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Nach dem Tod von Michael BrownFerguson erhält schwarzen Polizeichef

Im August 2014 wurde der schwarze Teenager durch die Waffe eines weißen Polizisten getötet. Nun setzt die US-Kleinstadt auf einen Wandel innerhalb der Polizei.

Wird neuer Polizeichef in Ferguson – zumindest übergangsweise: Andre Anderson. Foto: ap

Washington afp | Knapp ein Jahr nach den tödlichen Polizeischüssen auf den schwarzen Jugendlichen Michael Brown in Ferguson hat ein Afroamerikaner die Führung der Polizei in der Kleinstadt im US-Bundesstaat Missouri übernommen. Der 50-jährige Andre Anderson wurde am Mittwoch zunächst übergangsweise zum Polizeichef ernannt. Bürgermeister James Knowles stellte aber in Aussicht, dass Anderson den Posten dauerhaft bekleiden könnte.

Der neue Polizeichef sagte, er wolle das zerstörte Vertrauen zwischen der mehrheitlich schwarzen Bevölkerung und der überwiegend weißen Polizeitruppe in Ferguson wieder herstellen.

Der Vorort von St. Louis war im August vergangenen Jahres in die Schlagzeilen geraten, als Brown von einem weißen Polizisten erschossen wurde. Der Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl der Teenager unbewaffnet war. Der Tod des Jugendlichen und der Verzicht auf einen Strafprozess führten zu tagelangen Unruhen. An dem Fall entzündete sich eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt.

Die schwarze Bevölkerung von Ferguson wird von der Polizei systematisch diskriminiert. Ein Anfang März veröffentlichter Bericht des US-Justizministeriums bestätigte routinemäßige Schikane von Afroamerikanern in dem Vorort. Für Kritik sorgte auch, dass die Führungspositionen in der Stadtverwaltung vor allem von Weißen besetzt sind. Als Reaktion auf den Bericht des Justizministeriums traten der Verwaltungsdirektor und der Polizeichef von Ferguson zurück.

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3 Kommentare

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  • Wann hört der von keiner SAchkenntnis getragene Unfug eigentlich mal auf? Ist es so schwer sich zu informieren?

     

    Wers nicht selbst bewältigt, kann sich jemanden suchen der ihm die Sektionsbefunde erklärt!

     

    1.Der B. war kein Teenager mehr.

     

    2. Der B hat den Beamten nach Spurenlage wiederholt und nachhaltig angegriffen

     

    3. Es ist für pol. Zwangmaßnahmen erstmal nicht relevant ob das pol. gegenüber bewafnet ist!

  • Ein zerstörtes Vertrauen wieder herzustellen, in dem man einen schwarzen Mann zum Polizeichef macht, kann funktionieren. Muss aber nicht. Vom Äußeren eines Menschen auf sein Inneres zu schließen, war schließlich immer schon etwas riskant. Und manche Leute wissen das sogar. Zum Beispiel von Angela Merkel, die zwar von außen aussieht wie ne Frau und redet wie es eine Mutti tut, von innen aber völlig Kanzler ist. Dass sie mehr für die Frauen tut als für die Banken und die Industrie, ist jedenfalls bisher nicht weiter aufgefallen.

    • @mowgli:

      Wenn der ganze Unterbau so schlechte Qualität hat wie bisher?

       

      Da ist nicht viel zu erwarten.