Protest gegen Hongkonger Regierung: Mindestens 90 Festnahmen
Die Hongkonger Bevölkerung demonstriert gegen die Verschiebung der Parlamentswahl um ein Jahr. Repressionen lassen nicht lange auf sich warten.
Mehrere Hundert Demonstranten waren auf die Straße gegangen, um gegen die Verschiebung der ursprünglich für diesen Sonntag angesetzten Wahl des Legislativrats zu protestieren. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hatte die Abstimmung über das Parlament der chinesischen Sonderverwaltungszone im Juli mit Verweis auf einen Anstieg der Corona-Infektionen um ein Jahr verlegt.
Die Demonstranten hielten Plakate hoch und skandierten Slogans wie „Befreit Hongkong“, die gemäß dem im Juni erlassenen sogenannten Sicherheitsgesetz verboten sind. Die Polizei ging mit Pfefferspray-Munition gegen die Demonstrant*innen vor, um den Protest aufzulösen. Das berichtete die Zeitung „South China Morning Post“. Tausende Polizisten waren im Einsatz.
Regierungsgegner werfen Lam vor, die Virus-Krise als Vorwand genutzt zu haben, um die Demokratiebewegung in Schach zu halten. Bis zum Ausbruch der Pandemie und dem Erlass des auch international scharf kritisierten Sicherheitsgesetzes sah sich Lam mit regelmäßigen Massenprotesten konfrontiert. Lams Gegner sehen die Autonomie- und Freiheitsrechte Hongkongs gefährdet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Anbrechender Wahlkampf
Eine Extraportion demokratischer Optimismus, bitte!
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei