piwik no script img

Nachtzug von Budapest nach BerlinSnacks und Sonnenuntergang

Der Nachtzug von Budapest nach Berlin ist modern und leise. Auch für andere Stationen ist diese Strecke praktisch. WLAN gibt es allerdings keins.

Der Zug gleitet so ruhig durch die Nacht, dass kaum ein Bremsen oder Rattern den Schlaf stört Foto: Arnulf Hettrich/imago

Berlin taz | Für die Fahrt von Budapest nach Berlin sollte man sich besser auf die ungarische als die Deutsche Bahn verlassen: Die Preise bei der Deutschen Bahn können für die Strecke selbst tagsüber in der zweiten Klasse bis über 260 Euro steigen. Dagegen scheint plötzlich selbst ein Einzel-Schlafwagenabteil für den ungarischen Nachtzug auf der Seite mavstart.hu für 140 Euro unschlagbar günstig. Und die Preise bleiben gleich, egal wann gebucht wird.

taz-Serie Nachtzug-Kritik

Nachtzüge sind eine umweltfreundliche Alternative zu vielen Flügen. Die taz stellt deshalb in loser Folge Verbindungen mit Schlaf- oder Liegewagen vor. Denn viele Angebote sind kaum bekannt. Wir schreiben aber auch, was besser werden muss, damit sie für mehr Menschen attraktiver werden.  Alle vorherigen Folgen finden Sie auf www.taz.de/nachtzugkritik

Je nachdem, wie komfortabel man die rund zwölf Stunden Nachtzugfahrt bis Berlin verbringen will, kann man einen Sitzplatz schon für 39 Euro erwerben, im 6- oder 4-Bett-Liegewagenabteil oder eben dem Schlafwagen allein oder zu zweit übernachten.

Bei Letzterem sind außerdem Frühstück, Snacks und Getränke inklusive, aber auch die Sitzabteile und Liegewagen sind verhältnismäßig gut ausgestattet.

Um 19.10 Uhr startet der Zug in Budapest. Man hat also vor dem Schlafen noch etwas Zeit und kann den Sonnenuntergang bis Bratislava beobachten. Im Schlafwagen direkt vom Bett aus, denn das ist schon gemacht und bis auf einen kleinen Klappsitz gibt es so keine anderen Sitzmöglichkeiten. Dafür sind die Schlafwagenabteile aber sogar noch mit Waschbecken ausgestattet. Nur das Klo teilt sich der ganze Waggon und Duschen gibt es hier gar nicht.

Extratipp: Besuch der Thermen in Budapest!

An dieser Stelle auch noch ein Tipp an alle, die in Budapest nur ein paar Stunden verbringen und zuvor schon in Zügen etwa aus Istanbul oder Bukarest saßen: Es empfiehlt sich sehr, den Aufenthalt in Budapest für einen Thermenbesuch zu nutzen. Davon gibt es genügend je nach Anspruch und Preisklasse in der Stadt und so lässt es sich auch ohne Duschen im Zug besonders frisch und entspannt schlafen.

Wer vor dem Schlafengehen noch etwas im Internet surfen oder telefonieren will, hat aber Pech gehabt: WLAN gibt es in diesem Zug nicht und das mobile Netz ist auf dieser Strecke kaum für irgendetwas ausreichend.

In Bratislava kommt der Zug um 22 Uhr an und lohnt sich damit auch für Reisende aus dieser Stadt. Auch in Tschechien und Polen hält der Zug an einigen Orten, das allerdings dann frühmorgens oder mitten in der Nacht.

Von diesen Zwischenhalten bekommt man als Reisende allerdings kaum etwas mit, denn der Zug gleitet so ruhig durch die Nacht, dass kaum ein Bremsen oder Rattern den Schlaf stören könnte.

Im Schlafwagenabteil werden die Abteile nachts abgeschlossen

Nur das etwas unbequeme Bett und eine einzige abruptere Bremsung erinnern daran, dass man gerade im Zug schläft. Im Schlafwagenabteil werden die Abteile nachts abgeschlossen, damit auch niemand anders den Schlaf stört.

Der Schlafwagen besticht mit Rollos, die kein Licht durchlassen. Es gibt private Abteile und eigene Waschbecken. Die anderen Waggons übertrumpfen allerdings mit den Sitzen, die weitaus gemütlicher sind: Im Schlafwagenabteil lässt sich das Bett nur sehr schwierig zu Sitzen umklappen und diese scheinen selbst dann noch nicht ganz so fest eingerastet.

Das frisch servierte Frühstück mit Brötchen, Getränken und Aufstrichen nach Wahl lässt sich trotzdem genießen. Und lange sitzen muss man am nächsten Tag sowieso nicht mehr: Um 9.39 Uhr ist schon die Ankunft in Lichtenberg, wenig später auch am Berliner Hauptbahnhof und Gesundbrunnen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Das Ding hat FENSTER. Da braucht's kein "Weh-Lan". Dafür werden bei der DB teils die Fenster immer niedriger, siehste von Landschaft rundum fast nix *: Da hilft dann nur noch daddeln. de.wikipedia.org/w..._Siemens_Mireo.jpg



    (*) Und wennste stehst, siehste tatsächlich NUR Gepäckablage - sind derentwegen die Fenster so tiefergelegt ?