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Nobelpreis für ChemieZwei Genforscherinnen ausgezeichnet

Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna erhalten den Chemie-Nobelpreis 2020. Sie haben die Genschere Crispr/Cas9 entwickelt.

Ausgezeichnet: die Biochemikerin Jennifer A. Doudna und die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier Foto: Alexander Hein/dpa

Stockholm ap/dpa | Den Nobelpreis für Chemie erhalten in diesem Jahr zwei Genforscherinnen. Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna bekämen den Preis für die Erforschung von Methoden zur Erbgutveränderung, gab die Schwedisch Königliche Akademie der Wissenschaften am Mittwoch, 7. Oktober, bekannt. Die Französin Charpentier arbeitet am Max-Planck-Institut in Deutschland.

Die Forscherinnen haben maßgeblich die Genschere Crispr/Cas9 entwickelt. Crispr/Cas9 habe die molekularen Lebenswissenschaften revolutioniert, neue Möglichkeiten für die Pflanzenzüchtung gebracht, trage zu innovativen Krebstherapien bei und könne den Traum von der Heilung vererbter Krankheiten wahr werden lassen.

Mit der Crispr/Cas9-Genschere machten Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna eines der schärfsten Werkzeuge der Gentechnologie nutzbar. Mit ihr können Forscher die DNA von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen mit höchster Präzision verändern, hieß es weiter in der Begründung.

Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit insgesamt 10 Millionen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert – eine Million Kronen mehr als im Vorjahr. Die feierliche Übergabe der Preise findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

Bislang fünf Frauen unter den Preisträger*innen

Seit 1901 wurde der Chemie-Nobelpreis an 183 verschiedene Forscher vergeben. Einer von ihnen, der Brite Frederick Sanger, erhielt ihn zweimal. Unter den Preisträgern waren bislang fünf Frauen, etwa Marie Curie 1911, die die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckte.

Am Montag war der Nobelpreis für Medizin den Virologen Harvey J. Alter (USA), Michael Houghton (Großbritannien) und Charles M. Rice (USA) zuerkannt worden. Sie hatten maßgeblich zur Entdeckung des Hepatitis-C-Virus beigetragen.

Am Dienstag war verkündet worden, dass der deutsche Astrophysiker Reinhard Genzel den Nobelpreis für Physik erhält. Er hatte zugleich mit der US-Forscherin Andrea Ghez das supermassereiche schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße entdeckt. Zusammen mit ihnen wird der Brite Roger Penrose geehrt, der erkannte, dass die Bildung von Schwarzen Löchern eine Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie ist.

Am Donnerstag folgt die Bekanntgabe des diesjährigen Nobelpreisträgers für Literatur und am Freitag, wer den Friedensnobelpreis erhält.

2019 ging der Chemie-Nobelpreis an den US-Amerikaner John Goodenough, der als Sohn amerikanischer Eltern in Jena geboren wurde, den gebürtigen Briten Stanley Whittingham und den Japaner Akira Yoshino. Sie hatten wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterien entwickelt, die in zahlreichen Produkten wie Mobiltelefonen, Laptops und Elektrofahrzeugen eingesetzt werden. Der 1922 geborene Goodenough war mit damals 97 Jahren der bislang älteste Mensch, dem ein Nobelpreis zuerkannt wurde.

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2 Kommentare

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  • Einen Artikel mit dem Dreh veröffentlichen, dass ~endlich mal Frauen zum Zuge kommen und dann eine Formulierung wählen, die es so aussehen lässt, als hätte Andrea Ghez nicht etwa den Nobelpreis gewonnen, sondern hätte nur bei der Forschung eines Nobelpreisträgers mitgemacht.. peinlich

    • @Lurkus:

      Nach meiner Beobachtung ist die Berichterstattung über die diesjährigen Nobelpreise vor allem nationalistisch: Deutsche werden herausgehoben, ihre KollegInnen aus anderen Ländern zurückgesetzt – wie bei Genzel und Ghez. Auch über die Chemienobelpreisträgerinnen steht hier: "Die Französin Charpentier arbeitet am Max-Planck-Institut in Deutschland." Während wir über Doudna nichts erfahren.

      Unabhängig davon fehlt hier auch, dass Genscheren keineswegs "mit höchster Präzision" arbeiten und nach Ansicht der Grünen im Europaparlament eine Risikotechnologie sind.



      www.grueneliga-ber...einzelne-pflanzen/