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Nebeneinkünfte bei ARD und ZDFZeigt her das Taschengeld!

Keine Lust auf Bereicherungsdebatten: Die Intendanten von ARD und ZDF sind sensibler geworden und legen ihre Nebeneinkünfte offen.

Bestverdiener unter den Intendanten: Ex-Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow, heute beim WDR. Bild: dpa

Ulrich Wilhelm geht mit gutem Beispiel voran. Aus seiner Zeit als Regierungssprecher weiß der BR-Intendant um die strengen Nebenverdienstregeln in der Politik – seine Exchefin Angela Merkel etwa darf gar nichts hinzuverdienen – und hat daher bei Amtsantritt 2011 freiwillig auf seine Bezüge aus den Aufsichtsgremien von BR-Tochterfirmen verzichtet. Hungern muss er trotzdem nicht: 2012 wurden ihm 309.720 Euro überwiesen.

Von der gewonnenen Glaubwürdigkeit kann Wilhelm selbst sich zwar nichts kaufen, sein Sender aber schon. Den Transparenzregeln des öffentlichen Dienstes hinken er und die neun anderen Spitzenmanager der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zwar noch deutlich hinterher, doch sie sind sensibler geworden, wollen die durch die neue Haushaltsabgabe nicht gerade gestärkte Akzeptanz ihres gebührenfinanzierten Programms nicht durch Bereicherungsdiskussionen weiter belasten.

Als Reaktion auf eine Spiegel-Anfrage legten die Intendanten nun zusätzlich zu den bereits bekannten Jahresgehältern ihre Nebeneinkünfte offen. Einzig HR-Chef Helmut Reitze pfeift auf Transparenz und bleibt – passend zur Fliege – bei seinem unzeitgemäßen Schweigegelübde.

Bestverdiener unter den Intendanten öffentlich-rechtlicher Sender ist Tom Buhrow (WDR) mit 367.232 Euro in diesem Jahr. Von seinen Nebenverdiensten darf der Ex-„Tagesthemen“-Moderator, der mit seiner Bekanntheit vor Amtsantritt im Mai gutes Geld verdiente, in der neuen Funktion allerdings höchstens 6.000 Euro behalten.

Vorgängerin Monika Piel ließ es sich ebenfalls gut gehen: Sie verdiente 2011 zwar „nur“ 341.500 Euro – bei stolzen 58.922 Euro Taschengeld allerdings, was sie zur Königin der Nebenjobs macht. ZDF-Chef Thomas Bellut lag 2012 mit 276.173 Euro im Haupt- und 33.291 Euro in den Nebenjobs lediglich im Mittelfeld. Mit dem Zweiten mag man besser sehen – verdienen aber nicht.

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