Proteste gegen Automesse: IAA soll blockiert werden
Sand im Getriebe und andere Initiativen kündigen Aktionen gegen die IAA in München an. Sie sehen Autokonzerne als „Profiteure der Klimakrise“.
Schon bei den vergangenen beiden Automessen in München und Frankfurt hatten Klimaschützer mit Blockaden und Demonstrationen gegen die führende deutsche Industrie protestiert. Dass diese sich mit hohen Investitionen vom klimaschädlichen Verbrennungsmotor auf Elektroautos umstellt und CO₂-Neutralität anstrebt, überzeugt die Gegner nicht.
Ein reiner Antriebswechsel sei aufgrund eines umweltschädlichen Lithiumabbaus für die Batterien weder nachhaltig noch sozial gerecht, wie am Beispiel des Rohstofflandes Chile gezeigt werden solle.
Die IAA-Gegnerinnen und -Gegner planen dieses Mal ein Mobilitätswende-Camp vom 5. bis 10. September im Luitpoldpark in München, wo etwa 1.500 Teilnehmer zelten könnten. Für den 10. September ist eine Demonstration unter dem Motto „#BlockIAA!“ angekündigt, zu der auch Fridays for Future und Attac aufrufen.
Protesthochburg München
Die Klimaaktivisten der Letzten Generation – bekannt dafür, sich auf Straßen oder Flughafen-Rollfeldern festzukleben – sind seit dieser Woche in Regensburg und München aktiv. Sie wollen die bayerische Landeshauptstadt „wochenlang zur Protesthochburg machen“. Nach ihrer Ansicht soll ein Gesellschaftsrat ausgeloster Bürger anstelle der Regierung einen Plan erarbeiten, wie Deutschland zur Abwehr der Klimakrise bis 2030 ohne fossile Rohstoffe auskommt.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA), Veranstalter der IAA, hat der Letzten Generation angeboten, mit einem kostenlosen Stand als Aussteller in der Innenstadt teilzunehmen. Eine Antwort stehe noch aus, sagte ein VDA-Sprecher. „Wir wollen eine konstruktive Debatte mit einem Austausch von Argumenten.“ Fridays for Future und Greenpeace seien außerdem zur parallel laufenden Fachkonferenz eingeladen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht
Der Check
Verschärft Migration den Mangel an Fachkräften?
Comeback der K-Gruppen
Ein Heilsversprechen für junge Kader
Liberale in der „D-Day“-Krise
Marco Buschmann folgt Djir-Sarai als FDP-Generalsekretär