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Nach Trumps RaketendrohungCountdown läuft, Ende offen

Wie sähe ein westlicher Militärschlag gegen Syriens Assad-Regime aus? Klar ist: Die erforderlichen Mittel sind erheblich, die Risiken auch.

US-Flugzeugträger auf dem Mittelmeer: Möglicher Ausgangspunkt für einen Militärschlag gegen Assad Foto: reuters

BERLIN taz | Führt die Internationalisierung des Syrienkonflikts zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Russland? Diese Angst geht um, seit US-Präsident Donald Trump am Sonntag drohte, für den Einsatz chemischer Kampfstoffe gegen die syrische Rebellenstadt Douma am Samstagabend werde ein „hoher Preis zu zahlen“ sein, und direkt das „Tier Assad“, Russland und Iran verantwortlich machte.

Seither wartet der Nahe Osten jede Nacht auf einen US-Militärschlag in Syrien. Als Russlands Botschafter in Libanon am Mittwoch erklärte, man werde einfliegende Raketen „abschießen“, fühlte sich Trump zu einem neuen Tweet herausgefordert: „Russland schwört, jede und alle auf Syrien gefeuerten Raketen abzuschießen. Haltet euch bereit, Russland, denn sie werden kommen, schön und neu und ‚intelligent‘! Ihr solltet keine Partner eines Gasmördertieres sei, der sein Volk tötet und dem das Spaß macht.“

Von Russland aus wird die Kriegsangst derweil im Verborgenen geschürt. Ein unter dem Pseudonym Bryan MacDonald agierender Kolumnist des staatlichen russischen Senders RT verbreitete am Mittwochnachmittag per Twitter, Quellen im Kreml würden die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit den USA mit „8 von 10“ einschätzen – nur um diesen Tweet zu löschen, sobald er sorgenvolle Reaktionen erzeugt hatte.

Unstrittig ist, dass seit Montag in Washington, London und Paris intensiv über eine, so Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, „starke koordinierte Reaktion“ auf den Giftgasangriff von Douma nachgedacht wird. US-Verteidigungsminister Jim Mattis sprach davon, das „Problem“ mit „unseren Partnern, von der Nato bis Katar“, angehen zu wollen. Die Planungen waren Berichten zufolge so weit gediehen, dass Beobachter mit Militärschlägen schon in der Nacht zum Mittwoch rechneten.

US-Angriff vom östlichen Mittelmeer?

Wie würde ein wirkungsvoller Militärschlag gegen Assad aussehen? Die Rede ist immer von gezielten Luftangriffen auf Militär- und Geheimdiensteinrichtungen. Da Russland Syriens Luftraum beherrscht, können solche Luftangriffe aber nur von außerhalb des syrischen Luftraums erfolgen – am besten von Kriegsschiffen oder U-Booten im östlichen Mittelmeer. Als die USA vor einem Jahr in Vergeltung für einen Chemiewaffeneinsatz die syrische Luftwaffenbasis Shayrat bombardierten, bestand der Angriff im Abfeuern von 59 Cruise Missiles von den US-Zerstörern „Porter“ und „Ross“ im Mittelmeer.

Grafik: infotext-berlin.de

Diese beiden Schiffe befinden sich derzeit im Nordatlantik. Zur Verfügung für Syrien steht den USA derzeit der mit Lenkflugkörpern ausgestattete Zerstörer „Donald Cook“. Er lief am Montag aus der Marinebasis Larnaca auf Zypern Richtung Syrien aus. Auf der britischen Militärbasis Akrotiri auf Zypern stehen zusätzlich britische Tornado-Bomber abflugbereit; sie haben schon zahlreiche Einsätze gegen den „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien geflogen.

Frankreichs Regierung hat nach eigenen Angaben die ostfranzösische Basis St. Dizier in Alarmbereitschaft versetzt. Die dortigen, mit Lenkflugkörpern ausgerüsteten Rafale-Kampfflugzeuge könnten Syrien aus der Distanz beschießen. Frankreich hat zudem eine Militärbasis in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien eine auf Bahrain. Dazu kommen die erheblichen westlichen Militärkapazitäten in Irak und Jordanien.

Ohne Russlands Schutz aus der Luft könnte Syriens Regime nicht überleben

Gegen all dies steht die russische Präsenz in Syrien: Dutzende Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber auf der Militärbasis Hmeimin unter Schutz der modernsten Generation russischer Luft- und Raketenabwehr, dazu die Marinebasis Tartus. Ohne Russlands Schutz aus der Luft könnte Syriens Regime nicht überleben – am Boden auch nicht ohne Spezialkräfte aus dem Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz. Dies hat wiederum Israel auf den Plan gerufen, das regelmäßig Einsätze gegen iranische Militärkapazitäten in Syrien fliegt. Am Montag beschoss Israel iranische Einheiten auf der syrischen Luftwaffenbasis T-4. Am Mittwoch erklärten israelische Regierungsmitglieder laut Jerusalem Post, man werde Assad stürzen, sollte es zu iranischen Angriffen auf israelische Interessen kommen. Irans Revolutionsführer Chamenei sagte, Iran werde auf jede „Aggression“ gegen Syrien reagieren.

Reaktion Russlands bleibt schwer kalkulierbar

Aber kommt es daher wirklich zum großen Knall? Ein Angriff, der Assad unwiderruflich schwächt, würde mehr militärische Mittel und mehr politische Risikobereitschaft erfordern, als derzeit zur Verfügung stehen. Und je länger die Vorbereitung dauert, desto mehr Zeit hat ­Syriens Regime, seine militärischen Mittel in Sicherheit zu bringen.

Nach Angaben von Fachleuten haben die USA derzeit weniger Kriegsschiffe im Mittelmeer als vor einem Jahr, zum Beispiel keinen einzigen Flugzeugträger. Die 8. amerikanische Flugzeugträgerkampfgruppe mit 6.500 Soldaten, bestehend unter anderem aus einem Flugzeugträger, sechs Zerstörern und einem Lenkwaffenkreuzer, ist erst am Mittwoch von der US-Marinebasis Norfolk im Bundesstaat Virginia aufgebrochen; sie wird mehrere Wochen unterwegs sein, bevor sie das Hauptquartier der 6. US-Flotte in Neapel erreicht.

Schwer kalkulierbar ist die mögliche russische Reaktion auf einen Großangriff, der über den Abschuss einiger Raketen hinausgeht. Die vorliegenden russischen Drohungen sind dahingehend interpretierbar, dass nicht nur US-Raketen abgeschossen werden sollen, sondern auch deren Abschussorte anzugreifen sind. Dazu müsste Russland ein US-Kriegsschiff und damit mehrere hundert US-Marinesoldaten im Mittelmeer versenken. Das hätte tatsächlich unkalkulierbare Folgen.

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44 Kommentare

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  • Mir wäre es lieber wenn alles mit einem friedlichen Dialog aller Beteiligten beigelegt werden würde. Aber demnach ist nicht so. Auf den erwarteten Angriff der USA muss noch gewartet werden. Die USA haben lediglich ein oder zwei Schiffe vor Syrien liegen, mit diesen kann Trump aber keinen größeren Militärschlag durchführen. Es wird noch mindestens eine Woche dauern bis Verstärkung eintrifft. Bis dahin gibt es vielleicht eine Lösung ohne den Einsatz von diesen Waffen, es sei denn es passiert etwas unvorhergesehenes.

  • Was soll das gefährliche sinnieren über mögliche Angriffs Szenarien in der TAZ? Ist der Krieg etwa schon beschlossene Sache?

     

    Auf dem Bild handelt es sich übrigens nicht um einen US Zerstörer, sondern um einen US Flugzeugträger (hier Harry S. Truman). Soviel zur Expertise von Hr. Johnson auf diesem Gebiet.

    • @JensF:

      Steht doch unter dem Bild, dass es sich um einen Flugzeugträger handelt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja jetzt ...

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Unser Hipster im Weißen Haus steuert sein Triebleben per Smartphone."

     

    Was hat Trump denn von einem Hipster? Der hat doch weder Bart noch eine Jutetasche dabei.

     

    Wenn Ihnen Johnoson schon ein Dorn im Auge ist, was sagen Sie dann dazu?

     

    //taz.de/Kommentar-Eingreifen-in-Syrien/!5495419/

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Die Frage müsste wohl lauten, was hat Trump von einem Präsidenten oder "Führer der freien Welt"?

       

      Trotz meiner unklaren Ausdruckweise haben Sie ja erkannt, wer gemeint war...

      Und die Analogie steckt hier:

      "Man versteht sich zwar als Subkultur, ist aber inzwischen eher dem Mainstream zuzuordnen." Geht also auch ohne Bart und Beutel. https://de.wikipedia.org/wiki/Hipster_(21._Jahrhundert)

      • @Friedman:

        Und was ich dazu sage? Zunächst mal, ich kann nicht zu allem was sagen. Da wir in einem freien Land leben, darf jeder zu jedem was meinen und die taz wird sich was dabei denken, wenn sie das (morgen?) druckt. So was ähnliches war ja bereits vor einiger Zeit in der taz, vllt gleicher Autor? Egal, ich muss auch mal arbeiten zwischendurch...

        Meine Lust ist begrenzt, mich an der Debatte darüber zu beteiligen und, wie angekündigt, wehre ich mich gegen eine etwaige Verlockung, indem ich die taz abbestellt habe.

        Nur Ihnen zuliebe drei Anmerkungen:

        1. Das Argument der israelischen Angriffe ist immerhin innovativ. Die Israelis scheinen tatsächlich eine Art Narrenfreiheit zu haben, denn sie werden ja weder vom Iran, Syrien oder von den Russen mit "Vergeltungsschlägen" eingedeckt. Schweigespirale statt Twittereskalationsspirale, Redlinedebatten und Schreiattacken im Sicherheitsrat scheint im Einzelfall gewinnbringende Sekundierung von militärischen Aktionen abgeben zu können.

        2. Halte ich es für naiv zu glauben, dass muss genauso gut klappen, wenn USA und Verbündete sich aufmachen Assad klein oder gar weg zu bomben. Wenigstens hier scheint Herr Johnson bei Verstand, wenn er Unkalkulierbarkeit attestiert. Aber wie gesagt, jeder darf Unsinn verkünden und auch drucken.

        3. Finde ich bemerkenswert, wie im Zweifel Völkerrecht einfach ausgeblendet wird. Kann man ja machen und sich in die moralisch aufgeblähte Brust werfen. Man könnte aber auch versuchen sich zu erinnern, was in dieser Idee steckt , warum die sich einst Völkerrecht und seine Prinzipien ausbaldovert haben? Vielleicht ja auch weil das Leid von "Kollateralen" wie von Kombattanten notweniges Resultat einer jeden Eskalation ist. Daher wundert mich, wenn all die Freunde der Menschlichkeit und der Demokratie für Syrien keinen Gedanken an eine kriegsverlängernde Wirkung eines Eingreifens verlieren. Also wenigstens kurz mal überlegen, das könnte doch drin sein und sich eventuell dabei an den IS erinnern?

        • @Friedman:

          Sie schreiben einiges was nicht stimmt. Der Iran zum Beispiel versucht in Syrien Militärbasen aufzubauen um dann Israel zu schaden. Dann reden Sie von Völkerrecht. Schon mal darüber nachgedacht dass sie schon wieder falsch argumentieren. Das was Assad macht, das was die Russen machen, das verstößt gegen das Völkerrecht. Sie werden es nicht schaffen meine Meinung durch ihre Haltlosen Unsinn zu beeinflussen.

          • @Alfredo Vargas:

            Es war mir nicht bewußt, dass ich versucht hätte, ihre Meinung zu ändern mit meinem Unsinn. Ich bitte um Entschuldigung.

            Zum Völkerrecht bestünde hier eine erste Möglichkeit sich in das Thema einzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerrecht

            erster Satz:

            "Das Völkerrecht (Lehnübersetzung zu lateinisch ius gentium, deutsch ‚Recht der Völker‘) ist eine überstaatliche, auch aus Prinzipien und Regeln bestehende Rechtsordnung, durch die die Beziehungen zwischen den Völkerrechtssubjekten (meist Staaten) auf der Grundlage der Gleichrangigkeit geregelt werden."

            Assad kann innerhalb Syriens gegen Recht, Menschlichkeit und alles Mögliche verstoßen. Gegen das Völkerrecht in Syrien zu verstoßen, das macht ihm allerdings gewisse Schwierigkeiten per Definition.

            Militärbasen außerhalb des eigenen Staatsgebietes zu unterhalten, scheint mir ein international verbreiteter und üblicher Vorgang. Angriffe auf solche Basen sind weniger häufig oder? Sind Sie der Meinung, dass sollte ruhig öfter stattfinden? Ich habe nicht verstanden, was sie mir sagen wollen.

  • Statt eines Stellvertreterkrieges in Syrien könnten ja einfach Putin und Trump eine Partie Schach gegeneinander spielen. Danach schaut man sich gemeinsam die tatsächliche Situation in Syrien an und überlegt dann, wie das mit den "Werten" funktioniert.

     

    Vielleicht könnte man Assad mal an die 2010 von ihm angekündigten Reformen und mehr Freiheiten erinnern, aber dazu müsste man natürlich erstmal die vom Ausland gekauften und finanzierte Opposition (OTPOR/CANVAS und islamistische bewaffnete Rebellen) wegschicken und sich mit der echten syrischen Opposition, die es dort ja auch immer schon gab und sogar heute noch gibt, zusammensetzen.

  • taz aus dem kasten genommen+++ titel gesehen+++ inständig gehofft, außer dominic johnson hätte noch jmd anderes von der taz was zum thema beizutragen+++ mit wachsendem unglauben gelesen+++ ist das wirklich euer ernst?

     

    In investigativer Kärrnerarbeit hat Johnson entdeckt, "Bryan MacDonald" schürt von Russland aus Kriegsangst, durch das Absetzen und Löschen von Twittertweeds. Aha. Danke Herr Johnson, danke taz. Ich hätte beinahe nie erfahren, wer der Gegenspieler unseres momentanen "Führers der freien Welt" ist! MacDonald, den Namen muss ich mir unbedingt merken! Unser Hipster im Weißen Haus steuert sein Triebleben per Smartphone. Auch wenn es sich bei Trump freilich, anders als bei jüngeren Hipstern vllt, weniger um Geschlechtliches dreht, mehr so um Weltpolitik, Krieg und Frieden, Raketen und solches Zeug. Haben Sie schon näheres raus gefunden, Herr Johnson, was der "Kolumnist des russischen Senders RT" unter dem Pseudonym "MacDonald" alles steuert?

    Im gesamten Rest des Artikels versammeln wir uns dann um den "Taktikkasten". Andächtig darf die Leserschaft Hobby-General Johnson dabei bewundern, wie er Kriegsschiffe und Kampflugzeuge schiebt. Und schon nach sechs Spalten kommen wir zu dem Ergebnis, sollten die Russen wie angekündigt zurückschlagen: "Das hätte tatsächlich unkalkulierbare Folgen."

     

    Ich komme auch zu einem Ergebnis. Wenn sowas der Ertrag eines "anderen und besseren Journalismus" abseits der Filterblase ist, dann halte ich das leider nicht länger aus. Mein Abo der taz muss 20 Jahre alt sein, vermutlich älter. Ich fürchte, ich muss das heute beenden.

  • Hinter Trump und der NATO steht der militärisch-industrielle Komplex, der so langsam bzw. immer mehr Druck macht, dass seine Investitionen (Wahlkampf, Spenden, Lobbyarbeit, gut dotierte Jobs für Politiker etc.) sich auszahlen. Das bedeutet, wenn sie sich mit den massiv gestiegenen Rüstungsausgaben und Waffenexporten nicht zufriedengeben, nun mal Krieg, ganz einfache Rechnung. Es winken neben verbesserten Zugängen zu Rohstoffen und selber kontrollierten Märkten ja auch Aufträge in Wiederaufbau und Versorgung, die quasi ohne Investitionen kommen, denn alles wird von Steuern bezahlt.

     

    Ist übrigens bei uns genauso, deshalb machen die Scharfmacher aus den eigenen Reihen ja auch soviel Druck gegen Merkel. Zu FJS’ Zeiten wäre die Bundeswehr längst an vorderster Front dabei.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Khaled Chaabouté:

      Die eine Erklärung für alle Fragen der Welt!

       

      Was sollen amerikanische Firmen in einem russisch kontrollierten Syrien denn wieder aufbauen? Die Ammis waren doch noch nichtmal zur Siegermächtekonferenz geladen.

  • Ach deswegen "manipulierte" Russland die amerikanischen Wahlen... um gegen den Busenfreund Trump später Krieg zu führen. Perfider Plan... typisch russisch.

  • Und wieder werden die Hinweise ignoriert, dass vermutlich gar kein Giftgasangriff stattgefunden hat. Alles istwundrschön inszeniert, um sich mit großer Ballerei wieder in Szene zu setzen. In Rom nannte man das Brot und Spiele.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @J_CGN:

      "dass vermutlich gar kein Giftgasangriff stattgefunden hat."

       

      Woher wissen Sie das? Sagt das die OPCW oder doch nur Sputnik und Pi-News?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Können Sie beweisen, dass dieser Giftgasanschlag stattfand?

         

        Wenn nicht, ist es völlig in Ordnung, davon zu sprechen, dass vermutlich kein Giftgasanschlag stattgefunden hat. So wie andere behaupten, dass er stattgefunden hat, obwohl sie es ja ebenfalls nicht wissen können.

        • @Grmpf:

          Ohne Quellen, die dies berechtigt bezweifeln sind die Zweifel reinster Humbug. Und Pi-News und Sputnik fallen ebenfalls in diese Kategorie.

  • Es wird sowieso nichts passieren.

    • @Shane:

      Woher die Gewissheit? T hat sich fast aller Optionen beraubt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Letzten Endes obliegt die Entscheidung dem US-Kongress. Hier besteht Hoffnung, dass es dort noch ein paar kluge Köpfe unter den Republikanern gibt.

        • 9G
          95823 (Profil gelöscht)
          @Shane:

          Ernsthaft? Sie erwarten tatsächlich "kluge Köpfe" unter den Leuten die uns Trump als US-Präsident eingebrockt haben? wie realistisch ist diese Erwartung?

        • @Shane:

          Erstens stimmt das nicht. Und zweitens ist im Kongress in Bezug auf Russland schon seit längerem der Wahnsinn ausgebrochen. Klingt wie ein Witz, aber Trump zählt zu den Moderaten.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Die dpa stellt es etwas anders dar:

             

            "Die meisten Demokraten halten einen Angriff gegen Syrien ohne UN-Mandat und Auftrag des Kongresses für rechtswidrig. Der in internationalen Konflikten erfahrene Rechtsprofessor Francis Boyle von der Universität Illinois erklärte: „Jeder US-Angriff auf die syrische Regierung würde klar sowohl US-Recht als auch internationales Recht verletzen."

            http://taz.de/Trumps-Syrien-Strategie/!5498179/

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Ja. Der Streit, was der Präsident anordnen darf, ist ja schon älter. Das letzte mal hat er einfach befohlen und alle waren zufrieden. Der plötzliche Widerstand der Demokraten erstaunt mich. Bis jetzt galt T. dort ja als Kreatur Putins.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Komisch, die "Demokraten" unter Obama hätten hier keine Skrupel gehabt... Damals "red line, red line" zog aber z.B Großbritannien nicht so mit, neben anderen Aspekten. Zudem stimmte Syrien im Anschluss zu, sein Giftgasarsenal unter int. Aufsicht zu vernichten.

               

              Also ganz offen: ein Herr Assad weiß ganz genau, was passierte, würde er Giftgas einsetzen => schon mal unlogisch dass er es tut - vorausgesetzt es bestünden doch noch irgendwo Bestände. Desweiteren: haben es er, bzw. seine Armee überhaupt nötig, Giftgas einzusetzen? - bei dem militärischen Potential, das ihm über Russland zur Verfügung steht. Und bleibt zuletzt die Frage, warum Russland einen solchen Giftgasanschlag genehmigen/akzeptieren sollte, wo doch klar ist, dass alle Welt auf Syrien schaut und der Westen auch jeden an den Haaren herbeigezogenen Anlass hernimmt, um propagandistisch gegen Russland zu Felde zu ziehen, Sanktionen zu erteilen, Diplomaten auszuweisen und und und. Russland wird seit Jahren völlig in Isolation gedrängt, bis irgendwann auch nichts mehr übrig bleibt, als tatsächlich militärisch dagegen zu halten und eben nicht mehr zu akzeptieren, dass jeder der im Westen lustig ist in Syrien paar Bomben abschmeißt oder irgendwelche fanatischen Vollpfosten mit Waffen beliefert um diese per Journalistendienst als moderate Rebellen zu deklarieren. Wer an die Wand gedrückt wird, kann irgendwann nicht mehr zurückweichen. Und dann bleibt nichts anderes übrig als zu versuchen sich Luft zu verschaffen. Und genau darauf arbeitet der Westen hin, indem er den an der Wand stehenden permanent piesackt, provoziert und erniedrigt. Dieser Schweinkram ist typisch westliche Außenpolitik.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Trump mag ein Vollidiot sein, aber auch er sollte noch immer geistesgegenwärtig genug sein um zu wissen, dass ein Krieg gegen Russland nicht gut für ihn ausgehen wird.

        • @Shane:

          T. steht innenpolitisch enorm unter Druck. Er muss immer wieder "beweisen", dass er mit Russland nichts am Hut hat. Für ihn geht es nicht um Giftgas, sondern um den Beweis, dass die Vorwürfe gegen ihn haltlos sind. Dazu kommt, dass er nach seinem Tweed kaum noch zurück kann. Er kommt kaum noch drum herum, einen Schlag zu führen. Natürlich wird niemand mit Absicht einen großen Krieg beginnen. Aber es besteht die Gefahr, dass eine Rakete die Andere ergibt und niemand die Notbremse zieht.

        • @Shane:

          "geistesgegenwärtig genug"

           

          weiß man's?

  • "Das hätte tatsächlich unkalkulierbare Folgen."

     

    Unkalkulierbar? Nein! Jeden ist klar was ein Krieg zwischen den USA und Russland bedeutet!

     

    Seit Trump seine Kandidatur bekannt gab verging nicht ein Tag wo er von der westlichen Presse nicht diskreditiert wurde. Er sei "irre", ein "Rassist", ein frauenverachtender "Pu**sy Graber", eine "Putinmarionette", ein "Horrorclown" usw. usf.

     

    Jetzt, wo es wirklich einen triftigen Grund gibt Trump zu kritisieren (mögliche Schlagzeile: "durchgeknallter Amipräsident riskiert fahrlässig Krieg mit Russland") fällt das Medienecho angesichts der Lage doch sehr verhalten aus.

     

    Die, die am lautstärksten gegen Trumps Syrienvorhaben protestieren sind - Trumps Wähler. Sie überfluten aktuell das WH mit Emails und Anrufen mit der Forderung Trump solle seinen Angriff unterlassen.

     

    Jene Wähler also, denen sonst unterstellt wird sie seien "Rednecks", "Hillbillies", "White Supremacists","Globalisierungsverlierer" usw. usf. sind die zur Zeit engargiertesten Friedensaktivisten.

  • Ich weiß ja nicht ob, Korrespondenten der Taz zur Bundespressekonferenz gehen, ich hoffe mal.

     

    Der Giftgaseinsatz darf nicht ungesühnt bleiben und das Vorgehen des syrischen Regimes sei abscheulich und menschenverachtend.

     

    Wurde dort so am Montag gesagt.

    • @Sven Günther:

      Nett das man das sagt, wenn die Ermittler noch nicht am Ort des Geschehens eingetroffen sind...

       

      Nur so nebenbei. Die Bundespressekonferenz liegt in Reichweite russischer Iskander Raketen. Also wenn alles schief geht...

  • Man könnte auch sagen, Putin hat Trump jetzt genau da, wo er ihn immer hinhaben wollte - oder sollte es auf einmal doch umgekehrt sein? Egal - den deutschen Waffenhandel wird das wohl auch nicht mehr wesentlich beeinflussen können. Für die Sache mit der Grundsteuer wird sich so sicher auch noch eine „saubere Lösung“ finden. Mehr „Stabilität“ gab's hier doch schon lange nicht mehr, gell. Wohl bekomm's!

    • @Rainer B.:

      "Putin hat Trump jetzt genau da, wo er ihn immer hinhaben wollte"

       

      Glaube ich nicht. Putin und sein Umfeld wollten einen möglichst schwachen Präsidenten und eine gespaltene Gesellschaft. Das haben sie erreicht.

      Sie wollten aber sicher keinen Präsidenten, dessen intellektuelles Sandkastenniveau einen Raketenangriff auf RU + Verbündete mit Twitter -Kommentaren ankündigt und live begleitet.

      Das einzig Gute ist, dass die syrischen Truppen im Moment vorsichtshalber Deckung suchen und deshalb im Moment keine größeren militärischen Möglichkeiten haben. Das gibt der Zivilbevölkerung ein paar Stunden Ruhe, mehr aber auch nicht.

      • @Martin74:

        "Putin und sein Umfeld wollten einen möglichst schwachen Präsidenten und eine gespaltene Gesellschaft"

         

        Und deshalb hat Amerika Trump gewählt? Aber wahrscheinlich wissen Sie einfach mehr...weil Sie in persönlicher Verbindung zu Herrn Putin stehen, oder die seltene Gabe des Gedankenlesens drauf haben...

  • Der Artikel stammt vom Mittwoch und erwähnt einen Angriff "schon in der Nacht zum Mittwoch". Würde Trump Marschflugkörper von einem Kriegsschiff abfeuern und Putin daraufhin dieses versenken, so wäre er damit völkerrechtlich im Recht. Umgekehrt könnte das Trump dann nicht auf sich sitzen lassen.

    Würde umgekehrt Putin auf einen Angriff nicht reagieren, so würde ihn das beschädigen. Vielleicht "einigen" sie sich auf einen symbolischen Angriff, auf den Putin dann nur symbolisch reagiert. Ob das noch möglich ist, wissen wir nicht. Viel diplomatisches Porzellan ist vom Westen zerschlagen worden. Viel Kriegspropaganda ist auf die Bevölkerung niedergegangen, so dass die Rufe, die hier vor der großen Gefahr warnen doch sehr verhalten sind. Dabei sind wir wieder so weit wie vor der Kubakrise.

    • @Velofisch:

      "Umgekehrt könnte das Trump dann nicht auf sich sitzen lassen."

       

      Das ist der gefährlichste Teil. Trump kann sich eine Pleite nicht leisten.

  • 9G
    97546 (Profil gelöscht)

    „Das hätte tatsächlich unkalkulierbare Folgen.“

     

    Wir danken der taz, dass sie mit Artikeln wie diesen alles in ihrer Macht stehende getan hat, um diese Situation herbeizuführen!

    • @97546 (Profil gelöscht):

      Nu klar, der Putin und der Trump fangen schon beim Frühstück Krieg wegen dem ollen taz-Artikel an. Ach, ich hätt es auch gern mal so einfach.

    • @97546 (Profil gelöscht):

      Ja