OECD-Migrationsbericht für Deutschland: Hälfte der Zuwanderer sind EU-Bürger
Die Hälfte der Personen, die 2022 nach Deutschland einwanderten, waren EU-Bürger. Sie sind die größte Gruppe, dann folgen Kriegsgeflüchtete.
Die zweitgrößte Gruppe war laut OECD mit 21 Prozent der humanitären Migration zuzuordnen. Das sind zum Beispiel Menschen, die vor Krieg fliehen. Rund 15 Prozent der Zuwanderer seien über den Familiennachzug nach Deutschland gekommen. Die Arbeitsmigration bleibe von nachgeordneter Bedeutung: Um in Deutschland zu arbeiten, seien nur 14 Prozent der Menschen zugewandert.
Am Montag hatte die OECD ihren neuen Migrationsbericht vorgestellt. Die auf ein Rekordniveau gestiegene Zuwanderung in die Industrieländer stärkt demnach den Arbeitsmarkt. Mit mehr als sechs Millionen dauerhaften Zuwanderern in die OECD-Länder habe der Zuzug 2022 ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Flüchtlinge aus der Ukraine sind in diesen Zahlen nicht berücksichtigt. Für Deutschland geht die OECD für 2022 von 641. 100 Zuwanderern aus.
Starker Anstieg von Asylanträgen derzeit
Derzeit ist ein starker Anstieg der Asylanträge zu verzeichnen. Allein bis September dieses Jahres wurden nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge in Deutschland 233.744 Erstanträge auf Asyl gestellt – und somit deutlich mehr als im gesamten Vorjahr. Zudem hat Deutschland mehr als eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, die kein Asyl beantragen müssen.
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