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Projekt Wiederaufstieg in die 1. LigaWerder-Frauen auf bestem Weg

Mit dem 8:1 gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam werden die Werder Bremen-Frauen ihrer Favoriten-Rolle in der 2. Liga gerecht.

Kaum zu stoppen: Werder-Stürmerin Selina Cerci Foto: Oliver Baumgart / Hansepixx

Bremen taz | Die Frauen-Mannschaft des SV Werder Bremen steuert weiter unaufhaltsam dem sofortigen Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga zu. Mit dem 8:1-Kantersieg gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam demonstrierte der ungeschlagene Tabellenführer eindrucksvoll seine Vormachtstellung in der 2. Bundesliga.

Damit ist das Team auf dem besten Wege, den bittersten Moment der wechselhaften Geschichte des grün-weißen Frauenfußballs zu korrigieren. Vor fünf Monaten sah sieben Minuten vor dem Abpfiff des letzten Saison-Spiels beim SC Freiburg noch alles nach dem Klassenerhalt in der Ersten Liga aus, als im Parallelspiel Konkurrent Bayer Leverkusen gegen die SGS Essen noch das überraschende Siegtor erzielte und die Bremerinnen auf den Abstiegsplatz beförderten. Die Stimmung auf der Heimfahrt muss Schilderungen zufolge mit Schockstarre noch sehr mild beschrieben gewesen sein.

„Erstmal hatten wir eine Sommerpause, um den bitteren Abstieg zu verdauen, um dann, sicherlich auch mit einer Ladung ‚jetzt erst recht‘ in die Mission Wiederaufstieg zu starten“, sagte die langjährige Abteilungsleiterin Birte Brüggemann der taz.

Neben dem Abstieg musste die Mannschaft auch noch den Abschied von Trainerin Carmen Roth verdauen. Die Münchnerin hatte nach zweijähriger Arbeit die vorübergehende Rückkehr in ihren alten Beruf verkündet. Für die Nachfolge entschieden sich die Verantwortlichen für eine interne Lösung und beförderten den Trainer der B-Juniorinnen, den 33-jährigen Alexander Kluge, zum Cheftrainer.

Die Heimfahrt war mit Schockstarre noch sehr mild beschrieben

„Alexander hat eine hohe fachliche Kompetenz und ist inzwischen so lange bei Werder, dass er genau weiß, in welche Richtung wir arbeiten und kann trotz des aktuell angestrebten Mannschaftserfolges wichtige Leitplanken auch für die kommende Serie setzen“, sagt Brüggemann.

Die Leitplanken für den sofortigen Wiederaufstieg hatte vorher bereits der Vorstand eingezogen. Unmittelbar nach dem Abstieg entschied er, die Mittel in der 2. Liga nicht zu kürzen. So konnten trotz Abstiegs erstmals seit Jahren alle Leistungsträgerinnen gehalten werden.

Seit Werder 2007 vom Bremer Fußball-Verband gebeten wurde, durch eine Neugründung die Abwanderung von Talenten aus Bremen zu stoppen, wird die Frauenabteilung bei ihrem langsamen, aber kontinuierlichen Wachstum vom Verein unterstützt. Der Klub setzt dabei auf gute Nachwuchsarbeit statt teurer Verpflichtungen. Erfahrung mit einem sofortigen Wiederaufstieg konnte die Mannschaft bereits 2017 sammeln.

„Der Großteil der Mannschaft spielt seit Jahren zusammen und verfügt über viel Erfahrung auf nationalem Niveau“, sagt Trainer Kluge. Um die erfahrenen Lisa-Maria Scholz, Cindy König, Stephanie Goddard und Katharina Schiechtl wurden in den letzten Jahren eine Reihe von Talenten entwickelt. Mit bereits neun Toren gehört die 19-jährige Selina Cerci zu den treffsichersten Stürmerinnen der Liga. Und die 21-jährige Giovanna Hoffmann kann nach einigen schweren Verletzungen in dieser Saison endlich zeigen, zu was sie fähig ist.

Beide zählten auch beim spektakulären Auftritt gegen Potsdam, bei dem es schon zur Pause 4:1 stand, zu den Torschützinnen. Hoffmann traf sogar doppelt. Cindy König (2) Julia Kofler, Lina Hausicke und Verena Volkmer machten die Torserie komplett.

Da zu den Verfolgern in der Zweiten Liga einige zweite Mannschaften von Erstligisten zählen, die nicht aufsteigen dürfen, bleiben nur wenige Teams wie der SV Meppen als ernstzunehmende Konkurrenz übrig. Auf den Tabellenzweiten, VfL Wolfsburg II, beträgt der Vorsprung bereits sechs, auf den ersten Nichtaufstiegsplatz acht Punkte. Trainer Kluge sieht dennoch nicht die Gefahr, dass das Team die Zügel schleifen lassen könnte. „Wir haben einen guten Start hingelegt, den es von Woche zu Woche zu bestätigen gilt. Wir wollen unbedingt wieder aufsteigen. Das allein hält die Spannung schon hoch.“

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