Champions-League bis 2018 im Zweiten: Jugendarbeit beim ZDF
Das ZDF zeigt bis 2018 die Champions League im Free-TV. Die Mainzer hatten auch gar keine andere Wahl als den Vertrag mit der Uefa zu verlängern.

Nachdem der Bezahlsender Sky vor einigen Tagen vorgeprescht war, zog nun das ZDF nach: Die Mainzer zeigen weiterhin die Champions League. Sie verlängerten ihren Vertrag mit dem europäischen Fußballverband Uefa ebenfalls bis zum Ende der Spielzeit 2017/18.
Auch die Konditionen bleiben die gewohnten: Sky zeigt alles, das ZDF darf im Free-TV 18 Spiele pro Saison zeigen. Übertragungstag ist weiterhin der Mittwoch. Nur wenn leidiglich noch ein deutsches Team in der K.o.-Phase der Königsklasse sein sollte, darf das Zweite auch ein Dienstagsspiel übertragen.
„Attraktive Fußballübertragungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Sportangebots“, freut sich ZDF-Intendant Thomas Bellut. Außerdem seiten die Rechte „ein wesentlicher Faktor für die Zuschauerakzeptanz – auch bei jüngeren Zuschauern.“
Damit benennt Bellut den wahren Grund, warum das ZDF gar nicht anders konnte, als den Vertrag zu verlängern und die teuren Rechte einzukaufen. Bellut hat schließlich ein ehrgeiziges Ziel: Er will das Durchschnittsalter des ZDF-Zuschauers von 61 auf 60 drücken. Ohne die Champions League, die bei den 14- bis 49-Jährigen einen für ZDF-Verhältnisse unverschämt hohen Marktanteil von 23,3 Prozent erreicht, hätte Bellut dieses Ziel gleich mal in den Wind schießen können.
Ohne Fußball keine Jugendlichen
Denn was hat das ZDF denn sonst noch, um junges Publikum anzulocken? „Wetten, dass..?“ zieht nicht mehr. DFB-Pokal-Spiele laufen nur noch in der ARD und bei Sky. Die EM- und WM-Qualifikationen der deutschen Nationalelf überträgt ab 2014 RTL.
Und auch die Marktführerschaft soll gehalten werden: Im vergangenen Jahr war das ZDF schließlich mit 12,6 Prozent Marktanteil klarer Spitzenreiter – zumindest bei allen Zuschauern ab drei Jahren. 2013 sieht es auch ganz gut aus, auch wegen der Champions League, die in dieser Saion an jedem Spieltag von durchschnittlich acht Millionen Zuschauern gesehen wurde (Marktanteil: 26,8 Prozent).
Mit dem Champions-League-Deal hat Bellut die weitere Alterung des Durchschnittszuschauers und das Abrutschen im Quoten-Ranking verhindert – vermutlich gegen eine beachtliche Summe. Bisher soll das ZDF geschätzte 54 Millionen Euro pro Saison für die Rechte bezahlt haben. Wenn die Uefa clever war, hat sie diesmal noch ein bisschen mehr rausgepresst. Bellut hatte schließlich keine Wahl.
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