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Nachrichten in der CoronapandemieInzidenz klettert auf 1.607

Die Coronazahlen in Deutschland steigen weiter. Die FDP-verteidigt die geplante Lockerung. Biontech und Pfizer beantragen US-Zulassung für zweite Booster-Impfung.

In den USA hat Biontech/Pfizer die Notfallzulassung für eine zweite Booster-Impfung beantragt Foto: ap

Mehr als 262.000 Neuinfektionen

Die Coronazahlen in Deutschland steigen weiter. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 262.593 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei fast 17,7 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1607,1 von 1585,4 am Vortag und markiert erneut einen Höchstwert. 269 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 126.142. (rtr)

FDP-Fraktionschef Dürr verteidigt geplante Lockerung

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat die geplante Lockerung des Infektionsschutzgesetzes trotz der wieder stark steigenden Infektionszahlen verteidigt. Es drohe keine Überlastung des Gesundheitssystems, sagt er in der ARD. Man müsse deshalb die Verhältnismäßigkeit bei den Coronamaßnahmen wahren und Einschränkungen zurücknehmen. Auch alle anderen europäischen Länder würden den Weg gehen, Coronaschutzmaßnahmen abzuschaffen. Deutschland solle keinen Sonderweg gehen, sagt Dürr zu Forderungen der Koalitionspartner SPD und Grüne, etwa die Maskenpflicht in Innenräumen wie in Geschäften beizubehalten. (rtr)

US-Notfallzulassung für zweite Booster-Impfung beantragt

Biontech und Pfizer haben in den USA eine Notfallzulassung für eine zweite Booster-Impfung mit ihrem gemeinsamen Vakzin beantragt. Sie soll für Patienten ab einem Alter von 65 Jahren gelten, die bereits mit einem der zugelassenen Impfstoffe geboostert sind, wie die Firmen mitteilten. Der Zulassungsantrag stütze sich auf Daten aus Israel, die während der Omikronwelle erhoben wurden und erhöhte Immunantworten bei weniger Infektionen und schweren Erkrankungen zeigten, erklärten die Unternehmen. (rtr)

Japan will offenbar alle Einschränkungen aufheben

Japans Regierung will offenbar alle Einschränkungen zur Eindämmung der Coronapandemie aufheben, die derzeit in Tokio und 17 weiteren der insgesamt 47 Präfekturen des Landes gelten. Ministerpräsident Fumio Kishida werde dies voraussichtlich im Laufe des Tages bekanntgeben, melden mehrere japanische Medien. Die Aufhebung sei für den 21. März geplant. Es gehe dabei unter anderem um eine Ende der begrenzten Öffnungszeiten für Lokale und andere Geschäfte. Auch sei im Gespräch, ab April täglich bis zu 10.000 Menschen wieder in Japan einreisen zu lassen. Derzeit liegt die Obergrenze bei 7000. Grund für die Lockerungen sei ein Abebben der Omikronwelle. (rtr)

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10 Kommentare

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  • Mir will sich nicht erschließen, warum ein Basisschutz, wie Maskenpflicht im Einzelhandel, nicht bis zum wirklichen Abflauen der Infektionszahlen beibehalten wird.

    Jede Infektion die vermieden wird senkt das Risiko unabsehbarer Folgen.



    Abzuwarten bis eine Überlastung des Gesundheitssystems festgestellt wird ist ausgesprochen fahrlässig und kann im Einzelfall tödlich sein.

    So entwickelt sich die Juristenpartei FDP schon jetzt zum Gesundheits- und Sicherheitsrisiko.

    • @Bürger L.:

      Und mir erschließt sich nicht, was der sog. Basisschutz für ein Schutz sein soll, wenn er bis heute nicht zum Abflauen der Infektionszahlen geführt hat. Dass eine Beibehaltung z. B. der Maskenpflicht im Einzelhandel am Infektionsgeschehen wirklich etwas ändert, ist eine reine Vermutung, ebenso wie es eine reine Vermutung ist, dass eine Abschaffung der Maskenpflicht zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führt. Die Erfahrungen aus anderen Ländern stützen diese Vermutung jedenfalls nicht.

      • @Budzylein:

        Es gibt Untersuchungen, die die Wirksamkeit von Masken belegen. Die Zahl der Ansteckungen in Geschäften ist nicht vernachlässigbar

  • FDP-Justizminister haben der Republik bisher ja eher gutgetan. Jetzt aber wird die FDP zum totalen Sicherheitsrisiko - oder vielmehr die beiden Koaltionspartner, die sich dieses"Freedom"-Delirium aufnötigen lassen. Wird womöglich auch die Bundesregierung an ihre (Zerreiß-)Grenzen bringen, binnen der kommenden BA.2 - und Deltakron-Monate mit hochalpinen (oder Himalaya?-) Inzidenzen: 2000, 4000 .... Und kann sich EU-ropa ne nichtvorhandene Regierung in seinem größten Mitgliedsland derzeit leisten? Macron-ien wackelt ja auch .... Hätten wir wenigstens noch einen Juncker in der EU-Kommission. Aber da is Laber-Uschi. Ich wünsch mir da Jean Asselborn. Schnell.



    www.rnd.de/politik...53X4BXNSUDD6U.html

    • @lesnmachtdumm:

      Dänemark hat seine Corona-Beschränkungen bei einer 7-Tages-Inzidenz von über 5.000 (je 100.000 Einwohner) abgeschafft. Inzwischen ist diese Inzidenz dort mit 1414 (15.03.2022) niedriger als die in Deutschland. Dass die Maßnahmen, die jetzt abgeschafft werden sollen, bei der Omikron-Variante irgendeinen messbaren Nutzen bringen, ist durch nichts belegt.

      • @Budzylein:

        In Dänemark sind auch viel mehr Menschen geimpft. In Deutschland laufen immer noch mehrere Millionen Ungeimpfte rum. Wenn davon nur 5 Prozent ins Krankenhaus müssen, dann viel Spaß.

        • @Suryo:

          Dafür hat Dänemark aber (auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl) viel weniger Krankenhäuser und Intensivbetten als Deutschland.

          Zudem erfolgt die geplante Teilabschaffung der Corona-Maßnahmen vor dem Hintergrund, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems in Deutschland zurzeit weder vorliegt noch konkret droht. Allgemeine Befürchtungen sind kein Grund für Einschränkungen der Grundrechte. Wenn in einem Bundesland eine Überlastung des Gesundheitssystems drohen sollte, kann das betreffende Land ja mithilfe der geplanten "Hotspot"-Regelung zusätzliche Einschränkungen beschließen. So what?

  • "Die FDP-verteidigt die geplante Lockerung."

    Warum rational, wenn man doch eine Ideologie hat?

    • @danny schneider:

      Ich bin kein Fan der FDP, aber letztlich muss man sich die aktuelle Lage anschauen und überlegen, was überhaupt sinnvolle Optionen sind. Derzeit steigen die Fallzahlen trotz existierender Maßnahmen massiv. Man könnte also die Maßnahmen drastisch verschärfen, um die Welle zu stoppen, worauf aber keiner Lust hat und was eh nicht nachhaltig ist. Oder man lässt die Welle durchlaufen, bis sie sich selbst begrenzt. Dann kann man durch das Ausmaß der Maßnahmen steuern, ob man eine kurze steile oder lange flachere Welle bekommt. Das Endergebnis (Fläche unter der Kurve) dürfte sich nichts nehmen.

      Solange die schiere Anzahl der gleichzeitig Erkrankten kein Problem verursacht -- und danach sieht es nach Blick in andere Länder nicht aus -- kann man es also auch kürzer machen.

    • @danny schneider:

      Fußgängerampeln ? Die sind doch schlecht für die Freiheit. Alle abschalten ! Kein Problem, solange darurch DAS GESUNDHEITSSYSTEM NICHT ÜBERLASTET WIRD. Tote sind ja, so scheint's, egal.



      [ Hatte bislang die Justiz- und Innenpolitik von FDPlern- und -innen eher positiv im Gedächtnis. Die vulgärliberale Durchmarschiererei des Herrn, dessen Namen mir zu merken ich mich weigere: Baum und Nachfolgende würden sich dafür schämen. Die FDP-geführte Bundesregierung ist schon an einfachsten moralsichen Ansprüchen gescheitert.]