piwik no script img

Oberbürgermeisterwahl in CottbusSPD schlägt AfD klar

Bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister holt SPD-Kandidat Tobias Schick eine Zweidrittelmehrheit. Sein Gegner von der AfD bleibt chancenlos.

SPD-Kandidat Tobias Schick nach der Bekanntgabe der ersten Zwischenergebnisse am Sonntagabend Foto: dpa

Cottbus dpa/taz | Bei der Oberbürgermeisterwahl in Cottbus hat der SPD-Kandidat Tobias Schick klar gewonnen gegen den AfD-Bewerber Lars Schieske. Der 41-jährige Schick kam nach Angaben des Wahlleiters am Sonntag bei der Stichwahl nach Auszählung aller Wahlgebiete auf eine satte Zweidrittelmehrheit. Er bekam 68,6 Prozent der Stimmen. Für den Sozialdemokraten stimmten damit doppelt so viele Cott­bus­se­r:in­nen wie für den Rechtspopulisten Schieske, der 31,4 Prozent holte. Er hatte Schick am Sonntagabend schon vor Ende der Auszählung zum wahrscheinlichen Gewinn gratuliert.

Die Wahl war mit Spannung erwartet worden, weil es dabei auch um die Frage geht, ob die AfD erstmals in Deutschland einen Oberbürgermeister stellt oder nicht. Das hat offenbar viele Cott­bus­se­r:in­nen mobilisiert. Die Wahlbeteiligung lag mit 55,2 Prozent sogar noch etwas höher als in der ersten Runde am 11. September mit 53,3 Prozent. Viele hatten ihre Stimme schon vorab per Briefwahl abgegeben. Unter den Brief­wäh­le­r:in­nen kam Schick sogar auf 79,7 Prozent.

Rund 79.000 Cottbuserinnen und Cottbuser waren zur Wahl aufgerufen. In der ersten Wahlrunde hatte Schick 31,8 Prozent geholt und Schieske 26,4 Prozent. Lagerübergreifend hatten daraufhin CDU, Grüne, Linke und FDP Schick danach für die Stichwahl ihre Unterstützung zugesagt.

Der noch amtierende CDU-Oberbürgermeister Holger Kelch war aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten. Sein Nachfolger beginnt sein Amt am 30. November. Die zweitgrößte Stadt Brandenburgs steht vor einem neuen Strukturwandel. Sie gilt nach Einschätzung des Verfassungsschutzes Brandenburg als Schwerpunkt des Rechtsextremismus im Land.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • Ein Glück



    Aber das ist dort immer noch brandgefährlich, weil da die AfD stark und rechtsextremistisch ist. Die politische Kultur steht da sehr unter Druck, rechtsstaatlich und demokratisch sind keine Selbstverständlichkeiten mehr. Neben der Sachpol itik, müssen die Parteien dort neue Formen der Beteiligung und der Diskussion schaffen und etwas riskieren. Sonst kann es da auch kippen. Jetzt erstmal nicht.



    Zum Glück

  • Wirklich schön ist es aber nicht, dass sich 45 Prozent der Cottbusser bei speziell dieser Wahl nicht zum Wählen aufraffen konnten. Meint fast die Hälfte der Bürger, es sei egal, ob SPD oder AfD regiert?

  • Super Cottbus!!!



    Herzlichen Glückwunsch zur OB-Wahl!



    Herzlichen Glückwunsch Tobias Schick!!

  • 31.4 % für einen Kandidaten der extremen Rechten. Unfaßbar.

  • Das ist wirklich mal eine gute Nachricht!



    Danke, liebe BrandenburgerInnen!!!