Nun auch kirchenrechtliche Vorwürfe: Neue Kritik an Woelki

Der Rektor von Woelkis Hochschule soll falsche Angaben zu deren Finanzierung gemacht haben. Der Vorgang könnte im Vatikan eine Untersuchung auslösen.

Woelki, der die Hände abwehrend nach oben hält

Die Kritik an ihm reißt nicht ab: Rainer Maria Kardinal Woelki Foto: Federico Gambarini, dpa

BERLIN/KÖLN taz | Dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki droht weiteres Ungemach aus dem Vatikan. Laut eines FAZ-Berichts hat Christoph Ohly, der Rektor von Woelkis „Kölner Hochschule für Katholische Theologie“, falsche Angaben zur Finanzierung der Einrichtung gemacht. Als Großkanzler der Hochschule ist Woelki in diese Entscheidung auch selbst involviert.

Die Hochschule wurde vor drei Jahren gegründet. Von Beginn an stand die Finanzierung der Hochschule auf tönernen Füßen. Realisiert werden sollte diese durch einen Sonderfonds, der aber inzwischen ausgeschöpft sein soll. Woelki wollte dafür Spenden einwerben – die allerdings durch seinen Umgang mit Missbrauchsfällen und der Kritik daran ausblieben.

Dennoch soll laut FAZ der Hochschulrektor Christoph Ohly im März gegenüber der kirchlichen Akkreditierungsagentur AKAST fälschlich behauptet haben, die Finanzierung sei gesichert. Auch hatte Ohly zuvor nicht, wie kirchenrechtlich vorgesehen, den zuständigen Vermögensrat und das Domkapitel für diese Zusage eingebunden.

Vatikan könnte den Fall untersuchen

Die Angelegenheit könnte zu einem Prüffall für den Vatikan werden – und zu einer erneuten Belastungsprobe für Woelki. Der 66-Jährige steht bereits seit Monaten in der Kritik. Auch Papst Franziskus attestierte ihm kommunikative Fehler, sah bisher aber keine kirchenrechtlichen Verstöße.

Zuletzt hatten sich mehr als 60 Pfarrer, Gemeindereferentinnen und andere Funktionsträger des Erzbistums Köln in einer Erklärung von Woelki distanziert. „Wir fordern einen wirklichen Neuanfang“, hieß es in dem Schreiben. „Dazu gehören auch personelle und systemische Veränderungen.“

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