piwik no script img

Nach den Anschlägen in ParisRazzia und Festnahmen in Brüssel

Von dem mutmaßlichen Paris-Attentäter Salah Abdeslam fehlt weiterhin jede Spur. Die belgische Polizei nahm jedoch fünf andere Verdächtige fest.

Sonntagabend in Brüssel. Foto: reuters

Brüssel afp | Die belgische Polizei hat im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Pariser Anschlägen fünf Verdächtige festgenommen. Wie die belgische Staatsanwaltschaft mitteilte, wurden am Sonntagabend zwei Brüder sowie ein Freund von ihnen in Brüssel festgenommen.

Die Festnahme der Brüder bei einer Razzia im Brennpunktviertel Molenbeek war bereits am frühen Morgen bekannt gegeben worden. Zusätzlich zu diesen Festnahmen gab es am Montag eine zweite Razzia, bei der zwei weitere Verdächtige gefasst wurden.

Nach Angaben der Justiz erfolgte die erste Durchsuchung am Sonntagabend nach „telefonischen Ermittlungen“ auf Anordnung eines Anti-Terror-Staatsanwalts. Durchsucht wurde eine Wohnung im sechsten Stock eines Wohnhauses an der Grenze zwischen der Altstadt und Molenbeek, weniger als einen Kilometer vom Grand-Place entfernt, wo derzeit der traditionelle Weihnachtsmarkt stattfindet. Der zweite Einsatz erfolgte im Viertel Laeken.

Bei den beiden Einsätzen wurden weder Waffen noch Sprengstoff gefunden. Die Justiz hatte am Sonntagabend mitgeteilt, der Einsatz in Molenbeek stehe in Zusammenhang mit den islamistischen Anschlägen von Paris, bei denen am Abend des 13. November 130 Menschen getötet und mehr als 350 verletzt worden waren. Er habe aber nichts direkt mit der Suche nach dem flüchtigen Verdächtigen Salah Abdeslam zu tun.

Von Abdeslam, der ebenso wie mehrere der Attentäter in Molenbeek wohnte und mit internationalem Haftbefehl gesucht wird, fehlt seit Wochen jede Spur. Am Sonntag verlautete aus belgischen Ermittlerkreisen, der 26-Jährige sei durch drei Polizeikontrollen geschlüpft, als ihn Freunde in der Nacht der Anschläge mit dem Auto von Paris nach Brüssel fuhren. Wegen Unterstützung der Attentäter wurden in Belgien inzwischen gegen acht Verdächtige Verfahren eingeleitet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!