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Nadal gewinnt die US OpenComeback-Kid

37 Mal haben sich Novak Djokovic und Rafael Nadal auf dem Tenniscourt gegenübergestanden. Bei den US-Open gewann Nadal zum 22. Mal und holte sich den Titel.

Sein emotionalster Sieg: Rafael Nadal. Bild: ap

NEW YORK dpa | Der spanische Tennisprofi Rafael Nadal hat zum zweiten Mal nach 2010 die US Open gewonnen und seinen 13. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier gefeiert. Der Weltranglisten-Zweite setzte sich am Montag in einem phasenweise hochklassigen Finale gegen Novak Djokovic nach 3:21 Stunden mit 6:2, 3:6, 6:4, 6:1 durch.

Mehr Erfolge bei den vier wichtigsten Turnieren haben nur Roger Federer (17) und Pete Sampras (14). „Wahrscheinlich weiß nur mein Team, wie viel mir das bedeutet“, sagte der 27 Jahre alte Linkshänder nach seinem insgesamt 60. Titel und dem zehnten in diesem Jahr. „Das ist der emotionalste Sieg meiner Karriere.“

Als Djokovic eine Vorhand ins Netz schlug und die Zuschauer sich von ihren Sitzen erhoben, ließ sich Nadal erst rücklings auf den Boden fallen, drehte sich dann auf den Bauch, vergrub sein Gesicht in den Händen und schüttelte ungläubig den Kopf.

Fast sieben Monate hatte er im vergangenen Jahr wegen einer Knieverletzung pausiert und auch die US Open 2012 und die Australian Open 2013 verpasst. Seit seinem Comeback im Februar aber hat er 13 Turniere gespielt, zwölfmal stand er im Finale, zehnmal holte er den Titel. 60 Partien hat er 2013 bestritten und nur drei verloren. Auf Hartplatz ist er jetzt seit 22 Spielen ungeschlagen. „Nadal hatte eine fantastische Saison, eine der besten in der Tennis-Geschichte“, sagte Djokovic, der im 37. Duell mit Nadal zum 22. Mal verlor.

Intensive und begeisternde Auseinadersetzung

Die zwei Ausnahmespieler lieferten sich im mit 23.700 Zuschauern voll besetzten Arthur Ashe Stadium eine intensive und begeisternde Auseinandersetzung. Auch wenn das Ergebnis am Ende recht eindeutig klingen mag, hätte das Match auch in einigen Momenten zugunsten Djokovics kippen können. Immer wieder sprangen die Fans im größten Tennisstadion der Welt von ihren Sitzen auf und beklatschten einen spektakulären Ballwechsel nach dem anderen.

„Diese zwei Typen sind unglaublich, zwei großartige Kämpfer. Zwei großartige Champions“, twitterte Basketball-Profi Dirk Nowitzki. Nadal startete gegen den sechsmaligen Grand-Slam-Gewinner und US-Open-Champion von 2011 furios. Zum 2:1 und 5:2 gelangen dem Spanier im ersten Satz Breaks. Nach 42 Minuten entschied er den Durchgang vor den Augen der spanischen Königin Sofia für sich.

Ballwechsel über 54 Schläge

Als Nadal im zweiten Spiel des zweiten Satzes mit 15:40 in Rückstand geriet, beschwerte er sich beim Schiedsrichter über die ständigen Zwischenrufe während der Ballwechsel und musste sich dafür Pfiffe gefallen lassen. Dennoch gelang ihm noch der Punkt zum 1:1. Djokovic gelang nach einem Ballwechsel über 54 Schläge das Break zum 4:2, Nadal holte sofort das Re-Break, gab dann aber erneut sein Aufschlagsspiel zum 3:5 ab. Djokovic gewann den Satz nach 58 Minuten.

Im dritten Durchgang gelang dem Serben sofort das Break zum 1:0, der Australian-Open-Sieger schien nun plötzlich im Vorteil zu sein. Beim Stand von 4:4 führte Djokovic 40:0, aber Nadal wehrte alle drei Breakbälle ab, ging 5:4 in Führung und sicherte sich den dritten Satz nach 61 Minuten mit 6:4. Djokovics Gegenwehr war endgültig gebrochen, der vierte Durchgang dauerte nur noch 40 Minuten.

„Er war zu gut, er hat es definitiv verdient, heute zu gewinnen und diese Trophäe zu bekommen“, sagte Djokovic. Trotz der Niederlage bleibt der Serbe vorerst die Nummer eins der Weltrangliste.

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