Nach Mord an Polizist:innen: Hunderte hetzen im Netz
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizist:innen gab es zahlreiche Hasskommentare im Internet. Mindestens 102 sollen bisher strafrechtlich relevant sein.
Manche hätten die Tat im Internet regelrecht gefeiert oder die Opfer verhöhnt. „Ich empfinde das als schamlos – das ist pure Menschenverachtung, und das ist widerwärtig“, sagte Lewentz. Es sei „kaum aushaltbar“, dass die Angehörigen und Familien der Opfer nun auch noch Hass und Hetze im Internet ertragen müssten.
In einem auf Facebook veröffentlichten Video hatte ein vermummter Mann dazu aufgerufen, Polizist:innen auf Feldwege zu locken, um sie dort zu erschießen. Das Video führte bereits in der Nacht zum Freitag zu einer Festnahme in einem Ort der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen. „Ich sage ganz klar: So etwas Widerliches werden wir nicht tolerieren“, sagte Lewentz.
Die Polizistin und ihr Kollege waren am frühen Montagmorgen vergangener Woche im Landkreis Kusel bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden. Gegen zwei Tatverdächtige wurde am Dienstag Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes erlassen. Laut den Ermittlern wollten sie damit eine vorangegangene Wilderei verdecken.
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