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Nach Northvolt-InsolvenzIG Metall fordert Rettung von Batteriefabrik

Die Zukunft einer geplanten Fabrik in Schleswig-Holstein ist nach der Insolvenz des Mutterkonzerns unklar. Die IG Metall hat einen Rettungsvorschlag.

Trotz Northvolt-Insolvenz in Schweden sollen die Arbeiten an der Fabrik in Schleswig-Holstein weiter gehen Foto: Christian Charisius/dpa

Berlin taz/dpa | Nach dem Insolvenzantrag des Batterieherstellers Northvolt in Schweden fordert die IG Metall, die geplante Fabrik im schleswig-holsteinischen Heide zu retten. „Es braucht nun einen industriepolitischen Kraftakt von Politik und den Herstellern in Europa, um die Branche nach vorne zu bringen“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, am Donnerstag. „Dabei dürfen Staatsbeteiligungen nicht ausgeschlossen werden und müssen auch europäische Zusammenschlüsse mit auf die Tagesordnung.“

Die Autobatterieproduktion in Europa leidet unter entscheidendem Rückstand gegenüber den Konkurrenten aus Asien. 95 Prozent der produzierten Batterien kommen aktuell aus Asien. Angesichts einer sich wandelnden geopolitischen Lage sei diese Abhängigkeit problematisch, sagt Friedrich.

Northvolt galt dabei bisher als europäischer Hoffnungsträger. Das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium (BMWK) sieht in dem Konzern „nach wie vor das europäische Unternehmen, das am weitesten vorangeschritten ist bei der großskaligen Herstellung von Batterien“.

Die Batteriezellfertigung dort zu betreiben, wo die erneuerbaren Energien in hohem Umfang bereitstehen, bleibe weiter wichtig. „Es wäre daher falsch, den Standort Heide jetzt abzuschreiben, so Friedrich.

Bundesregierung äußert sich nicht

Ob die von der IG Metall geforderten Staatsbeteiligungen notwendig werden, wollte die Landesregierung in Kiel nicht beantworten. Die Staatskanzlei und das Wirtschaftsministerium in Schleswig-Holstein verweisen in der Frage an das BMWK.

Dieses teilte der taz mit: „Das Verfahren zur Northvolt AB Schweden liegt jetzt in der Hand des Insolvenzverwalters. Es ist Aufgabe des Insolvenzverwalters, das Unternehmen neu aufzustellen. Über den Verlauf und den möglichen Ausgang des Insolvenzverfahrens spekulieren wir nicht“.

Anfang 2024 hatte die EU-Kommission für das Werk in Schleswig-Holstein Fördermittel und Garantien über 902 Millionen Euro genehmigt. Bereits erhalten hat Northvolt rund 600 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW, für die Bund und Land je zur Hälfte bürgen. Die Pleite könnte für den Bund und Schleswig-Holstein also teuer werden.

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6 Kommentare

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  • Die Insolvenz von Northvolt war insbesondere Folge unzureichender



    Qualität bei ihren Produkten. Da hilft weiteres Geld auch nicht.



    Und neue industrielle Investoren ausserhalb Chinas mit 95 %



    Marktanteil dürften auch schwer zu finden sein.

  • Northvolt > gescheitertes Startup! (Todgeburt)

    Für GROßE Pläne ganz viele $$$ eingesammelt und nichts Verwertbares produziert.

    Einfach nach zu lesen (auch schon bevor Dithmarschen umgegraben wurde)

    de.wikipedia.org/wiki/Northvolt

  • Vielleicht doch besser aus der Insolvenzmasse günstig von einem heimischen Investor erwerben lassen, statt jetzt noch alte Schulden zu bedienen? Eigentlich schade, dass die Gewerkschaften nicht mehr über eigenes Risikokapital verfügen. Sonst könnten sie heutzutage statt in Neie Heimat, in neue Mobilität investieren.

  • die Gewerkschaft könnte ja auch mal 10-20% Lohnreduzierung anbieten. Um dem chinesischen Preisniveau wenigstens e t w a s entgegen zu kommen. Ansonsten subventionieren wir ständig nur neue Totgeburten....

    • @Martin L.:

      Aber warum soll es denn immer nur vorwärt gehen durch Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung. Warum wird denn den Milliardären nicht entsprechender Anteil zur Entwicklung der Zukunft genommen? Schließlich haben sie die letzten 40 Jahre auf kosten der Infrastruktur der Arbeitenden Ihren Besitz vermehrt. Das ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch eine wesentliche Gefährdung unseres Landes.

  • Einem schlechten Geschäft wirft man kein (Steuer)geld hinterher.

    Kann sogar eine Gewerkschaft wissen. Obwohl ...