Pakistanischer Christ in Sachsen: Abschiebung abgewendet
Ein pakistanischer Christ sollte aus Sachsen abgeschoben werden – obwohl ihm in Pakistan Verfolgung droht. Jetzt ging der Flieger ohne ihn.
Zuvor herrschte am Dienstag noch Verwirrung. Widersprüchliche Vorgänge erhärteten bei den Unterstützern den Eindruck mangelhafter Behördenabstimmung oder sogar Behördenwillkür. Völlig überraschend durfte Carmen Bittner ihren Mann dann aber aus der Dresdner Abschiebehaft abholen.
Ihm hatte die Abschiebung gedroht, weil die Behörden ihm vorwarfen, seine Identität verschleiert zu haben. Gerichte hatten entschieden, Faisal Jahangir müsse sich in seinem Herkunftsland um ein Visum und bei der Deutschen Botschaft um Familienzusammenführung bemühen. In Pakistan werden Christen aber massiv verfolgt.
Am Montagvormittag hatten der katholische Bischof Heinrich Timmerevers und ein Diakon ihren pakistanischen Glaubensbruder in der Haft besucht. In einem Schreiben an Ministerpräsident Michael Kretschmer setzte der Bischof sich daraufhin für eine Aussetzung der geplanten Abschiebung ein. Am Dienstagnachmittag demonstrierten vor der Dresdner Abschiebehaft dann etwa 70 Unterstützer verschiedener Gruppen. Hingewiesen wurde dabei darauf, dass Jahangir am 9. März bei einem Routinetermin in der Meißner Ausländerbehörde geradezu überfallartig verhaftet worden war.
Seine Frau Carmen äußerte sich nach der ausgebliebenen Abschiebung nun zwar erleichtert, wies aber darauf hin, dass Faisals Aufenthaltstitel nach wie vor ungeklärt ist. „Wir sind allen sehr dankbar und kämpfen weiter“, sagte sie.
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