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Ostermärsche in DeutschlandNicht nur Eier bemalen

Mit Dutzenden Demonstrationen ruft die Friedensbewegung zu ihren traditionellen Ostermärschen auf. Im Mittelpunkt: Die Ukraine und der ganze Rest.

Diese Forderung geht immer. Bild: dpa

BERLIN taz | Transpis raus statt Eiersuchen: Mit zahlreichen Mahnwachen, Kundgebungen und Demonstrationen ruft die Friedensbewegung zu ihren traditionellen Ostermärschen. In über 80 Städten soll es am Wochenende zu Friedensbekundungen kommen.

Nachdem bereits am letzten Wochenende in Potsdam nach Veranstalterangaben rund 100 Menschen den traditionell etwas verfrühten Auftakt feierten, gingen am Freitag in zahlreichen Städten in Deutschland Menschen auf die Straßen. An der Urananreicherungsanlage in Gronau im Münsterland, auch in Chemnitz und Dortmund wurde am Freitag demonstriert. Die meisten Veranstaltungen finden am Ostersamstag statt - in Bremen, Braunschweig und Berlin und zahlreichen anderen deutschen Städten. Bis zum Ostermontag sollen dann weitere Proteste folgen. Die Veranstalter erwarten insgesamt mehrere zehntausend TeilnehmerInnen.

Im Mittelpunkt der Proteste stehen der Konflikt in der Ukraine, aber auch das Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren sowie den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Daneben fordern die Friedensaktivisten zu Ostern traditionell die Abschaffung von Atomwaffen und eine entschiedenere internationale Abrüstung sowie ein Nein zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr.

Die pazifistisch und antimilitaristisch motivierten Ostermärsche fanden ihren Ausgangspunkt in den 1950er Jahren in Großbritannien und finden in Deutschland seit den 1960er Jahren regelmäßig zu Ostern statt. Großen Zulauf erhielten sie zu Beginn der 80er Jahre im Kampf gegen den Nato-Doppelbeschluss.

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5 Kommentare

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  • Die Ostermärsche sind notwendiger denn je, angesichts der Bevormundungskriege der Kaffeemaschinen- und Duschkopf-EU gegen den steuerzahlenden Bürger. Ebenso muß gegen die Versuche der Erdogane in der Türkei demonstriert werden, die NATO in einen Krieg gegen Syrien zu ziehen. Gleichfalls ist es sehr verdienstvoll, daß Willi Hoffmeister und Joachim Schramm vom Komitee des Ostermarsches Ruhr dazu aufrufen, auch gegen Rechtsradikalismus zu demonstrieren. Mehr als 300 islamistische Terroristen aus Deutschland, die nichts anderes als Rechtsextreme sind, begehen im syrischen Bürgerkrieg Kriegsverbrechen. Und da hieß es doch einmal: Von Deuschland darf nie mehr Krieg ausgehen...

  • Man könnte den letzten Absatz auch umschreiben in: Die bundesdeutsche Friedensbewegung ließ sich in den 80ern von der Sowjetunion instrumentalisieren (siehe http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2005-1-130) und hat sich von den hieraus erwachsenen Abhängigkeiten bis heute nicht erholt. Immer wieder wurde abgestritten, daß deutsche "Friedensaktivisten" nicht für Frieden, Demokratie und zivile Konfliktbearbeitung antreten, sondern sich dieser Begriffe lediglich als zugkräftige aber irreführende Parolen für andere (u.a. geostrategische) Ziele bedienen. Übriggebliebene linke Kalte Krieger sehen selbst im neoliberalen, (proto?-)faschistoiden Putin-Rußland noch einen "Verbündeten", neurussischer Militarismus und Totalitarismus (samt staatstreuer Orthodoxie als weiterem Bündnispartner und ethnonationalem Chauvinismus) rufen geradezu nostalgische Gefühle hervor. Mit der offenen Unterstützungs-Erklärung an Putin sind nun die Masken gefallen: in Bezug auf die gut vertretene Linkspartei, in Bezug auf die offenbar z.T. antisemitisch unterwanderte VVN-BdA (siehe Mitglied Angela Brederecke, der zu Folge der Holocaust das Werk von Juden ist: http://dierostigelaterne.wordpress.com/2013/10/21/rothschilds-rustungskonsument/), in Bezug auf sogenannte „Alternativmedien“, in Bezug auf den Mitunterzeichner Dietrich Schulze (bundesweiter Verfechter einer Ziviklausel und offenbar ungeouteter Linkspartei-Aktivist). Selbst für Anspielungen auf Dugins faschistische Eurasien-Ideologie, Aktivierung deutschen Patriotismus und offene Sympathiebekundungen für das russische Militär sind sich die Unterzeichner des Briefes aus der Feder eines Nato-Veteranen nicht zu schade: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20163 . Was hier propagiert wird, ist ganz und gar nicht ein "die andere Seite hören", sondern ein demokratiefeindliches, ebenfalls militaristischen Positionen nahestehendes Bündnis zwischen Kräften vom linken und vom rechten Rand, kurz Querfront.

    • @Irma Kreiten:

      Wieso diese überdreht-rationale Bitterkeit, Frau Kreiten? Die Friedensbewegung der 80´er war ja ein buntes Spektrum... und hat zur Ost/West Annäherung beigetragen... Hat zur Beendung des Kalten Krieges, der BRD/DDR Wiedervereinigung beigetragen!

      Die Entwicklung, hin zum `Frieden in Freiheit/Demokratie/Menschenrechten´ ist ja leider ein dorniger Weg!

      Aber auch Frieden in Knechtschaft- ist immerhin Abwesenheit von Krieg!

      Frohen Ostern-Sonnenschein! :-)

      • @vergessene Liebe:

        Es gibt eben auch Menschen, die sachliche Arbeit machen und damit etwas erreichen wollen, anstelle verquaste Potpourris von Luft-Licht-Liebe zu Ehren von zweifelhaften politischen Strömungen und autoritären Führungsfiguren abzusondern. Ich gebe zu, ich habe manchmal erhebliche Mühe, Ihnen Ihre in der TAZ-Kommentarspalte zu Tage gelegte allseitige Naivität auch wirklich abzukaufen.

        • @Irma Kreiten:

          Die Prämissen der Friedensbewegung - zu betrachten die 80´er- waren vielschichtig! Einerseits der Krefelder Apell mit Drehung zur Sowjetunion, dann die Kirchenbewegung in der BRD und DDR (als im Rest von Ost/West Europa) mit verhaltener Kritik am Ost/West Imperialismus... Sowie die Initiative der britischen Russell Peace Foundation- die eindeutig humanistisch und Metaimperialistisch argumentierte, für "atomwaffenfreies Europa- von Polen bis Portugal"(E.N.D.). Der Kalte Krieg in BRD/DDR erschwerte `metaimperialistische´ Haltungen.

          Es war zu der Zeit ein Verdienst der "GRÜNEN" den Forderungen der BRPF/END im Bundestag und im EP Gehör zu verschaffen, flankiert von EP Mitgliedern aus GB und sonstwie EU!

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          Das die `deutsche FB´- die seit der Beendigung des Kalten Krieges sehr still ist- nun, im Lichte der Ost/West Machthackerei in den Ukraine, sich zumindest in Duisburg `aufs Neue´ als `Metaimperialistisch´ versteht ..

          ist ein Lichtblick!

          Ich kann ihren Sarkasmus verstehen, aber ich teile ihn nicht!

          Seit den 80´ern ist eine neue Generation entstanden- eine bessere meine ich- neues Wissen ist entstanden um die Gefahren von Krieg, Ausbeutung, Unfreiheit, Genozid zu erkennen und zu überwinden. Wie auch hässliche Parameter neuer Unterdrückung, z.B. der Freiheit von Kunst und Wissenschaft und Information sichtbar werden.