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Offene Details beim DeutschlandticketVerspätung beim 49-Euro-Ticket

Der Starttermin des Deutschlandtickets verschiebt sich immer weiter nach hinten. Noch immer sind wichtige Fragen ungeklärt.

Langsamer als eine Straßenbahn: Das 49-Euro-Ticket Foto: Jens Schlüter/dpa

Berlin taz | Die Einführung des 49-Euro-Tickets könnte sich noch weiter verzögern. Eigentlich sollten Fahrgäste von Bussen und Bahnen das Ticket schon zu Beginn dieses Jahres am Schalter kaufen können, dann wurde der Starttermin aber immer wieder nach hinten verschoben. Nun scheint sogar fraglich, ob der von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) angekündigte Termin bis spätestens zum 1. Mai noch zu halten sei.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beklagte am Dienstag, es seien noch zahlreiche Details zur Umsetzung des Angebots ungeklärt. Das betrifft demnach schon die Frage, in welcher Form man das Ticket kaufen können soll. Der Liberale Wissing wünscht sich eine papierfreie Variante, also ein rein digitales Angebot.

Etliche Bundesländer wollen hingegen zumindest zeitweise weiter Papierfahrkarten anbieten. Dies sei im Zuge der Barrierefreiheit wichtig, schrieb die Bremer Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) am Wochenende in einer Mitteilung. Das gelte etwa „für die Menschen, die kein Handy haben, wie unter anderem ältere Menschen“.

Papierloses Ticket möglich?

Dem VDV zufolge gibt es auch weitere praktische Probleme: In etlichen, gerade kleineren Verkehrsunternehmen fehlten schlichtweg die technischen Voraussetzungen für ein rein digitales Ticket. Das Problem: Buchungs- und Kontrollsysteme würden sich dort nicht so schnell umstellen lassen. Eine zügige Einführung eines papierfreien 49-Euro-Tickets sei so nicht zu bewerkstelligen. Eine mögliche Übergangslösung wären dem Verkehrsverband zufolge Chipkarten als Tickets – papierfrei, aber ähnlich wie die Bahncard ohne Handy nutzbar. Selbst diese ließen sich aber nicht bei allen Verkehrsverbünden problemfrei zur Kontrolle auslesen. Außerdem seien lange Lieferzeiten zu erwarten.

Dem Verband zufolge sind vor der Einführung des 49-Euro-Tickets auch noch einige rechtliche Schritte zu gehen. Unter anderem müsse der Bund noch die bundesweite Tarifgenehmigung liefern. Auch eine Genehmigung der EU zu beihilferechtlichen Fragen stünde noch aus, um sicherzustellen, dass die Zuschüsse vom Bund in angedachter Form ausgezahlt werden dürfen. Bund und Länder hatten sich bei der Finanzierungsfrage bislang darauf geeinigt, die Mehrkosten im ersten Jahr jeweils zur Hälfte zu übernehmen. Zudem erhöht der Bund den jährlichen Zuschuss der sogenannten Regionalisierungsmittel.

Und wer ist nun schuld an der Gemengelage? Für die Verzögerungen beim Starttermin des 49-Euro-Tickets sehen die Länder beim Bund die Schuld. Bundesverkehrsminister Wissing dagegen betont, dass die Umsetzung in erster Linie Ländersache sei. VDV-Sprecher Oliver Wolff appellierte am Dienstag an beide Seiten, die offenen Fragen schnell zu klären. Noch sei eine Einführung des Deutschlandtickets noch bis zum 1. Mai möglich.

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11 Kommentare

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  • Warum muss es eigentlich sofort perfekt sein?



    Warum keine Papierlösung für 6 Monate, dann haben alle Zeit, sich auf digital einzustellen!

    • 4G
      47439 (Profil gelöscht)
      @Herma Huhn:

      ja und bis dahin haben sich auch alle ein Smartphone zugelegt .......



      Warum geht beim 49,- € Ticket nicht, was beim 9,- € Ticket gegangen ist ?



      Ist das 49,- € Ticket überhaupt gewollt ?

  • ist ja wohl lachhaft, wie sich bund +länder da gegenseitig den schwarzen peter unterjubeln. die klimakatastrophe kümmert sich nicht um die gegenseitigen beschuldigungen und erwärmt unsre erde munter weiter ...

    diese murkserei geht uns allen auf den zeiger.



    mit 0-tarif hätten wir diese probleme mit den fahrkarten und deren "form" nicht.

  • Und wieder Mal streuen die - verantwortlichen Länder Sand ins Getriebe und das wichtigste ist nicht das Ticket sondern dem Bund in die Tasche zu greifen. Wissing, Lindner, beinhart bleiben.



    Ich kann den Föderalismus nicht ausstehen!

  • Wenn's noch länger dauert, ist bald wieder Sommer

    und was spricht dagegen, dahingehend den letzten Sommer zu wiederholen? Vielleicht Mai und September mit einzuschließen?

    Der irre Aufwand, der aktuell für den "Nachfolger" getrieben wird, der kann dann (vorerst) komplett entfallen, die angekündigten Zwangsabos und ein digitaler Crashkurs nebst der ggf. notwendigen Hardware ebenso.

    Denn welcher freudige Neukunde wird das Teil unter diesen in Rede stehenden Bedingungen zusätzlich kaufen? Wer eh schon eins hat und in der Regel etwas mehr als 49 Euro bezahlt, der wird das wahrnehmen, umtauschen. Aber darüber hinaus und eben unter den aktuellen Rahmenbedingungen dürfte kaum noch etwas kommen.

  • Ja die Frage hat shakesspearsche Dimension! Papier or not Papier?

    Was für ein Land, dass sich mit solchen Problemen befasst.

  • Kleinstaaterei ist zäh. Die Gebietsfürsten wollen gehört werden. Und bezahlt.



    Absurdes Theater wie schon jetzt bei der Maskenpflicht. Heinrich Heine stöhnt vom Himmel herunter.



    Nicht viel Änderung in zweihundert Jahren.

  • Warum war das beim 9-Euro Ticket letztes Jahr innerhalb von ein par Wochen möglich und beim 49 Euro Ticket soll das jetzt nicht innerhalb von etlichen Monaten möglich sein?

  • Das passt ja nahtlos zur aktuellen politischen Tetraplegie und reiht sich ebenso nahtlos ein in die schier endlose Versagensliste:



    - Übergewinnsteuer



    - Mietpreisbremse



    - Gaspreisbremse



    - Maskendeals



    - Tempolimit



    - ...

  • Warum ist das mit dem Ticket denn jetzt plötzlich ein Problem, sind die bescheuert?



    Beim Neun-Euro-Ticket war es doch auch möglich das Ticket in digitaler Form und Papierform zu kaufen,und das wurde in wesentlich kürzerer Zeit umgesetzt als jetzt also wo ist das Problem?