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Opfer von K.-o.-TropfenSie darf nicht „Täter“ sagen

Tamara wurde betäubt und vergewaltigt. Bei der Polizei unterstellt man ihr Drogenkonsum, ihre Umgebung reagiert ignorant – kein Einzelfall.

Das geht schnell – schon sind die geruchs- und geschmacklosen Tropfen im Glas. Bild: dpa

Es läuft ihr immer noch kalt den Rücken runter. Wenn sie ein Taxi sieht. Lange Zeit konnte Tamara* in keins mehr einsteigen, ohne eine Panikattacke zu bekommen, an keinem Taxistand mehr haltmachen, ohne sich zu fürchten, dass er gleich vor ihr anhalten würde.

Heute ist sie gelassener: Sie sitzt in ihrem Büro bei der Post in Recklinghausen und blickt über den Busbahnhof zum Taxistand hinüber. Im Januar 2010 wurde sie von einem Taxifahrer, der eine Zeit lang ihr Geliebter war, unter Einfluss von K.-o.-Tropfen vergewaltigt.

„ ’Sexueller Missbrauch an widerstandsunfähigen Personen‘ heißt das ja eigentlich, nicht ’Vergewaltigung‘ “, korrigiert sie. Sie ist sehr bedacht darauf, sich juristisch korrekt auszudrücken. Nach der Tat war sie stark depressiv, losgelöst von sich selbst: unfähig, sich eine eigene Meinung zu bilden. Man hört ihr an, welche Antworten ihr von Polizei und Anwälten gefüttert wurden. „Ich dürfte eigentlich nicht ’Täter‘ sagen“, erklärt sie, als sie von ihrem Vergewaltiger spricht, „der ’mutmaßliche Täter‘, muss es heißen.“

Mit ihm hatte sie zuvor eine Affäre gehabt, oft fuhr er sie mit seinem Taxi zur Arbeit. An dem Abend, als es passiert, will sie mit ihm über die Beziehung reden, weil sie herausgefunden hat, dass er verheiratet ist. Die beiden treffen sich im privaten Rahmen, er überredet sie, in eine Kneipe zu gehen. Er trinkt eine Cola, sie ein Radler. Einmal muss sie zur Toilette – in der Zeit mischt er ihr etwas ins Glas. „Es ist ja wirklich mutmaßlich“, beharrt sie – so heißt es amtlich. Dennoch weiß Tamara, was ihr passiert ist.

Das Krisen- und Beratungszentrum LARA

Als K.-o.-Tropfen bezeichnet man eine Reihe von Substanzen, die benutzt werden, um jemanden zu betäuben und wehrlos zu machen. Eine der bekanntesten ist Gamma-Hydroxy-Buttersäure, kurz GHB, auch „Liquid Ecstasy“ genannt. Ihr Konsum ist zwar verboten, doch GHB wird zu Industriezwecken legal gehandelt und kann daher sogar einfach im Internet bestellt werden. K.-o.-Tropfen sind farb-, geschmack- und geruchlos – in einem unbeobachteten Moment ins Getränk gemischt, sind sie daher nicht zu identifizieren.

Zu den Opfern zählen häufig junge Frauen, die sie in Clubs oder auf Privatpartys untergejubelt bekommen und anschließend vergewaltigt werden, berichtet Anne Roth. Es gebe aber auch andere Fälle, sagt die Beraterin vom Berliner Krisen- und Beratungszentrum für vergewaltigte und sexuell belästigte Frauen LARA, die sich auf das Thema K.-o.-Tropfen spezialisiert hat: etwa Raubüberfälle mit K.-o.-Trofen, sexualisierte Gewalt in schwulen Communitys oder im „Nahbereich“, wie sie es nennt, „wenn also der eigene Partner seiner Partnerin K.-o.-Tropfen gibt, um gegen ihren Willen über ihren Körper zu verfügen“.

Als Tamara zum Taxi geht, wird ihr auf einmal ganz seltsam. „Davor ging es mir gut. Ich kann es auch nicht so richtig erklären, mir war einfach komisch, so leicht schwindelig.“ An die Fahrt kann sie sich schon kaum noch erinnern, die Bilder sind verschwommen.„Weißt du, wo wir sind?“ Seine Frage rüttelt sie wach: weiße Quadrate wie Bauklötzchen – die erleuchteten Fenster eines Bürogebäudes. „Da war schon die Stimme über mir, da lag er schon auf mir. Dann habe ich auf einmal einen so heftigen Schmerz gespürt, dass ich normalerweise das ganze Auto zusammengeschrien hätte. Aber in dem Moment – nichts.“ Kurz darauf wird sie bewusstlos. Als sie wieder zu sich kommt, steht sie in der Einfahrt ihres Hauses.

Häufig können sich die betroffenen Frauen an nichts mehr erinnern, wenn sie am nächsten Morgen aufwachen – neben einem Unbekannten oder allein, mit zerrissenen Kleidern, einem eingenässten Betttuch oder Unterleibschmerzen, fast immer mit Kopfschmerzen oder Übelkeit. „Viele führen das auf den Alkohol zurück“, sagt Anne Roth. „Wenn jemand aber sagt, das kenne ich nicht so von mir, dann werde ich schon hellhörig.“ Die Selbsteinschätzung, eigentlich gar nicht so viel getrunken zu haben, oder das Wissen, dass man bisher niemals zu viel getrunken hat, könnten ein Hinweis auf K.-o.-Tropfen sein. In Frauenforen wie gofeminin.de findet man viele derartige Erzählungen.

Der Zusammenbruch kam Wochen danach

Am Mittag nach der Tat ruft Tamara einen Freund an. „Der ist etwas spöttisch. Er fragte mich nur, wann ich nach Hause gekommen bin. Das war irgendwann nach Mitternacht, das sagte ich ihm, und dass wir in einer Kneipe waren. Sonst nichts. Und er meinte nur, ’Ja, dann hast du ja einen schönen Abend gehabt.‘ Dabei hätt ich mich fast bekotzt.“

Roth kennt dieses Problem von den Frauen, die bei LARA anrufen: Vielen fehlt die Unterstützung im sozialen Umfeld. „Du bist doch selbst schuld, du hast doch getrunken“, sei nicht selten die Reaktion von Freunden. Hinzu kommen eigene Schuldzuweisungen und Schamgefühl, die es schwierig machen, offen darüber zu reden oder Hilfe zu suchen.

Woher kommt diese selbstzufriedene „Selbst schuld“-Attitüde unserer Gesellschaft? „Es gibt viele Vergewaltigungsmythen – ein weit verbreiteter Mythos ist der von der Mitschuld der Frau“, sagt Roth. Auch das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern spiele da weiterhin eine große Rolle.

Erst Wochen später kam bei Tamara der Zusammenbruch. Zuvor ging sie täglich weiter zur Arbeit, ließ sich sogar noch von ihm dorthin fahren. Dissoziiert – wie ein leerer Automat. Was mit ihr geschehen ist, hat sie bewusst nicht realisiert. „Mittlerweile kann ich mir den Schmerz im Auto erklären“, sagt sie heute. Für sie hat es Jahre gedauert, überhaupt an diesen Punkt zu kommen.

Als sie bei der Polizei eine Aussage machen will, behauptet sie noch, der Täter habe sich im Auto neben ihr befriedigt. Später wird sie den Polizeibericht lesen und sich darin nicht wiedererkennen. „Er war in Kindersprache geschrieben – das ist nicht mein Stil.“ Von allen Seiten fühlt sie sich betrogen, unverstanden, ungerecht behandelt. Weil bei der Polizei niemand Erfahrung mit traumatisierten Personen hat, wird ihr aufgrund ihres Zustands Drogenmissbrauch unterstellt. „Ich kam als Opfer rein und ging als Täter wieder raus.“ Tamara kann es nicht fassen.

K.-o.-Mittel nur 12 Stunden im Blut nachweisbar

Nicht immer haben Betroffene bei Polizei, Anwälten und sogar dem örtlichen Frauennotruf ein solches Pech, wie es bei Tamara der Fall war – in vielen Städten sind K.-o.-Mittel inzwischen ein präsentes Thema.

Dennoch verdeutlicht die Haltung der Recklinghausener Polizei die Schwierigkeiten, die sich bei der Ermittlung dieser Fälle ergeben: K.-o.-Tropfen können nur sehr kurze Zeit – bis 12 Stunden nach der Einnahme – im Blut und Urin nachgewiesen werden. Selbst wenn, wie Roth im Verdachtsfall rät, gleich am Morgen darauf eine Urinprobe gesichert und im Kühlschrank verwahrt wird, so ist nicht eindeutig festzustellen, wie das Opfer an die Drogen gekommen ist.

„Ein möglicher Zweifel an der Ursache für die vom Täter ausgenutzte Hilflosigkeit des Opfers ändert nichts an der Schwere der Tat oder an der polizeilichen Bearbeitung des Falls“, versichert der Stellvertretende Polizeisprecher in Berlin, Volker-Alexander Tönnies, der taz. Roth spricht dagegen von einem „Justice Gap, der bei keinem anderen Delikt so existiert“.

Bei vielen Frauen sei die Angst vor einer Blamage oder einem Freispruch des Täters so groß, dass nur die wenigsten Fälle überhaupt angezeigt werden. Ihrer Einschätzung nach sind es 25 Prozent, davon würden rund 20 Prozent vor einem Richter landen und in nur einem von hundert Fällen werde der Täter tatsächlich verurteilt.

Das passt auch grob mit der Berliner Kriminalstatistik zusammen, laut denen, so Tönnies, in weniger als fünf Vergewaltigungsfällen pro Jahr nachweislich K.-o.-Tropfen im Spiel waren. Bei LARA melden sich jährlich etwa 50 bis 60 Frauen, die unter K.-o.-Tropfen-Einfluss vergewaltigt, gefilmt oder misshandelt wurden – mehr als zehnmal so viele also. Nach der Überwindung sich zu öffnen ist die Frustration bei ihnen umso größer, wenn sie keine Gerechtigkeit bekommen; und keine Sicherheit, weil ihr Vergewaltiger eben nicht hinter Gittern sitzt. „Viele verlieren den Glauben an eine Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft“, sagt Roth.

Manchmal hat Tamara das Gefühl, die Taxis würden ihr folgen. Einmal stand sie in Shorts beim Taxistand – es war der erste Sommer nach der Tat. Kurz darauf tauchte sein Taxi vor ihr auf – sie vermutet, dass seine Kollegen ihm über Funk Bescheid gegeben haben. Auch dass er bei ihr einbrechen könnte, schließt sie nicht aus. „Seit ich weiß, dass ihm alles zuzutrauen ist, bin ich da komischerweise entspannter. Im Endeffekt ist es nur ein i-Tüpfelchen.“

*Name von der Redaktion geändert

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28 Kommentare

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  • L
    Lena

    Hallo Tamara, dieser Artikel hätte auch meine Geschichte sein können.

    Auch ich bin ein Vergewaltigungsopfer unter K.O. Substanz, verabreicht und durchgeführt von einem ehemaligen Kollegen. Wir hatten uns nach 28 Jahren im Internet wiedergefunden.Ich konnte diese Vergewaltigung erst nach 5 Monaten anzeigen. Ich war fassungslos über soooo eine hinterhältige und perverse Tat, habe mich vor meiner Familie und Freunden geschämt. Dann war ich schwer traumatisiert und benötigte dringend psychologische Hilfe. Es wurde zwar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet - aber NIE ermittelt. Der " mutmaßliche" Täter praktiziert noch immer, dabei hatte er als Arzt einmal einen Eid abgelegt.UNGLAUBLICH! Alle Deine Erfahrungen habe ich genau so erlebt. Ich habe den Glauben an Gerechtigkeit und an unsere Justiz verloren. In unserem Land vermisse ich - Opferschutz!

  • Clubs, Pubs, Diskotheken und andere Lokalitäten dergleichen Art sollten Warnhinweise anbringen, auch muss mehr in den Medien zur Aufklärung beigetragen werden!

  • I
    IfGbsG

    Gut, dass die taz das Thema an die Öffentlichkeit bringt.

    Der oft vorhandene Unwille seitens Polizei und Justiz, angemessen mit Betroffenen umzugehen, führt im Fall von Vergewaltigungen zur geringsten Verurteilungsquote im Vergleich zu anderen Delikten und zu einer weiteren Viktimisierung der Betroffenen. Diese Fakten senden ein fatales Signal an alle Betroffenen und ihre Unterstützer*innen: dass das Verbrechen nicht ernst genommen und damit klammheimlich akzeptiert wird.

    Eingebettet und dadurch unterstützt ist das Ganze eben leider immer noch in eine Gesellschaft, die tendenziell täteridentifiziert ist und das Leiden von Betroffenen abtut und verharmlost.

     

    Unsere Initiative engagiert sich dagegen und freut sich über weitere Mitstreiterinnen:

     

    http://ifgbsg.org

    • KR
      KLA RA
      @IfGbsG:

      Auch ich bin ein Vergewaltigungsopfer unter K.o. Substanz.Der o.g. Beitrag der taz hat mich sehr berührt.Die Erfahrungen des Opfer habe ich genau so erlebt. Auch ich habe mich erst nach 6 Monaten auch den selben Gründen für eine Strafanzeige entschieden. obwohl ich da schon genug über die Verfahrensweisen unserer Justiz in Vergewaltigungsfällen gelesen hatte.Bis zuletzt habe trotz allem an Gerechtigkeit in unserem Land geglaubt. In meinem Fall wurde NIE ermittelt, obwohl es genügend Beweise gab. UNGLAUBLICH! Der Täter praktiziert noch heute als Arzt.Offensichtlich werden Menschen mit Status und Geld nicht zur Rechenschaft gezogen. Ich kann jetzt nur hoffen, dass irgendwann ein weiteres Opfer den Mut hat, eine Vergewaltigung von ihm anzuzeigen.

  • Vor 30 Jahren hat mir in UK jemand ein Mittel in den Drink gemischt. Nur weil der PUB unmittelbar neben Unterkunft war, konnte ich mich noch hinschleppen und ins Bett packen, Ich habe extrem lange wie im Koma gelegen. Im Pub fragte mich mein ''netter'' Flirtpartner noch. ob ich mit ihm spazieren gehen wolle...erst später habe ich von den date rapes gelesen...seit der Zeit erzähle ich meine Geschichte(die noch mal gut gegangen war) allen jungen Mädche im Umkreis. Never, ever ein getränk bringen lassen, niemals das Getränk aus der Hand legen (wie wir früher beim Tanzen). Es ist einfach nur widerlich was diese Verbrecher tun!

  • D
    Danny

    Ohne dass es was an der Problematik ändern würde, wollte ich darauf hinweisen, dass es nicht richtig ist, dass GHB geschmacklos sei. GHB hat einen salzigen Geschmack. Das ändert freilich nichts daran, dass es meistens nicht identifiziert wird. Meistens trinkt man ja auch nicht nur ein Bier und in einem Fruchtcocktail ist sowas sowieso nicht mehr zu erschmecken. Es wäre vielleicht auch noch gut gewesen zu erwähnen, dass der Mischkonsum von Alkohol und GHB potentiell tödliche Folgen haben kann. Wer also jemandem GHB ins Glas schüttet, nimmt billigend den Tod eines anderen in Kauf!

  • Und weil Heidi K. gelogen hat, heisst das im Umkehrschluss, dass es niemals Vergewaltigungen gab.

    Niemals.

    Nie.

    Keine einzige.

    Unfassbare Logik, Ihr könnt so stolz auf Euch sein.

  • B
    Baum

    GHB und GBL sind nicht geschmack und geruchslos. In einem Cocktail ist es zwar nicht immer leicht diesen Eigengeschmack zu bemerken, aber es ist keineswegs unmöglich. Mir ist unverständlich, warum der Autor hier fahrlässig das Gegenteil behauptet.

  • I
    info

    kleine Anmerkung noch: GHB untersteht in Deutschland dem Betäubungsmittelgesezt und ist nicht ohne weiteres im Internet zu bestellen. Das chemisch eng verwandte GBL (Gamma-Butyrolacton) untersteht jedoch nicht dem BtmG und kann deshalb relativ einfach bestellt werden. Neben GBL gibt es noch weitere chemisch eng verwandte Substanzen, die sehr ähnlich wie das GHB wirken sollen. Das Problem wird sich also kaum in absehbarer Zeit lösen.

  • J
    Jengre

    Unglaublich, daß die im Artikel erwähnte Substanz im Internet bestellt werden kann. Eine schöne Rechercheaufgabe wäre, sich einmal die Profile der Verkäufer der Chemikalie auf eBay anzusehen und unter "Bewertungen" zu schauen, welche eBay-Mitglieder diese gekauft haben. Deren Klarnamen sind herauszufinden, wenn man bei Ihnen etwas kauft oder eine Frage zu einem ihrer Artikel stellt. Un dann kann man sie einmal interviewen, wofür sie die Substanz denn so brauchen (oder auf ihrem Facebook-Profil die entsprechende Frage stellen). Würde man die Besitzer von K.O.-Tropfen zu einer Speichelprobe zwingen, könnte man so manche Vergewaltigung aufklären.

  • E
    ewo

    Die Polizei ist keine Hilfe bei Traumatisierungen da sie pro Woche zig gefaelschte Gerichtsbeschluesse, die an Perversion noch reicher sind, durchsetzt. Man kann sich von notorischen Straftaetern nicht beraten lassen - so weit meine Erfahrung. Es ist bei der Polizei gut bekannt worueber Opfer nicht reden koennen und das ist das wichtigste Asset dort. Die Fehler dort sind kanonisch und werden gepflegt, sodass die Taetergruppe dort starrend und faul sitzend Terror ausueben kann, man muss nur den Slang analysieren.

  • G
    gast1

    ...Am Mittag nach der Tat ruft Tamara einen Freund an. „Der ist etwas spöttisch. Er fragte mich nur, wann ich nach Hause gekommen bin. Das war irgendwann nach Mitternacht, das sagte ich ihm, und dass wir in einer Kneipe waren. Sonst nichts. Und er meinte nur, ’Ja, dann hast du ja einen schönen Abend gehabt.‘ Dabei hätt ich mich fast bekotzt.“...

     

    Und der Freund ist jetzt "böse" weil er nicht durch Gedankenübertragung gemerkt hat das es ihr schlecht geht?

    Kann mir diesen Absatz jemand erklären?

  • G
    Gast

    Vergewaltigungsmythen existieren leider auch unter Psychotherapeutinnen: "Wieso konnten Sie sich nicht besser schützen?", "Dann gehen Sie doch im Dunkeln nicht raus!","Wie kommen Sie denn mit so etwas zusammen, verkehren Sie im Milieu?" ,"Machen Sie doch einen Selbstverteidigungskurs!", sagt eine stark übergewichtige Therapeutin zu einer durchtrainierten Sportlerin (u.a. Karate). Und schildert frau eine Notwehrsituation, wird sie als aggressiv eingestuft. Ging in meine Psychosomatik-Klinik als Opfer rein und kam als Täter raus.

    • @Gast:

      Typisch fuer die staatliche und gesellschaftliche Haltung gegenueber Menschen in schwierigen Situationen. Motto: Liegt der Mensch erst einmal am Boden, dann tritt am besten gleich nochmal rein.

  • 4
    4

    Was sind das für feige Typen, die Frauen K.o Tropfen geben müssen, damit sie auch mal eine Frau abbekommen. Dafür gibt es doch Bordelle und den Straßenstrich, kann man halt nicht so oft nutzen, weil die Geld nehmen.

     

    Wer in Kneipen geht, sollte niemals sein Getränk aus den Augen verlieren, die Ratten lauern auf einen passenden Zeitpunkt

  • R
    reorient

    Die selbstzufriedene "Selbst schuld"-Attutuede gibt es auch in anderen Bereichen, etwa bei Mobbing-Opfern. Ich nehme an, dies hat auch damit zu tun, dass in unserer Gesellschaft Macht, planbares Glueck und Erfolg, egal, mit welchen Methoden sie erreicht werden und wie prekaer sie auch in Wirklichkeit sind, an erster Stelle kommen. Menschen, die ein Unglueck gleich welcher Art erlitten haben, erinnern Andere an die eigene Verletztlichkeit und die Kontingenz des Lebens. Sie machen Angst und werden darum als "Versager" aus dem Bewusstsein verdraengt.

  • AU
    Andreas Urstadt

    ps

     

    richtig, Straftaten koennen andern angedreht werden. Ich wuerde bei solchen Leuten ewige Sicherheitsverwahrung vorschlagen.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Justice Gap???????

     

    Man kann die Dinge auch Devianz in konformistischer Art und Weise nennen, dann wird das gap viel groesser. Der Polizeisprecher wimmelt ab. Bei allen untergejubelten Dingen wird versucht Konformitaet herzustellen. Friktionslosigkeit. Bspw wenn Neonazis die Berlinfahne verwenden. Mobber verhalten sich ganz oft so, die Zersetzung sieht oft konform aus. Auch Mobber verwenden Substanzen. Bei all den Dingen wird darauf geachtet, dass die Devianz mit einem konformen Code versteckt wird. Bspw keine Spuren am Tuerschloss. Es ist genau dasselbe wie mit den KO Tropfen. Die Tropfen gelten nicht als Gift. Es liegt damit keine Vergiftung vor. Wird was geklaut dabei sieht die Sache anders aus. Die Reaktionen des Umfelds gehen synonym mit der Polizei: man betreibt victim blaming. Wer solche Freunde hat, sollte die ganz schnell wechseln. Und sollte auch mit allen Mitteln gegen die Behoerden vorgehen. Die Opfer sollten sich beim Weissen Ring etc beraten lassen. Dann haben die ein Bein in der Tuer.

     

    Polanski hat in den USA wg derselben Dinge immer noch einen offenen Haftbefehl.

     

    Andererseits ist hochgradig bekannt, dass auch Frauen gern Substanzen unterjubeln, es ist ein weibliches Muster.

  • "Auch das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern spiele da weiterhin eine große Rolle. "

     

    Welches Machtgefälle? Die Macht DES MANNES über DIE FRAU?

    Das ist doch lächerlich, Frau Staib. Ich muss nur einmal an den Namen "Horst Arnold" erinnern - da zeigt sich, von WEM in dieser Gesellschaft ein Machtgefälle ausgehen kann:

     

    "Vor elf Jahren trat Heidi K. hier als Opfer auf, jetzt steht sie selbst wegen schwerer Freiheitsberaubung vor Gericht: Horst Arnold, ein früherer Kollege, hatte nach ihren Vergewaltigungsvorwürfen jahrelang in Haft gesessen. Erst im Nachhinein wurde dieses Urteil aufgehoben. "

     

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/prozess-im-fall-horst-arnold-das-vermeintliche-opfer-steht-jetzt-selbst-vor-gericht-12162246.html

    • @FocusTurnier:

      @focusturnier

       

      jetzt mal kurz luft holen, dann sich die bedeutung des wortes verhältnismässigkeit ins gedächtnis rufen und über die anzahl an vergewaltigungen im verhältnis zu verleugnungen reflektieren.. ausatmen .. sie armer unterdrückter mann

      • ..-..
        @Takoda:

        @takoda

        jatzt mal richtig luftholen, vergewaltigung ist körperverletzung, kein kapitalverbrechen, der weibliche körper hat nicht mehr unversehrtheit verdient als der männliche, oder? nun mal alle körperverletzungen gegen alle vergewaltigungen reflektieren, tatsächliche bedrohungslage ableiten, ausatmen, sie arme sich bedroht fühlende und dabei doch so sichere frau, meine empathie gilt allen opfern von gewalt.

        • M
          Marcy
          @..-..:

          Die psychologischen Nachwirkungen einer Schlägeri mit denen einer Vergewaltigung gleichsetzen ist aber auch ganz schön sportlich mein Lieber.

          Naja, Empathie gibt's halt nicht bei Real im Familienpack.

      • @Takoda:

        Und Sie kennen das Verhältnis?

  • V
    Vow

    Es gibt aber leider auch Untersuchungen die nachweisen, daß eine hohe Prozentzahl der angezeigten K.O.-Vergewaltigungen schlichtweg auf einen zu hohen Alkoholgenuss zurückzuführen sind. Meist wollen es dann die jungen Frauen nicht wahrhaben, was sie im Vollrausch getan haben und erifnden dan (bewusst oder unbewusst) Geschichten mit K.O.-Tropfen. nach dem Motto "ich würde doch nie mit dem und dem schlafen!"

    siehe auch Artikel in der FAZ. Einfach mal „Der größte K.-o.-Tropfen ist der Alkohol“ googlen.

    • S
      Susanna
      @Vow:

      Wer mit einer Frau schläft, die sich im Vollrausch so verhält, als hätte sie K.O.-Tropfen intus, begeht ein Verbechen. Eine Frau, die nicht mehr 'Ja' oder 'Nein' sagen kann, ist kein gleichberechtigter Sexpartner. Genauso umgekehrt, falls jetzt wieder welche aufschreien. Man schläft nicht mit Menschen, die sich nicht wehren können, falls sie das wollten. Ist doch nicht so schwer.

    • @Vow:

      du hast so gar keine Ahnung wovon du sprichst ... les einfach weiter die FAZ - dann bleibt das auch so!

  • H
    horstl

    es gibt mindestens genauso häufig k-o.-tropfen-abgabe durch frauen an männer. nur geht es da dann um raub und nicht um vergewaltigung. meinem besten freund ist das passiert. er hat sich so geschämt dass er bis heute weder bei einer "beratungsstelle" noch bei den bullen war.

     

    er lernte eine hübsche junge frau bei einem volksfest kennen. er trank nur ein bier, weil er gedacht hatte, dass er noch "fit" bleiben will. irgendwie sind die beiden dann bei ihm zu hause gelandet. dort hat er caipis für beide gemixt und ist ins bad gegangen. er kam zurück, trank aus und da wurde ihm plötzlich schwummrig. er weiß erst wieder dass er am nächsten morgen aufgewacht ist, da waren dann zwei uhren, sein bargeld und sein handy weg, die frau auch.

     

    also bitte künftig das gendern nicht vergessen.

    • O
      o.O
      @horstl:

      Diebstahl mit Vergwaltigung gleichsetzen?! Der arme Mann hatte bestimmt unerträgliche Schmerzen durch den VErlust zweier Uhren, eines Handys und des Bargelds. Denken sie doch bitte noch einmal über diesen Vergleich nach.