Preisänderungen zum Jahreswechsel: Viele Stromkunden zahlen im neuen Jahr weniger
Zum Jahreswechsel setzen viele Energieunternehmen ihre Preise neu fest. Strom wird oft günstiger, beim Gas ist es uneinheitlich.
Grundversorger sind Energiefirmen, die in einem Netzgebiet die meisten Haushalte mit Strom beziehungsweise Gas beliefern. Das sind oft kommunale Stadtwerke. 2022 bezogen die Haushalte in Deutschland laut Bundesnetzagentur 24 Prozent des Stroms über Grundversorgungsverträge. Bei Gas lag die Quote bei 18 Prozent. Für die Analyse wertete das Vergleichsportal die Ankündigungen von mehr als 1.100 Grundversorgern aus.
Bei Strom registrierte die Plattform 280 Preissenkungen von durchschnittlich 10 Prozent. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden entspreche das einer Entlastung von rund 189 Euro im Jahr, erklärte ein Sprecher. Von den sinkenden Preisen profitierten rund 1,8 Millionen Haushalte. Doch nicht alle Versorger senken die Preise: 47 Strompreiserhöhungen von im Schnitt 8 Prozent wurden angekündigt, was im Jahr ein Plus von 116 Euro bedeutet. Von den Erhöhungen seien rund 300.000 Haushalte betroffen.
Beim Erdgas kündigten die Versorger 64 Preiserhöhungen von durchschnittlich 18 Prozent an. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden seien dies rund 416 Euro Mehrkosten pro Jahr, so der Sprecher. Rund 700.000 Haushalte seien davon betroffen. Allerdings gibt es auch 211 Gaspreissenkungen von durchschnittlich 12 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Entlastung von 381 Euro. Von den Senkungen würden 600.000 Haushalte profitieren.
Insgesamt bleibe das Preisniveau in der Grundversorgung auch nach den Preisänderungen hoch, stellte Verivox fest. „Während eine Kilowattstunde Gas im Standardtarif des örtlichen Gasversorgers im neuen Jahr durchschnittlich rund 14,2 Cent kostet, sind es im günstigsten überregionalen Neukundenangebot im Schnitt 9,2 Cent“, erklärte der Sprecher. Bei Strom liege der Durchschnittspreis dann bei 43,5 Cent je Kilowattstunde. Beim günstigsten Neukundenangebot würden 26,9 Cent fällig. Auf das Sparpotenzial durch einen Anbieterwechsel hatte am Donnerstag auch das Vergleichsportal Check24 hingewiesen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Anschlag in Magdeburg
Der Täter hat sein Ziel erreicht: Angst verbreiten
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Tarifeinigung bei Volkswagen
IG Metall erlebt ihr blaues „Weihnachtswunder“ bei VW
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen