über einen Menschen zu bilden wenn man ihn noch nicht untersucht hat?

    Auch die Aussage zu den zerstochenen Reifen ist mehr als ignorant. Die Frage ob er es wirklich getan hat ist ja gerade einer der strittigen Punkte! Es wurde von vielen Zeugen der Verhandlung darauf hingewiesen, wie der Richter und die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten kaum die Möglichkeit gegeben haben seine Sicht der Dinge kundzutun und ihm ohne endgültige Beweise die Tat unterstellt haben (ebenso wie sie ihm unterstellt haben seine Aussagen über illegale Bankgeschäfte seien Hirngespinste).

    Ich weis nicht sicher ob Herr Mollath zu unrecht in der Geschlossenen sitzt, aber mir kommen die ganzen Ereignisse so komisch vor das ich es für warscheinlicher halte als das er zurecht eingesperrt ist. Ich habe jedenfalls kein Vertrauen mehr in unseren Rechtsstaat sobald politische oder große finanzielle Interessen betroffen sind.

  • B
    Berufsförderungswerk

    In Berufsförderungswerken werden viele Behinderte, die EIGENTLICH zu Umschulungs- und Qualifizierungszwecken von den Arbeitsagenturen, der Deutschen Rentenversicherung Bund und den Integrationsämtern in die Berufsförderungswerke beordert werden, IN DEN Berufsförderungswerken vom dortigen Personal, wie (so genannten Ärzten und so genannten SOZIAL-ArbeiterInnen für psychisch krank erklärt und es wird ihnen der Lebensweg und die Arbeitsbiopgraphie (die schon bestehende und die noch folgende) zerstört. Beweise hierfür lassen sich erbringen.

    Das geschieht auf Betreiben der Deutschen Rentenvesicherung Bund und den Arbeitsagenturen. Und berücktigt hierfür ist auch das Integrationsamt Berlin bei der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Es ist Zufall, dass diese Senatsverwaltung gerade einem Senator der CDU untersteht; die MitarbeiterInnen des Integrationsamtes haben genauso schlecht unter der Ägide des SenatorInnen, die politisch der SPD angegliedert waren, gearbeitet. Beim Integrationsamt in Berlin hat sich in mir der Eindruck breitgemacht, dass da nur Beamten-Mikado / Angestellten-Mikado usus ist, das heißt, der-, diejenige Beamte / Angestellte, der / die sich zuerst bewegt, hat verloren. Wer verliert schon gern?

  • M
    Michi

    Ich habe das Urteil gegen Gustl Mollath gelesen (abrufbar unter www.gustl-for-help.de).

    Es hat mich überzeugt, daß die Vorwürfe gegen Mollath gründlich untersucht und nachgewiesen wurden.

    Wer dieses Urteil unbefangen auswertet, kann schon zu der Einsicht gelangen, daß hier sicher nicht der Falsche in der Psychiatrie sitzt.

    An den Pranger sollte die Staatsanwältin gestellt werden, welche damals der Anzeige von Mollath gegen die Machenschaften der HypoVereinsbank nicht nachgegangen ist. Ebenso deren Vorgesetzte, welche den Beschwerden Mollaths gegen die Nichtaufnahme von Ermittlungen nicht stattgegeben haben.

    Auch ein wahnhaft veranlagter Mensch kann doch substantiierte Strafanzeigen erstatten.

    Das ist der eigentliche Skandal: Die Ignoranz und das Schubladendenken der Behörden gegenüber Menschen wie Mollath.

  • T
    tomtom

    Dieser Mann ist wieder ein wunderbares Beispiel, warum es grauenvoll enden kann, in die Hände dieser Pfuscher zu geraten. Der weiß so gut wie nichts über die Fakten, besonders über die beklagenswert unseriöse Argumentation in den entscheidenden Gutachten, ist aber äußerst meinungsstark. Widerwärtig.

     

    Es ist unbedingt festzuhalten, dass ein Mensch, der verdächtigt wird, Reifen zerstochen zu haben, für den Rest seines Lebens weggesperrt gehört.

     

    Und noch was Herr DOKTOR: So wie mit dem Herrn Mollath umgesprungen wurde, ist es erstaunlich, wie klat er noch ist. Meine steile These: Das würden Sie nicht schaffen.

  • MB
    Michael Bliefert

    "Ich kenne den Fall Mollath nur aus der Presse, aber ich kann grundsätzlich sagen, dass es natürlich denkbar ist, dass seine Beschuldigungen gegen die Bank der Wirklichkeit entsprechen, aber dennoch bei ihm in der Verarbeitung dieser Realitäten eine psychische Störung vorliegt."

    Es ist also denkbar, dass er trotzdem einen Wahn hat. Der Grund, deswegen man das angenommen hat, ist zwar weggefallen und es liegt kein Grund mehr vor einen Wahn zu unterstellen. Aber für Theologen ist es ja tägliche Übung, an Sachen festzuhalten, für die kein vernünftiger Grund spricht.

  • G
    Gerechtigkeit

    Das entsetzliche auch an diesem Artikel ist doch, dass die ziemlich sicher falschen Vorwürfe zu echten Verleumdungen werden (für Theologen: 8.Gebot!).

     

    Die Vorwürfe der Gewalttätigkeit beruhen auf einem nachträglichen Gutachten, an das sich sowohl die angeblich ausstellende Ärztin nicht erinnert. Aber die Freundin des Bruders des angeblichen Opfers, Petra M., arbeitete in dieser Praxis. Das Gericht hat die Vorwürfe nicht hinterfragt.

     

    Mollath soll über 100 Reifen angestochen haben, ohne dass irgend jemand etwas bemerkte? Doch - die Polizei hatte doch ein Video, auf dem er allerdings nicht zu erkennen war??

     

    Es geht vermutlich um einen Skandal ähnlich den Koch'schen "Jüdischen Vermächtnissen". Und wieder ist u.a. die Schweiz das Ziel.

  • R
    robbyy

    Nach sechs Jahren in der Psychiatrie hat man einen Knall, selbst wenn man vorher normal war....

     

    .... somit hat man einen Grund ihn weiterhin dort zu behalten, denn spätestens jetzt ist er eh gefährlich....

     

    ... ist auch besser so für das System, für die Abzocke der Banken, für die weiße Weste der Politiker.... wer nicht ins System passt wird aussortiert....

     

    Warum wird eigentlich nicht gegen die Bank wegen Freiheitsberaubung durch Unterlassen ermittelt, wo diese doch sehr bald selbst festgestellt hat, dass die Vorwürfe stimmen und dies nicht dem Gericht gemeldet haben???????

  • RG
    Ramona G.

    Ich finde das Interview sehr kompetent und wohltuend zurückhaltend in der Beurteilung.

     

    Wir alle hier kennen den Fall höchstwahrscheinlich "nur" aus der Presse - und sollten uns also generell zurückhalten mit der Schärfe der Formulierung, z. B. was staatsanwaltliche Ermittlungsergebnisse angeht.

     

    Hier eine weitere kritische Veröffentlichung, die ich sehr informativ fand, da die ersten Artikel doch ziemlich einseitig waren in der Gewissheit, dass hier ein "Opfer" zu "retten" sei.

     

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html

  • BS
    Baron Stucki

    Möchte nicht bei Herrn Lütz in der Psychatrie landen.

    Wie kann dieser Gustl Mollath beurteilen nur aufgrund von Presseartikeln? Herr Lütz scheint mir einen Annerkennungskomplex zu haben und unter gewissen Umständen könnte er selbst lebenslang in der Forensik dahinsiechen.

  • FV
    Fritz v. Langstein

    Ja wunderbar, da unterhalten sich also zwei Personen, die ihr Wissen ausschließlich aus der Presse haben.

    Und, was soll dabei herauskommen, ausser einem Stochern im Nebel.

     

    Ich vermisse z.B. in der "Berichterstattung" der taz; sprich der Teilnahme an einem Thema der SZ ohne Eigenleistung, den Hinweis, daß Mollath 129 Reifen zerstochen hat.

     

    Aber darauf kommt es auch nicht mehr an. Denn wie in den dt. Medien üblich, pickt man sich aus einem Gesamtkomplex ein paar Teile heraus und reitet darauf herum wie es die eigene politische Ausrichtung eben notwendig macht.

     

    Tja, das ist das gute Recht der taz-Redaktion. Aber ich möchte dann demnächst nicht wieder ein Gejammere darüber hören, daß die Auflage zurückgeht und die Verluste steigen.

     

    Wenn ich Märchen und vor allem unfundierte Geschichten lesen will, dann kaufe ich mir SF-Romane.

     

    Solange es das Selbstverständnis der taz ist, schlechte Qualität gegen gutes Geld einzutauschen, ist da keine Aussicht auf Besserung.

    Vielleicht sollte sich Manfred Lütz zuerst die psychologische Polung der taz-Redaktion anschauen.

     

    Mollath wird wohl nicht zu retten sein, aber vielleicht gibt es ja bei den Mitarbeitern der taz das Interesse ein Leben jenseits von H4 zu führen.

    Tja, dafür muß man sich allerdings anstrengen. Und dazu gehört auch die Fähigkeit, Themen aufzugreifen, die man auch im Umfang beherrschen kann.

  • B
    Barbara

    Seit der Berichterstattung von Lakotta (Spiegel), Stemmler (Nürnberger Zeitung),Rücker (Zeit)und jetzt Dribbusch hat vermutlich der letzte Leser begriffen, welcher Auftrags- und Lobby-Journalismus seit ein paar Tagen am Werk ist. Wollen diese vier Damen die öffentliche Meinung zugunsten ihrer Auftragsgeber (und erneut auf Kosten von Herrn Mollath) retten? Offensichtlich ist das der Weg, wie frau heute Karriere macht. Meine Dame(n), Sie beleidigen mit Ihrem angeblich "investigativen Journalismus" Ihre Leser und haben irgend etwas verwechselt. Forsches Auftreten macht noch keine Journalistin.( "investigare" -lat. er-forsch-en). Außerdem: null Anstand.

  • DF
    Dr. Foucault

    Gustl Mollath wurde zwangseingewiesen, nachdem Dr. Thomas Lippert aus Nürnberg ihn als Zuhörer bei der Hauptverhandlung erlebt hatte. Lipperts Wähnen hatte und hat Gewicht. Lippert ist Stellvertretender Vorsitzender des "Arbeitskreises Freiberuflicher Psychiatrischer und Psychologischer Sachverständiger (AFPPS) e. V." Lippert behauptete, bei Mollath läge eine "gravierende" psychische Erkrankung vor, vermutlich [sicc!] eine Psychose. Die Prognose sei ungünstig, weil dem Angeklagten "keinerlei Krankheitseinsicht" vorläge. Dr. Thomas Lippert aus Nürnberg wähnte die Gefahr, dass Unbeteiligte Opfer des Gustl Mollath werden könnten. Mit seiner Einschätzung, nämlich nur die stationäre Beobachtung könne weitere Erkenntnisse bringen, lieferte er erst das Konstrukt für Mollaths Zwangseinweisung.

     

    Das eigentliche Problem ist Lippert, der wähnte, Mollert müsse schon zu einem Zeitpunkt, als es ärztlicherseits keine medizinisch gesicherte Diagnose gab, einsehen können, dass er an einer gravierenden psychischen Erkrankung, vermutlich einer Psychose leide.

     

    Lütz macht jetzt eigentlich dasselbe, was schon Lippert tat. Er wähnt, d.h. er nimmt an, dass es sich mit Mollert und z.B. der Reifenstecherei so verhielt, wie die Geistheilerin Maske, ehemals Mollert es vor Gericht behauptet hatte.

     

    Laut Lippert ist Mollert krank, weil er krank sein könnte.

     

    Laut Lütz ist Mollert gefährlich, weil er gefährlich sein könnte.

     

    Wie belastbar aber die Zeugin Maske (ehemals Mollath) tatsächlich ist, geht aus dem Bericht ihres ehemaligen Arbeitgebers hervor. Und den hielt man bis 2012 unter Verschluss.

     

    Lippert und Lütz sollten den Bericht der Bank einfach mal lesen. Der Rest ist nicht nur eine Frage des Anstands, sondern auch der Ehrlichkeit.

     

    Diesbezüglich scheinen sich die Geistheiler aber kaum von Psychologen und Psychiatern und schon gar nicht von Theologen zu unterscheiden.

     

    Pech gehabt, Herr Mollath!

     

    Was würde Lütz heute sagen, wenn der Vorsitzende Richter damals die Aussagen der Geistheilerin Maske (ehemals Mollath) für Unglaubwürdigkeit befunden hätte?

  • WS
    Winfried Sobottka

    Wer sich das Strafurteil ansieht, muss feststellen, dass keine einzige der dem Mollath vorgeworfenen Straftaten als bewiesen gelten kann, wer sich ferner den Gesamtkontext vor Augen hält, kommt zu dem Ergebnis, dass eine gezielte Verschwörung zur Herbeiführung absichtlicher Falschbelastungen des Gustl Mollath keineswegs eine unrealistische Möglichkeit ist.

     

    Tatsache ist, dass alle Psychiater, die Mollath als gefährlich einstufen, Mollaths Gefährlichkeit aus unbewiesenen Vorwürfen herleiten, während Mollath ansonsten als friedlicher und korrekter Mensch galt und in sieben Jahren Psychiatriehaft kein einziges Mal aggressiv gehandelt haben soll.

     

    Völlig unabhängig davon, ob Mollath, was ich für nahezu ausgeschlossen halte, tatsächlich gewürgt und Reifen zerstochen hat, oder nicht, so muss man doch anhand dieses Falles eines feststellen:

     

    Wenn jemand bestimmten Kreisen nur genügend auf die Nerven geht, gar kriminelle Machenschaften dieser bestimmten Kreise auffliegen zu lassen droht, dann haben diese Kreise es nicht schwer, selbst einen völlig friedlichen Menschen als angeblich gefährlichen Gewaltäter abzuservieren. Man braucht ihm nicht einmal etwas beweisen zu können, sondern nur ein solches Bild herstellen, das Richter und Gutachter saghen können: "Es passt. Er war es, und darum ist er gefährlich, und weil er gefährlich ist, war er es auch."

     

    Orson Welles schrieb 1948 "1984", an 2006 hatte er noch nicht gedacht.

  • AR
    A. Raettvisa

    Da sieht man wie ein Psychiater gesteuert werden kann, wenn ihm entsprechende Voraussetzungen genannt werden. G. Mollath hatte seine Anzeige nicht in ein langes theoretisches Weltverschwörungspapier eingebettet (in der Münchner Runde sprach Dr. B. Merk gar von über 100 Seiten), sondern am 9.12.2003 auf 6 Seiten separat vorgetragen. Auf diese Anzeige antwortete n.m.E. am 19.2.2004 die Staanwsch.

    Schade Frau Dribbusch, dass es Ihnen weniger um die Wahrheit, sondern allein um Schlagzeilen geht - hoffentlich wird Ihr Verhalten nicht wahnhaft. Falls es nur journalistische Schlamperei war, könnten Sie sich, Frau Dribbusch, im Internet unter Gustl for Help oder mittels des Vortrages von Dr. W. Schlötterer in der Villa Leon (2-teilig auf Youtube)kundig machen.

  • S
    Susanne

    Liebe taz,

     

    mit diesem Interview dokumentiert ihr nur, wie wenig ihr zu dem Fall Mollath als Journalisten beitragen könnt.

    Ein Interview mit einer Kapazität, die ständig sagt "ich weiß" nicht und den Fall Mollath auch nur aus der Presse kennt.

    Oh je....

  • S
    suni57

    - Und schon wieder wurde ein Ferngutachten abgegeben.

    Offenbar ist das Usus in der psychiatrischen Welt. Hoffentlich kommt man nichts selbst in so eine Situation bei der man von einem Pschodoktor beurteilt werden kann ohne dass der mit einem selbst spricht und dann verschwindet man deswegen für Jahre in der Klappse.

  • W
    wauz

    Kommentar und Kenntnisstand

     

    Herr Lütz äußert sich hier durchaus mit der gebotenen Vorsicht. Nämlich bezüglich der Berichterstattung, die nicht überall so dürftig war, wie hier in der taz. Es gab eine Serie von Reifenstechereien, deren Besonderheit eben war, dass die Reifen so beschädigt wurden, dass sie erst nach einiger Zeit des Betriebs ausfielen. Das kann man durchaus als bedingten Tötungsvorsatz werten. "Wer zu solchen Dingen fähig ist, ist gefährlich" ist eine nachvollziehbare Schlussfolgerung, gerade im Zusammenhang mit Nicht-Einsicht.

    Alle, die hier kommentieren, sind letztendlich nur über Presse informiert. Daher halte ich die durchaus differenzierte und vorsichtige Ausdrucksweise des Herrn Lütz für wesentlich stimmiger, als die sicheren Urteile der Kommentatoren, die Herrn Mollath als ein Justizopfer ansehen. Was mich besonders verwundert, keiner scheint zu begreifen, dass "Schuld" keine Kategorie ist, die zu einer Einweisung in eine forensische Psychiatrie führt. Im Gegenteil hat das Gericht im Reifenstecher-Prozess Herrn Mollath zwar als Täter ausgemacht, aber gleichzeitig für schuldunfähig erklärt. Anhand dessen, was ich hier lese, kommt mir der Verdacht, dass die glühenden Mollath-"Unterstützer" schlicht selbst was an der Waffel haben...

    Abschließend kann man sagen: Herr Lütz enthält sich einer Diagnose. Und das sollten auch die tun, die selbst keine bessere Erkenntnisse haben. Die Sache wird geprüft werden. Dabei wird sich Herr Mollath keinen Gefallen tun, wenn er sich weiterhin jeder Kooperation mit Gutachtern entzieht.

  • R
    ra67

    Gewisse Verhaltensauffälligkeiten zeigt doch fast jeder von uns insbesondere in gewissen Streßsituationen.

    Demnach kann auch nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts jemand nur untergebracht werden, wenn eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür vorliegt, dass jemand in Freiheit eine Gefahr für erhebliche Rechtsgüter (z.B. Leben, Gesundheit oder sexuelle Selbstbestimmung) anderer darstellt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, ob es sich um eine "Allgemeingefährlichkeit" handelt oder (nur) "Beziehungsstraftaten", die dem Probanden zur Last liegen.Soweit Mollath zur Last liegt, er habe seine Frau geschlagen (wohl weil es immer wieder zu Auseinandersetzungen um die Schwarzgeldgeschäfte kam)und er habe Reifen zerstochen (lt. Urteil wohl in erster Linie von Personen, die mit seiner Frau "Geschäfte" tätigten, so wären diese Taten wohl als solche zu betrachten, welche aus den aktuellen Spannungen im Beziehungsgefüge zu seiner Frau zu sehen wären. Demnach besteht wohl kaum eine Gefahr für X-Beliebige Aussenstehende und nach Klärung aller Dinge mit der Frau auch keine erhöhte Gefahr für diese und deren unmittelbares Umfeld. Wenn ich hier hypothetisch von einer Tatbegehung ausgehe, heisst dies nicht, dass mich die Verurteilung durch das (schlampige) Urteil des LG Nürnberg-Fürth überzeugen könnte.

  • A
    Angste

    Es wäre also denkbar, daß Mollath krank ist....

    Denkbar ist eine Geisteskrankheit bei jedem.

  • S
    SantosDumont

    Der nächste Glaskugelexperte, der sich Psychiater nennt. Auch Herr Lütz urteilt ohne Exploration. Mir wird Angst und Bange über die jetzige Gleichschaltungspresse, die gegen Mollath ohne Faktenlage organisiert wird.

  • MN
    Mein Name

    Ich bin empört und fassungslos, ob dieser fehlender Einsicht in real existierende Widersprüche. Man lässt kurz den Begriff Wahn fallen und meint eine gegen den Willen des Betroffenen beschlossene Einweisung würde somit schon richtig sein.

     

    Die Reifenstecherei konnte Hr. Mollath nie einwandfrei nachgewiesen werden und wurden von ihm immer bestritten.

     

    Unbestritten bleibt der tätliche Disput zwischen Eheleuten im August 2001. Aus der gemeinsamen Wohnung ist Frau Mollath im Mai 2002 ausgezogen.

     

    Jahre später wird Herr Mollath aufgrund von Briefen an den Papst für gemeingefährlich erklärt und mit der Prognose einer Rückfallgefahr festgehalten.

     

    Ja wie ist es dann zu erklären, dass Frau Mollath 9 (!) Monate unter demselben Dach unbeschadet leben konnte?

     

    Die Prognose sagt doch das geht nicht?!?

     

    Die Realität widerlegt doch solche Aussagen. Wenn nun Psychiater realitätsverweigernd an einem solchen Urteil sieben (!) Jahre festhalten, ja -wer hat denn dann den Wahn?

  • DH
    Dr. Hans Ulrich Gresch

    Dass es gute Gründe geben mag, Psychiatern zu misstrauen, scheint Lütz nicht für erwägenswert zu halten, dass Mollaths Verhalten gegenüber Gutachtern zumindest teilweise dadurch erklärt werden könnte, wohl auch nicht. Unabhängig von den bekannt gewordenen Fehlleistungen zahlloser Psychiater spricht auch die empirische Forschung eine eindeutige Sprache. Die prognostische Validität ist überaus gering und liegt eher auf dem Niveau der Glaskugelschau.

    Wenn Psychiater in der Lage wären, die Gefährlichkeit von Menschen zuverlässig einzuschätzen, und dies auch beweisen könnten, dann gäbe es diese Diskussion über Mollath gar nicht. Dann spielte auch die Frage des Wahrheitsgehalts seiner Behauptungen über Schwarzgeldverschiebungen keine Rolle.

    Viele glauben, dass Leute mit "Wahnideen" gefährlicher seien als der Normalbürger. Dies ist aber, wie die Forschung zeigt, nicht der Fall. Ein leicht erhöhtes Gewaltrisiko ist zwar gegeben, wenn zudem Drogen und Alkohol im Spiele sind, doch diese Normabweichung ist zu geringfügig, um von mehr als akademischem Interesse zu sein. Im Allgemeinen sind auch besoffene oder zugedröhnte Spinner nicht mehr oder weniger gewaltbereit als besoffene oder zugedröhnte Normalos.

     

    Dies ist Stand der Forschung. Die Öffentlichkeit erwartet von forensischen Psychiatern aber mehr Leistung. Deswegen befinden sie sich unter einem erheblichen seelischen Druck, angesichts der Riesenerwartungen der Bevölkerung. Unter Stress machen Menschen nicht selten Unfug, auch groben. Dies weiß Gustl Mollath natürlich. Deswegen kann ich schon nachvollziehen, dass er bei Gutachtern große Vorsicht walten lässt. Er müsste ja paranoid sein, wenn er dies nicht täte.

  • C
    Closius

    Die Psychiatrie ist die Krankheit, die sie zu heilen vorgibt ....

  • F
    FaSi

    An dieser Stelle folgt nun mein zweiter Versuch einen Kommentar zu verfassen, nachdem ein anderer leider zu lang geworden war. Ich bin wirklich erschrocken über die dilettantische Berichterstattung der taz zu diesem Fall und die Mehrzahl der LeserInnenkommentare. Schon eigenartig, dass alle (Laien?) es scheinbar besser wissen als sämtliche Gutachter in dem Fall. Vlt. sollten die Damen und Herren sich an eine medizinische Fakultät wenden und einen Ehrendoktor für ihre wissenschaftlich fundierte Meisterleistung verleihen zu lassen. Wie im Fall Breivik sind der Öffentlichkeit (zu recht) die Akten nicht zugänglich. Es bleiben also Informationen der Medien, die in diesen Fällen leider verdreht und polarisierend berichten. Bei der taz habe ich eine latente Neigung zur Verschwörungstheorie ausgemacht, die eher zur BILD-Berichterstattung passen würde. "Bankenkritiker wird für verrückt erklärt und landet in Anstalt!"- so der Tenor des sonst eher reflektierten taz-Journalismus. Spiegel Online ist da deutlich seriöser- Sorry liebe taz'lerInnen! Noch mal zur Klarstellung: eine Wahnhafte Störung ist keine Lappalie und eine forensische Psychiatrie kein grausames Gefängnis um unliebsame Menschen wegzusperren. Es mag für Laien nur schwer verständlich sein aber in diesem Fall vertraue ich lieber auf die jahrelange Erfahrung und Expertise ausgewählter und ausgebildeter Gutachter statt auf die Küchenpsychologie einiger WeltverschwörungstheoretikerInnen. Mit diesem Interview wollte die taz wahrscheinlich noch rechtzeitig die Kurve kriegen um ihre peinlich unseriöse Berichterstattung gerade zu rücken, bevor der Fall sich in "Nichts" auflöst. Danke! Bitte lasst beim nächsten Mal gleich populistische Verschwörungstheorien außen vor. So etwas hat nichts mit Information zu tun, sondern dient nur der dumpfen Meinungsmache.

  • BH
    Balte Haak

    Aha also doch wieder umgefallen.

  • T
    tim

    "Jemandem die Reifen anzustechen, sodass er später vielleicht einen schweren Unfall baut, das kann ein Tötungsversuch sein."

     

    Aus zweierlei Gründen ist diese Aussage total unseriös. Zum einen wird hier der haltlose Vorwurf, Mollath habe auch wirklich diese Tat begange, uninterfragt übernommen, obwohl klar ist, dass die Beweisführung der Staatsanwaltschaft sehr, sehr fragwürdig war. Zum anderen stelle ich es mir sehr kompliziert vor jemanden mit zerstochenen Reifen umzubringen. Ich vermute mal - und das sei mir bitte gewährt -, dass man schon zu Fahrtbeginn merkt, dass seine Reifen zerstochen sind.

    Ich weiß echt nicht, wieso immer wieder aufs neue versucht wird, den Mollath als gestört und gefährdend darzustellen - und dann mit solchen Aussagen....

  • EP
    el presidente

    in Chile kamen Leute ins Irrenhaus wenn sie gegen Pinochet demonstrierten. Auch in der DDR waren die Irrenhäuser voll mit politischen Gefangenen. Ich denke man sollte ein gesundes Mißtrauen gegen die Psychatrie haben. Das ist nämlich Politik, mit Wissenschaft hat das nichts zu tun.

  • R
    reorient

    Von einem kompetenten und integren Psychologen wuerde ich mir in diesem Zusammenhang erwarten, dass er auch erklaert, wie sich u.a. Situationen wie die von Gustl Mollath durchlittene auf die psychische Stabilitaet von Menschen auswirken.

    Eventuell fuer Sie hierbei hilfreich: das Konzept des "Ueberlebenden-Syndroms"(wikipedia):

    "1.Leben in einer Atmosphäre der ständigen Bedrohung und eines anfänglich unverstandenen, namenlosen, dann immer näher rückenden Verhängnisses;

    2.hiermit einhergehende leiblich-seelische Zermürbung des Personganzen;

    3.häufige akute Todesgefahr und Todesangst;

    4.Verunsicherung aller mitmenschlichen Bezüge und Kontakte;

    5.schutzloses Dasein in einem Dauerzustand völliger oder nahezu völliger Rechtlosigkeit;

    6.Überflutung des geistigen Ich-Gefüges durch den unaufhörlichen Ansturm von öffentlichen und persönlichen Beschimpfungen, Verdächtigungen, Verleumdungen und Anschuldigungen, wiederum ohne Möglichkeit einer Zufluchtnahme zum behördlichen Rechtsschutz."

    Bis auf eventuell Punkt 2 duerfte hier doch wohl so ziemlich alles zutreffen, nicht wahr?

    Folgen/Symptome dieses Syndroms? Beschreiben Sie als Experte uns diese doch bitte einmal, das waere sicherlich aufschlussreicher als das Nachbeten von veralteten Informationen aus der Presse.

  • X
    xyz

    Selten so einen Schwachsinn gelesen. Wenn jemand den Fall nur aus der "Presse" kennt, sollte er besser keine öffentliche Meinung abgeben.

    Angeblich wurden die Reifen mit einem Messer aufgestochen und nicht angestochen. Wie weit fährt man denn mit platten Reifen? Plural.

    Der Tatbestand konnte zudem Herrn Mollath nicht nachgewiesen werden, dafür über 6 Jahre Psychiatrie? Man kann den Gedankengängen von Herrn Manfred Lütz nicht ganz folgen, seiner Intention schon. Dr. Leipziger, Dr. Zappe, Dr. Lippert gehören, wie auch Frau Dr. Merk, für ihre Verbrechen und Lügen ins Gefängnis. Da nutzt auch das Relativieren von Herrn Manfred Lütz nichts

  • R
    reblek

    "Herr Lütz, Gustl Mollath sitzt seit Jahren in der Forensischen Psychiatrie, weil er angeblich unter einer paranoiden Wahnsymptomatik leidet..." - Unsinn, niemand kommt wegen eine "angeblichen" Symptomatik in die Psychiatrie. Wenn so etwas in der Einweisung stünde, würde diese damit ad absurdum geführt. "Angeblich" ist eine Wertung der Autorin. Tatsächlich handelt es sich um eine - von wem auch immer behauptete Wahnsymptomatik.

  • P
    Peter

    Das die TAZ einen, wie öfters in Talkrunden sichtbar relativ durchgeknallten Theologen zum dem Fall Mollath befragt, ist traurig.

    Von forensische Psychiatrie versteht er absolut nichts. Vom Exorzissmus mit Ratzinger mehr.

  • A
    Ansgar

    Stets sollten Gutachter etc. die banale Weisheit bedenken: Dass du paranoid bist, heißt nicht, dass sie nicht hinter dir her sein können.