piwik no script img

Nachrichten in der CoronapandemieRKI meldet keine Todesfälle

Den Gesundheitsämtern ist kein einziger Coronatoter gemeldet worden – zuletzt war das am 21. September der Fall. Auch die Infektionszahlen sinken weiter.

Diese Bilder waren eindrücklich: Aufnahme aus einem Krematorium im Novemer 2021 Foto: Robert Michael/dpa

Sieben-Tage-Inzidenz weiter gesunken

Erstmals seit September haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut keinen einzigen neuen Corona-Todesfall binnen 24 Stunden übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Dass kein einziger Coronatoter innerhalb eines Tages gemeldet wurde, war zuletzt am 21. September der Fall.

An Wochenenden werden gewöhnlich wesentlich weniger Todesfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet als an anderen Tagen. Die Daten werden später nachgereicht. Es geht um Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist derweil weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Ein­woh­ne­r*in­nen und Woche am Montagmorgen mit 639,5 an. (Vortag 666,4; Vorwoche: 790,8; Vormonat: 1531,5)

Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionsentwicklung, auch weil die offiziellen Meldedaten vom Testverhalten der Bevölkerung abhängen. Das RKI analysiert deshalb regelmäßig – aber nicht tagesaktuell – weitere Parameter. So gingen die Ex­per­t*in­nen in ihrem am Donnerstag erschienenen Wochenbericht unter anderem davon aus, dass die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abgenommen haben.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 4.032 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, wie aus den Zahlen von Montagmorgen weiter hervorgeht (Vorwoche: 20.084 registrierte Ansteckungen). Zwischen den einzelnen Wochentagen schwanken die Werte deutlich, da insbesondere am Wochenende einige Bundesländer nicht ans RKI melden. Laut RKI-Dashboard vom Montag meldeten nur fünf Bundesländer neue Infektionsfälle.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.813.817 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. (dpa)

Tou­ris­t*in­nen dürfen wieder nach Neuseeland

Neuseeland hat am Montag nach mehr als zweijährigem Verbot Tou­ris­t*in­nen aus mehr als 50 Ländern ins Land gelassen. Die Öffnung der Grenzen galt für die USA, Kanada, Großbritannien, Japan und den Großteil Europas, darunter Deutschland. Die meisten Reisenden aus Indien und China dürfen noch nicht nach Neuseeland. Die ankommenden Touristen müssen gegen das Coronavirus geimpft sein und vor und nach der Ankunft einen Selbsttest machen.

Neuseeland ist wegen seiner Landschaft und seinen Sehenswürdigkeiten bei Reisenden beliebt. Vor der Coronavirus-Pandemie kamen jährlich mehr als drei Millionen Tou­ris­t*in­nen ins Land. Der Tourismus trägt zu mehr als fünf Prozent zur neuseeländischen Wirtschaft bei. Wegen des Coronavirus führte Neuseeland strenge Grenzkontrollen ein.

„Heute ist ein Tag zum Feiern und ein großer Moment unserer Wiedervernetzung mit der Welt“, teilte der neuseeländische Tourismusminister Stuart Nash mit.

Die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern ließ wissen, dass seit Bekanntgabe der Öffnung der Grenzen vor sieben Wochen mehr als 90.000 Menschen einen Flug nach Neuseeland gebucht hätten. Allein am Montag wurde am Flughafen der neuseeländischen Stadt Auckland die Ankunft von 21 Flugzeugen aus dem Ausland erwartet. (ap)

Impfpflicht für Soldat*innen?

Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt am Montag (10.00 Uhr) in Leipzig über die Frage, ob Bun­des­wehr­sol­da­t*in­nen verpflichtet werden können, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Offiziere beantragten, dass die Impfung von der Liste der Pflichtimpfungen für Soldaten gestrichen werden soll. Sie sehen einen Verstoß gegen ihre Grundrechte.

Seit Ende November besteht für aktive Soldatinnen und Soldaten sowie Reservisten die Pflicht, die Corona-Schutzimpfung zu dulden. Grundlage ist das Soldatengesetz, das auch eine Impfpflicht für Tetanus, Hepatitis und andere Krankheiten vorsieht. Das Bundesverwaltungsgericht ist hier in erster und letzter Instanz zuständig. Der Termin für die Verhandlung wurde zunächst für Anfang April angesetzt, dann aber auf Mai verschoben. (afp)

Südafrikanischem Vakzin-Werk droht Schließung wegen Impfmüdigkeit

Dem ersten afrikanischen Werk zur Herstellung eines Corona-Impfstoffs droht das Aus. Aufgrund der Impfmüdigkeit auf dem Kontinent habe der südafrikanische Pharmakonzern Aspen Pharmacare keinen einzigen Auftrag zur Produktion erhalten, sagt ein Manager des Konzerns. Aspen hatte im vergangenen November eine Lizenz mit dem Pharmariesen Johnson & Johnson vereinbart. Dessen Corona-Impfstoff sollten die Südafrikaner für ganz Afrika abfüllen und unter dem eigenen Namen Aspenovax vertreiben. In Südafrika stagniert die Impfquote bei rund 30 Prozent. Eine fünfte Corona-Welle steht bevor. (rtr)

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Tja, die im Wesentlichen von der FDP erzwungene weitgehende Aufhebung der Corona-Maßnahmen hat, wie man sieht, nicht geschadet. Auch Hamburg als letztes der beiden "Hotspot"-Länder ist seit gestern kein "Hotspot" mehr und sah offenbar keine Notwendigkeit, die Hotspot-Maßnahmen zu verlängern.

  • RKI meldet keine Todesfälle- zuletzt war das am 21 September der Fall. Eine witzige Überschrift, könnte auch der BILD oder Bunten entnommen sein. Erst beim Lesen des Artikels wird deutlich, dass dem RKI an 1 ‘em Tag kein Toter gemeldet wurde, was aber wegen Wochenende, noch passieren könnte. Das nennt man im allgemeinen- positives Framing.

    • @Pepi:

      Diese Meldung gab´s auch heute im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Und sie mag aus Ihrer Sicht positives Framing sein, aber das Spekulieren auf mögliche nachgemeldete Todesfälle ist mindestens ebenso Framing. Soll man in den Medien keine RKI-Meldungen mehr bringen, wenn diese nicht das gewünschte Narrativ bestätigen? Freuen Sie sich doch, das mal an einem Tag keine Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet werden.