Protest gegen Renten-Reform in Russland: Nawalny zu 20 Tagen Haft verurteilt
Der Kremlkritiker war gerade erst aus dem Gefängnis getreten, da wurde er schon wieder abgeführt. Alexej Nawalny muss 20 weitere Tage in Arrest.
Damit habe er sich strafbar gemacht. Nawalny wies die Vorwürfe zurück und verwies darauf, dass er eine 30-tägige Haftstrafe verbüßt habe. Also habe er die nicht genehmigte Kundgebung gar nicht in die Wege leiten können.
Nawalny war am Morgen aus einem Moskauer Gefängnis getreten, jedoch schon am Ausgang von einem Polizisten abgeführt worden. Dessen Unterstützer und Medienvertreter hatten sich bereits postiert, um ihn zu begrüßen.
Nawalny gilt als einer der prominentesten Gegner von Präsident Wladimir Putin. Mehrmals wurde er wegen der Organisation nicht genehmigter Proteste in Russland zu Haftstrafen verurteilt. Aktuell gibt es im ganzen Land öffentlichen Unmut über eine Anhebung des Renteneintrittsalters – ein Thema, das Russen jeglicher politischer Couleur umtreibt. Sinkende Zustimmungswerte für Putin und die Empörung über die Reformen im Rentensystem machen Kremlkandidaten zu schaffen, die derzeit bei Regional- und Kommunalwahlen antreten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin