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Neuer Weltbankpräsident David MalpassNGO kritisiert Trump-Vorschlag

Urgewald warnt vor Donald Trumps Kandidaten David Malpass für den Posten des Weltbank-Chefs. Der Ökonom sei Verfechter von „America First“.

Alt, weiß und ‚America First‘: David Malpass soll Donald Trumps Mann in der Weltbank werden Foto: reuters

Berlin taz | Die Menschenrechtsorganisation Urgewald kritisiert das Vorhaben von US-Präsident Donald Trump, den Ökonomen David Malpass für die Führungsspitze der Weltbank zu nominieren. Die Art und Weise der Nachfolgebestimmung sei „rücksichtslos“ und „ausschließlich im Interesse der US-Regierung“.

Der bisherige Weltbankchef Jim Yong Kim hat Anfang Januar angekündigt, dass er in die Wirtschaft wechselt. Nach dem Willen von Trump soll sein Nachfolger David Malpass werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag berichtete. „Mit Malpass will US-Präsident Trump ausgerechnet einen Verfechter seines ‚America First!‘-Ansatzes an die Spitze einer der wichtigsten multilateralen Institutionen hieven“, sagt Ute Koczy, Weltbank-Campaignerin bei urgewald.

Malpass arbeitet derzeit noch im US-Finanzministerium und gilt als scharfer Kritiker der Institution. Seine offizielle Nominierung durch das Weiße Haus soll noch an diesem Mittwoch stattfinden

Die USA haben bei der Besetzung der Führungsspitze der Weltbank traditionell das Vorschlagrecht für einen Kandidaten, während der Internationale Währungsfonds (IWF) üblicherweise von einem Europäer geleitet wird.

„Es ist an der Zeit, den Aufstand zu wagen“

Wie die IWF ist die Weltbank eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und soll hauptsächlich die Armut bekämpfen und die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern verbessern. Kritiker bemängeln, dass die Organisation Länder zwingt, ihre Märkte zu öffnen, zu privatisieren und Sozialleistungen abzubauen.

Das Versprechen der Weltbank, klimaschädliche fossile Energieträger nicht länger zu finanzieren, könnte so Makulatur werden. „Für die Weltbank-Teilhaber außerhalb der USA ist es an der Zeit, den Aufstand zu wagen. Das Postengeschacher zu Lasten von Entwicklungs- und Schwellenländern muss aufhören“, sagt Koczy.

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