Natürlicher Klimaschutz: Mehr CO2 im Meer
Die Erderhitzung führt zu weniger kohlenstoffhaltigem Plankton. Binden die Meere deshalb jetzt weniger CO2? Eine neue Studie zeigt: erst mal nicht.
Wissenschaftler*innen gingen bislang davon aus, dass dadurch auch weniger CO2 im Ozean gebunden werden kann, weil die tierischen und pflanzlichen Kleinstlebewesen maßgeblich dafür sind. Ihre Ausscheidungen und nach ihrem Tod sie selbst sinken auf den Meeresboden – und damit auch der in ihnen gebundene Kohlenstoff.
Eine Studie aus den USA, die im Fachmagazin Nature erschienen ist, macht jetzt Hoffnung, dass es erst mal nicht zu einer Abschwächung kommt.
Die Autor*innen haben herausgefunden, dass es im Atlantik zwischen den Südstaaten der USA und Nordafrika, der sogenannten Sargassosee, zwar weniger Plankton gibt, aber der sogenannte Kohlenstoffexport trotzdem nicht schwächer geworden ist.
Weniger Plankton, aber besser
Sie vermuten dahinter zwei Gründe: Bakterien scheinen das eukaryotische Plankton, also jenes mit Zellkern, ersetzt zu haben. Und die können auch mit weniger Phosphor und Stickstoff viel besser Kohlenstoff binden als eukaryotisches Plankton.
Der zweite Grund für den gleichbleibenden Kohlenstoffexport könnte laut den Wissenschaftler*innen sein, dass seit der Meereserwärmung Organismen wie Plankton schneller wieder in ihre anorganischen Bestandteile wie Phosphor und Stickstoff zersetzt werden und dadurch als Nahrung verfügbar sind. Vielleicht ist der Ozean also resilienter, als wir dachten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit