Öffentlich-rechtliche Sender: Geldsegen in Millionenhöhe
Der neue Rundfunkbeitrag bringt ARD und ZDF eine halbe Milliarde Euro mehr. Das Geld könnte an die Beitragszahler zurückgegeben werden.
BERLIN taz | Der neue Rundfunkbeitrag beschert den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF eine halbe Milliarde Euro zusätzlich an Gebüreneinnahmen, wie der Spiegel berichtet. Das geht aus einem Szenario der Gebührenkomission KEF für die laufende vierjährige Gebührenperiode hervor. Bisher war über 80 Millionen Euro pro Jahr spekuliert worden.
Die Mehreinnahmen stammen vor allem aus den gestiegenen Abgaben von Firmen. Wie es aus Senderkreisen heißt, könne das Geld zum größten Teil für eine Senkung des Beitrags verwendet werden. Allerdings seien erst zum Jahresende seriöse Schätzungen möglich.
Potentiale für eine mögliche Senkung des Beitrages ergeben sich auch daraus, dass die Prüfer der Kommission bei der ARD rund 300 Millionen Euro an stillen Reserven gefunden haben. Die sogenannten Zuschätzungen, die realisiert werden müssen, bevor die Gebührengelder verwendet werden, ergeben sich aus aufgespürten Eigenmitteln sowie Einsparmöglichkeiten.
Anfang des Jahres war die „geräteabhängige Rundfunkgebühr“ durch ein Rundfunkbeitrag ersetzt worden. Seitdem muss jeder Haushalt den neuen einheitlichen Beitrag in Höhe von 17,89 Euro pro Monat zahlen, unabhängig davon, ob er einen Fernseher hat oder nicht. Die Gebühren für Betriebsstätten berechnen sich u.a. nach der Anzahl der Mitarbeiter und Niederlassungen. Bei Betriebsstätten ab 20.000 Beschäftigten fällt der Höchstsatz des 180-fachen Beitragssatzes (3.236,40 Euro) an.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Demokratieförderung nach Ende der Ampel
Die Lage ist dramatisch