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Pentagon bestätigt LuftschlägeIran fliegt Angriffe auf IS im Irak

Iran Luftwaffe greift den IS im Irak an. In Brüssel trifft sich die Anti-IS-Koalition. Peschmerga-Kämpfer unterstützen Kobani. Update: Iran dementiert die Angriffe.

Irans Luftschläge waren nicht mit den USA abgesprochen. Bild: dpa

WASHINGTON/DUBAI afp/rtr | Der Iran hat nach Angaben der USA in den vergangenen Tagen im Irak Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mit Kampfjets angegriffen. Die Einsätze seien nicht mit der US-geführten Koalition gegen den IS abgestimmt gewesen, sagte Pentagonsprecher John Kirby am Dienstag (Ortszeit). In Brüssel berät die Koalition am Mittwoch über ihre künftige Strategie im Kampf gegen die Extremisten.

Washington habe Hinweise darauf, dass iranische Kampfjets „in den vergangenen Tagen“ im Osten des Landes IS-Ziele bombardiert hätten, sagte Kirby. Es handle sich um F-4-Phantom-Kampfjets. Es war das erste Mal, dass die USA bestätigten, dass der Iran Luftangriffe im Irak fliegt. Bekannt war zuvor bereits, dass Teheran die Regierung in Bagdad im Kampf gegen die radikalen sunnitischen Aufständischen des IS mit Waffen und Ausbildern unterstützt.

Der arabische Sender Al-Dschasira hatte kürzlich Aufnahmen veröffentlicht, auf denen mutmaßlich F-4-Kampfjets zu sehen waren, wie sie die iranische Luftwaffe benutzt. Demnach griffen die Jets Ziele in der ostirakischen Provinz Dijala an, die unweit der Grenze zum Iran liegt. Der IS kontrolliert mittlerweile weite Gebiete im Irak sowie im benachbarten Syrien und geht dort brutal gegen Andersgläubige vor.

Kirby hatte zuvor am Dienstag auf einer Pressekonferenz gesagt, dass es in der Verantwortung der irakischen Regierung liege, den eigenen Luftraum zu verwalten. Die USA stimmten ihre Luftangriffe in dem Land mit Bagdad ab, sagte er. „Es hat sich nichts an unserer Politik geändert, dass wir unsere militärischen Aktivitäten nicht mit den Iranern koordinieren.“

Anti-IS-Treffen in Brüssel

Das weitere Vorgehen gegen den IS ist am Mittwoch auch Thema in Brüssel, wo Vertreter aus 58 Staaten auf Einladung von US-Außenminister John Kerry im Nato-Hauptquartier zusammenkommen. Neben der Fortsetzung der Luftangriffe soll auch über Möglichkeiten diskutiert werden, wie der Zustrom ausländischer Kämpfer in die Reihen der Extremistenmiliz gestoppt und den Dschihadisten finanziell das Wasser abgegraben werden kann. Ein weiteres Thema ist humanitäre Hilfe für Flüchtlinge, die vor den Kämpfen fliehen mussten. Deutschland wird durch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) vertreten.

Ein schwer umkämpfter Ort in Syrien ist seit Monaten die Kurdenstadt Kobani an der Grenze zur Türkei. Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag meldete, reiste am Vorabend eine zweite Gruppe kurdischer Peschmerga-Kämpfer aus dem Irak über die Türkei nach Nordsyrien, um Kobane gegen den IS zu verteidigen. Die rund 150 Kämpfer hätten weitere Waffen und Munition im Gepäck, hieß es. Die Türkei hatte Ende Oktober eine erste Gruppe von ebenfalls etwa 150 Kämpfern über ihr Staatsgebiet nach Kobane reisen lassen.

Die Armeen der USA und des Irak bildeten nach Angaben aus US-Regierungskreisen bislang im Irak zudem etwa 2000 Sunniten für den Kampf gegen den IS aus. Die Ausbildung findet unter anderem am Luftwaffenstützpunkt Al-Assad in der Provinz Anbar statt. Ziel der schiitisch geführten irakischen Regierung sei es, mehr sunnitische Stammeskämpfer in den Kampf gegen den radikalsunntischen IS einzubinden, sagte ein US-Vertreter am Dienstag.

Update: Iran dementiert Einsatz

Der Iran hat nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters keine Luftangriffe gegen Stellungen der IS-Miliz im Irak geflogen. „Iran war nie an irgendwelchen Luftschlägen gegen IS-Ziele im Irak beteiligt“, sagte der Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Damit wies er Medienberichte zurück, nach denen das US-Verteidigungsministerium Erkenntnisse über iranische Luftangriffe auf Stellungen der radikalislamischen Miliz im Osten des Irak hat.

„Irgendeine Form der Kooperation mit den USA bei solchen Luftschlägen kommt außerdem für den Iran nicht infrage“, sagte der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Eine von den USA geführte Allianz fliegt seit Wochen Angriffe auf IS-Stellungen im Irak und in Syrien.

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3 Kommentare

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  • Spinnefeind seien sie (sich), die Machthirsche in den US und dem Iran. Kulturen- und Wertekonkurrenz bzw. –unvereinbarkeit herrsche zwischen den beiden.

    Was für eine Novela bzw. Schmierenoperette!

     

    Wenns ums Einsperren (Auslöschen) von Unbequemen geht, ob die nun dunkler Hautfarbe und black-panther-bewusst vulgo kritisch-aktiv sind, oder penisfrei zu Männerballspielspektakeln (und ergo idem kritisch-aktiv) gehn, sind sie alle eins.

    Oder wenns gar darum geht den Waffenfabrikanten den Gewinnhahn offen zu halten (auch per selbstgebrauten Bedrohungen), und der Atomenergie von Three-Mile-Island-Chernobyl-Fukushima zum nächsten Tempelhupfgau zu verhelfen. Oder in Sache religiösem Scheuklappen-Fundamentalismus. Auf den nicht nur Sittenwächter, sondern auch kreationistische Schulbücher getrimmt sind, weil in God/Allah bzw. deren Stellverdrehern we trust...

     

    Es herrscht doch weit mehr Harmonie in unsrer Einen Welt, als uns da medienopiumvorgesetzt wird. Es herrscht jener Frieden im Land Gäa, der Krieg und Unrecht bzw. Zerstörung & Not fördert. Ein Staus Quo qua behüteter Massen, kuschstarrend in ihren Wohnkapseln eines konstant (konsum-, „informations“-) bedienten sozialen Autismus. Schlussendlich: alle Machtmenschen sind Brüder. Häufig auch ohne Geist(e).

    • @Ardaga:

      Die besten Freunde sind sie ganz bestimmt nicht nach all den Jahren mit Sanktionen, Irak-Iran-Krieg und bald 30 Jahren "der Iran habe morgen die Bombe"...Mit Sicherheit will der Iran etwas gegen IS machen, einfach weil es eine Bedrohung für den Iran darstellt und scheut dabei nicht einmal die Kooperation mit den USA. Falls Syrien fällt und in die Hände von Sunniten gerät, was zu befürchten ist, hat der Iran einen Staatsfeind mehr vor der Haustüre. Wobei die ersten Jahre dann unglaublich chaotisch und mörderisch werden könnten - was die Regimechangeanheizer für Syrien in D zumindest nicht öffentlich einkalkulieren. Was wiederum den Leuten im Congress, die den Iran zerbersten wollen wohl nicht ungenehm ist - wenn ein neuer Feind des Irans -wobei sich Obama, wie man hört dagegen stemmt, aber Hillary (klassische Linie) steht ja an der Startlinie. Da aber eine offizielle Zusammenarbeit den Hass gegen den Iran in der sunnitischen Welt stärken würde, unterlassen sie das wohl (offiziell) so lange es geht um sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen mit den USA zu kooperieren gegen Sunniten.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        wobei ich die Bekanntgabe durch USA + Verlautbarung nicht zu kooperieren eher als Warnschuss an den Iran sehen würde.