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taz-Zitat: „(…) Die Gewerkschaftsfeindlichkeit von Firmen wie Kötter Aviation, die in Düsseldorf der Gewerkschaft Verdi einen Maulkorb verpassen will, ist da nur konsequent. (...)“
An dieser Stelle sei an die Rolle des CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach erinnert, der dem Kötter-Sicherheitsbeirat angehört und dafür sorgen soll, dass Kötter im Bereich public private partnership (z. B. Knastwirtschaft i. Haftanstalten, Aviation/ Fluggastkontrollen) weiter erfolgreich ist und die Aufträge “am Tropf der SteuerzahlerInnen“ ausgebaut werden.
PolitikerInnen aller Couleur haben Bosbach in der Vergangenheit einen Interessenskonflikt vorgeworfen, weil Kötter-Interessen (Gewinnstreben) - rund um die Privatisierung öffentlicher (hoheitlicher) Ordnungs- und Sicherheitsaufgaben - gegen das Gewaltmonopol der Bundesrepublik Deutschland und den Artikel 33 Abs. 4 Grundgesetz gerichtet sind.
@Thomas Brunst “So trommelt Wolfgang Bosbach für die Essener Firma Kötter“ (WAZ, 30.05.19)
Ich weiß nicht, wie man das Problem lösen kann. Es bleibt nichts anders übrig, als den Luftsicherheitsassistenten mehr Geld zu bezahlen, damit der Beruf attraktiver wird. Die üblen Schichtzeiten ergeben sich daraus, daß die ersten Flieger um fünf in der Früh abheben und auch abends kurz vor elf auch noch Maschinen starten. Leute haben zudem teilweise über einhundert Kilometer Anfahrt. Die sehr anspruchsvollen Prüfungen der Luftsicherheitsassistenten werden (hier in Frankfurt) von teilweise nur zehn Prozent der Bewerber geschafft. Bei den Personenkontrollen ist keine einzige der Bewegungen zufällig. Stichproben durch Blindtests mit Statisten, die beispielsweise Patronen (o.Ä.) mitführen, müssen erkannt werden, sonst verlieren die Leute den Job. Deshalb werden die Luftsicherheitsassistenten auch ständig kontrolliert.Und das manche Passagiere unwirsch reagieren, nicht gerade gut riechen oder mit Krankheitsbazillen unterwegs sind, macht den Job auch nicht gerade angenehmer. Das alles ist ein erheblicher Stress und die Fluktuation ist groß. Und da wir alle sicher fliegen wollen, (scheiß Terroristen), sind die Kontrollen sozusagen alternativlos. Ich meine auch, daß Sicherheit nicht in Privathand gehören kann, da es ansonsten zu einem Abwärstwettbewerb zulasten der Prüfer geht.
Dann muss aber alles staatlich werden. Auch die Konstruktion eines Autos oder die Reparatur oder die Technische Abnahme sind relevant für die Verkehrssicherheit. Ärzte für die Operationen, Apotheker, Pharmaindustrie.. usw. Bitte mal halblang mit der Versaatlichungsthematik wegen Sicherheit. Im Umkehrschluss dann alles was nicht die Sicherheit betrifft kann privatisiert werden? Steuergeldverwaltung, ALG-Entscheide...
Randbedingungen der Beschäftigungen und Jobs sind zu fixieren...macht nur keiner... eben der Staat (Politik und Verwaltung) der da zuständig ist aber wohl nicht versteht.
@Tom Farmer Stimme zu - auch wenn ein Kommentar ein Ausdruck der persönlichen Meinung ist, fehlt es sehr an Sachlichkeit zugunsten „gefühlter Argumente“.
Vermutlich wird das ArbZG zur Anwendung kommen.
In der Altenpflege gibt es auch Wechselschichten, lange Schichten, verkürzte Ruhezeiten.
Die Löhne dort sind niedriger und der Krankenstand bei 7%.
Aber da geht es ja nicht um Menschenleben.
17 - 19 Euro/ h sind unterbezahlt? Klar, kann es mehr sein, aber im Verhältnis zu anderen - Ausbildungs - berufen, scheint das erstmal ok zu sein.
Und im Prinzip geht es um eine Angelegenheit der privatwirtschaft, dem Schutz ihrer Reisenden. Da kann auch der sicherheitscheck privat sein. Der Staat, die Polizei könnte patrouillieren und stichprobenartig kontrollieren, so wie in jedem ändern öffentlcihen Sektor auch. Im Gegenteil, es sollte keinen Auftrag durch den Staat geben, sondern jede Fluggesellschaft sollte es selber machen. Dann ist der Check bei Ryan air eben billiger als bei Lufthansa.
@fly Nicht ganz konsequent gedacht, finde ich, denn es geht um die Sicherheit des Verkehrs im LUFTRAUM .. und der ist eben nicht im Privatbesitz. so wie Straßen und Wasserwege ja auch nicht
Privatisierte Flugsicherheitskontrollen: Eine hoheitliche Aufgabe
Dass auf Flughäfen an der Sicherheit gespart wird, ist eine Folge der Privatisierungen während der 1990er Jahre.
Billig fliegen, lange warten: Schlange stehen am Düsseldorfer Flughafen Foto: dpa
Sie sollen die Sicherheit im Luftverkehr garantieren: An den Flughäfen durchsuchen Mitarbeiter*innen privater Firmen jede und jeden. Auf der Jagd nach Waffen, gefährlichen Gegenständen, gar Sprengstoff durchleuchten die Luftsicherheitsassistent*innen das Gepäck. Ihr Job, die Terrorabwehr, ist eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe – wenn sie denn ernst gemeint ist.
Zweifel daran lassen die Arbeitsbedingungen der Fluggastkontrolleur*innen aufkommen. Trotz jahrelangen Warnungen leiden sie noch immer unter ständig wechselnden Arbeitszeiten, überlangen Schichten, unterdurchschnittlicher Bezahlung. Die wiederum sorgt für lange Anfahrtswege – eine Wohnung in den boomenden Metropolen in Airportnähe können sich die wenigsten leisten. Die Familie, der Kreis der Freund*innen leiden.
All das führt etwa am Flughafen Düsseldorf zu einem ärztlich attestierten Krankenstand von 20 Prozent – was wiederum neue Löcher ins Personalnetz reißt. Die Folge sind Überlastung, mangelnde Konzentration, Übermüdung – und damit Gefahren für die Sicherheit.
Grund dafür ist die seit 1993 erfolgte Privatisierung der Kontrollen. Dem Neoliberalismus der neunziger Jahre folgend, wird selbst an der Sicherheit gespart. Um eine ständig wechselnde Zahl an Passieren möglichst billig durchzuschleusen, heuert das zuständige Bundesinnenministerium Billiganbieter an. Miese Arbeitsbedingungen, miese Bezahlung im Staatsauftrag sind schlicht deren Geschäftsmodell. Die Gewerkschaftsfeindlichkeit von Firmen wie Kötter Aviation, die in Düsseldorf der Gewerkschaft Verdi einen Maulkorb verpassen will, ist da nur konsequent.
Überfällig ist deshalb, die hoheitliche Aufgabe der Kontrollen und Durchsuchungen endlich wieder in staatliche Hand zu überführen. Linke und Sozialdemokraten wie zuletzt Nordrhein-Westfalens SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty fordern das längst – mit einem unschlagbaren Argument: Bei der Luftsicherheit geht es um Menschenleben.
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Kommentar von
Andreas Wyputta
Inlandskorrespondent
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