Opposition in der Türkei: HDP-Verbotsprozess geht weiter
Das Verbotsverfahren gegen die türkische Oppositionspartei HDP wird nicht ausgesetzt. Ein Gericht hat einen Antrag der prokurdischen Partei abgelehnt.
![Unterstützer der Pro-kurdischen HDP trägt ein Stirnband mit dem Logo der HDP auf einer Demonstration Unterstützer der Pro-kurdischen HDP trägt ein Stirnband mit dem Logo der HDP auf einer Demonstration](https://taz.de/picture/6056074/14/31953148-1.jpeg)
Das Verfassungsgericht hatte im Juni 2021 ein Verbotsverfahren gegen die HDP – die zweitgrößte Oppositionspartei im Parlament – eröffnet. Der Partei wird darin unter anderem Separatismus vorgeworfen. Die HDP spricht von einem politischen Verfahren.
Bereits Anfang Januar hat das Verfassungsgericht Bankkonten der HDP blockiert, damit erhält die Partei keine Staatsgelder für den Wahlkampf. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei werden voraussichtlich am 14. Mai abgehalten.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan wirft der HDP vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt. Die HDP weist Terrorverbindungen zurück.
Wahlumfragen deuten auf ein enges Rennen zwischen Erdoğan und seiner Regierungspartei mit ihrem ultranationalistischen Verbündeten und einem Oppositionsblock hin. Die Stimmen von kurdischen Wählern dürften mit entscheidend sein. Bei den Wahlen 2018 hatte die HDP 11,7 Prozent der Stimmen erhalten.
Die HDP steht schon seit Jahren unter Druck. Tausende ihrer Mitglieder sitzen unter anderem wegen Terrorvorwürfen in türkischen Gefängnissen. Der ehemalige Co-Vorsitzende der Partei, Selahattin Demirtaş, ist seit 2016 inhaftiert.
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