Protestwelle gegen Rechtsextremismus: Hunderttausende gegen die AfD
Am Freitag und Samstag waren knapp 500.000 Menschen gegen rechts auf der Straße. Für Sonntag sind mehr als 60 weitere Demos geplant.
Allein in Berlin waren mindestens 150.000 Menschen auf der Straße, auf zahlreichen weiteren Demos bundesweit kamen mehr als 340.000 Menschen dazu. Diese Zahl ist eine Untergrenze, für die wir in der Regel die niedrigeren Angaben der Polizei nutzen. Rechnet man mit den oft höheren Zahlen der Veranstalter*innen waren am Freitag und Samstag fast 700.000 Menschen unterwegs.
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In mehreren Städten gab es Veranstaltungen mit fünfstelligen Teilnehmenden-Zahlen: In Freiburg und Dresden gingen jeweils mehr als 30.000 Menschen auf die Straße, in Nürnberg und Augsburg 25.000 und in Krefeld, Mainz und Saarbrücken waren es mehr als 10.000.
Wie auch am vergangenen Wochenende machten kleinere Demonstrationen bundesweit mit mehreren Hunderten oder Tausenden Teilnehmenden den Großteil des Geschehens aus. In 69 Orten gab protestierte eine vierstellige Zahl Menschen, in weiteren 41 Gemeinden war die Zahl dreistellig.
Am Sonntag gehen die Demonstrationen mit über 60 Terminen Bundesweit weiter. Auslöser für die Protestwelle waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Neonazis Ende November, an dem einige Politiker der in Teilen rechtsextremen AfD sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Dabei ging es auch um Pläne, nicht-weiße Menschen und Menschen mit ausländischen Wurzeln auszubürgern und zu vertreiben. Am vergangenen Wochenende hatten mehr als 840.000 Menschen demonstriert.
Seit mehreren Tagen sammeln wir die Termine für die aktuellen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus – unter anderem über die Mail-Adresse demohinweise@taz.de. So haben uns bisher mehr als 450 Hinweise erreicht. (Vielen Dank an alle, die uns geschrieben haben!)
Seit dem 19.01. hat es etwa 700 Demonstrationen mit insgesamt mehr als 2,6 Millionen Teilnehmenden gegeben. Für die Zeit davor sind unsere Daten noch sehr unvollständig.
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