Ölpipeline in den USA: Die lange schmutzige Leitung
Der Senat hat sich dem Votum des Repräsentantenhauses für den Bau der Keystone XL angeschlossen. Präsident Obama hat mit einem Veto dagegen gedroht.
WASHINGTON afp | Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der Senat in Washington für den unverzüglichen Bau der umstrittenen Ölpipeline Keystone XL von Kanada an die US-Golfküste gestimmt. Die Kongresskammer verabschiedete das Gesetz am Donnerstag mit 62 zu 36 Stimmen. Dabei schlossen sich acht Senatoren aus dem Lager von Präsident Barack Obamas Demokraten der republikanischen Mehrheit an. Obama hat mit einem Veto gegen das Gesetz gedroht.
Keystone XL soll von der kanadischen Provinz Alberta, die über eines der größten Teersandvorkommen der Welt verfügt, über insgesamt 1900 Kilometer bis zu den Raffinerien im US-Bundesstaat Texas führen. Umweltschützer warnen vor katastrophalen Folgen möglicher Lecks. Sie monieren außerdem, dass bei dem komplizierten Verfahren zur Ölgewinnung aus Teersand zu viel Treibhausgase freigesetzt werden. Obama hatte das Projekt auf Eis gelegt.
Die oppositionellen Republikaner sehen den Widerstand gegen Keystone XL als Paradebeispiel dafür, dass die Umwelt- und Klimapolitik des Präsidenten und seiner Demokraten das Wirtschaftswachstum hemmt und Arbeitsplätze kostet. Nach ihrem klaren Sieg bei den Kongresswahlen im November kontrollieren sie seit Jahresbeginn beide Parlamentskammern und wollen den Bau der Pipeline per Gesetz erzwingen.
Das Repräsentantenhaus hatte bereits am 9. Januar für das Projekt gestimmt. Die beiden Gesetze müssen nun noch in Einklang gebracht werden, ehe sie zur Unterzeichnung an Obama gehen. Die Unterschrift des Präsidenten ist aber wenig wahrscheinlich. Obama will erst das Ergebnis einer laufenden Überprüfung durch das Außenministerium abwarten, ehe er über den Bau der Pipeline entscheidet. Sein Veto könnte nur mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit in beiden Parlamentskammern überstimmt werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!