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Neue Eigentümer für den Berliner Verlag„Berliner Zeitung“ verkauft

DuMont verkauft den Berliner Verlag an ein Ehepaar. Die Zukunft der „Berliner Zeitung“ und des „Berliner Kuriers“ sind ungewiss.

Bald nicht mehr gedruckt? Foto: dpa

BERLIN taz | Die Unternehmensgruppe DuMont trennt sich nach zehn Jahren vom Berliner Verlag, zu dem die Berliner Zeitung und der Berliner Kurier gehören. Auch das Berliner Abendblatt wird verkauft. Neue Eigentümer werden das Ehepaar Silke und Holger Friedrich mit ihrer familien­eigenen Holding, teilte DuMont am Dienstagvormittag mit.

Die drei gedruckten Zeitungen finden vor allem im ehemaligen Ostteil der Stadt Verbreitung. Der Verkauf muss noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden. Über den Kaufpreis wurde wohl Stillschweigen vereinbart. Die Mitarbeiter wurden am Dienstag über den Verkauf unterrichtet. DuMont hatte den Berliner Verlag 2009 von der Mecom Group übernommen, hinter der ein britischer Investor stand.

Die neuen Eigentümer Silke und Holger Friedrich wollen nach eigenen Angaben vor allem die digitale Weiterentwicklung der Titel vorantreiben. „Wir möchten das Profil des Berliner Verlags stärken und mit einer versachlichten, faktenbasierten Berichterstattung den politischen und gesellschaftlichen Diskurs für Berlin und aus Berlin heraus bereichern“, teilt Holger Friedrich mit.

Neu in der Medienwelt

Dazu gehörten die durchgängige Digitalisierung der Angebote und die Ausrichtung des Verlags auf zukunftsfähige Formate. „Mit konsequent digital ausgerichteten Angeboten und einer tiefgehenden Aufarbeitung gesellschaftlich relevanter Themen möchten wir ein breiteres Publikum ansprechen“, sagte Friedrich.

Wie sich der Verkauf auf Stellen und Mitarbeiter des Berliner Verlags auswirkt, ist unklar. Die ehemalige Betriebsratsvorsitzende und heutige Landesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union, Renate Gensch, warnt im Gespräch mit der taz vor dem Abbau von Stellen. „Ich habe schon lange die Befürchtung, dass die Printzeitung abgeschafft werden soll“, sagt Gensch. Die Druckerei, die mit zur Verkaufsmasse gehört, habe rund 200 Mitarbeiter. Die starke digitale Ausrichtung der Übernahme könnte eine solche Einstellung der Printzeitungen vorbereiten.

Die beiden neuen Eigentümer sind neu in der Medienwelt. Silke Friedrich leitet eine internationale Privatschule in Berlin mit über 1.000 Schülern. Gemeinsam mit einem Loveparade-Gründungsmitglied hatte sie zudem das „ewerk“ zu einem Veranstaltungsort gemacht. Ihr Mann Holger Friedrich gründete 2009 einen Tech-Thinktank. Zuvor war er unter anderem Vorstand der Software AG und Partner bei McKinsey.

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