Polizeigewalt gegen Demo in Istanbul: Gas, Wasser, Scheiße
Bei einer Demo gegen Präsident Erdogan ist die türkische Polizei mit Gewalt vorgegangen. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden festgenommen, darunter ein Fotograf.
Rund 500 Teilnehmer hatte sich zu dem anfangs friedlichen Protest gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan und die Kurdenpolitik Ankaras in der Istiklal-Straße im europäischen Teil der Metropole versammelt. Als die Demonstranten eine Kette bilden wollten und Parolen gegen Erdogan riefen, schritt die Polizei ein.
Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete von 14 Festnahmen. Unter den Festgenommenen war auch ein türkischer Fotograf, der für AFP arbeitet. Nach einer Behandlung im Krankenhaus wegen einer Verletzung am Arm wurde der Fotoreporter später wieder auf freien Fuß gesetzt. Berichten zufolge wurde auch ein Kameramann von Anadolu bei den Auseinandersetzungen verletzt.
Das Verhältnis zwischen der kurdischen Bevölkerung und den türkischen Sicherheitskräften ist stark angespannt, seitdem die Regierung und die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ihre seit zwei Jahren geltende Waffenruhe aufkündigten. Der Konflikt konzentriert sich vor allem auf den Südosten des Landes, doch gibt es auch in Istanbul regelmäßig Zwischenfälle.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!