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Nach Gewalt bei "Stuttgart 21"-DemoKampf um die Bilder

Wie konnte es bei der Demonstration gegen "Stuttgart 21" am 30. September zu Gewalt kommen? Polizei und Bahnhofsgegner ringen jetzt um die Deutungshoheit.

Wasserwerfer gegen Demonstranten: Die Polizei räumt am 30. September den Stuttgarter Schlosspark. Bild: dapd

BERLIN/STUTTGART taz | Eine Woche nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen im Stuttgarter Schlossgarten tobt eine Schlacht um die Bilder. Beide Seiten - Demonstranten und Polizei - erheben gegeneinander schwere Vorwürfe. Die Projektgegner kritisieren den überzogenen Polizeieinsatz.

"Wer so etwas als verhältnismäßig bezeichnet, der disqualifiziert sich selbst und muss die politische Verantwortung dafür tragen", sagte Tobias Tegl von der Jugendoffensive gegen "Stuttgart 21" am Freitag bei der Präsentation neuer Videos. Die Polizei sagt hingegen: Die Gewalt ging von den Demonstrierenden aus.

Mittlerweile gibt es überaus viel Filmmaterial, das die Ereignisse vom 30. September dokumentiert. Die Polizei verfügt allein über 80 Stunden Material, bei einer Pressekonferenz am Dienstag präsentierte sie kurze Aufnahmen, die ihre Version der Abläufe stützen sollen. Die jugendlichen Teilnehmer der Schülerdemo ließen sich mit der Veröffentlichung ihres Videomaterials mehr Zeit, lieferten dafür durchaus stichhaltige Belege. Die taz rekonstruiert anhand der Bilder das Geschehen.

Wer hat angefangen?

Polizeiinspekteur Dieter Schneider sagte am Dienstag, der "massive Widerstand" von Protestierenden sei dem Polizeieinsatz vorausgegangen. Um 11.53 Uhr habe die Einsatzleitung daraufhin den Einsatz von "unmittelbarem Zwang" - Wasserwerfer, Schlagstöcke, Pfefferspray - zugestimmt. "Sonst hätte der Einsatz abgebrochen werden müssen", rechtfertigt sich Polizeipräsident Stumpf: "Ein Einsatz zu einem späteren Zeitpunkt wäre noch umfangreicher und schwieriger geworden."

Beweisvideos der Polizei zeigen unter anderem einen schwarz Vermummten beim Sprühen von Pfefferspray gegen Polizisten. Laut Zeitkennung stammt die Aufnahme aber von 14.00 Uhr, also deutlich nach der Eskalation durch die Polizei. Außerdem präsentierte die Polizei einen Filmausschnitt, in dem ein Feuerwerkskörper gezündet wird. Deutlich zu sehen ist aber, dass der geteerte Untergrund zu diesem Zeitpunkt nass ist - die Bilder wurden also vermutlich erst nach Beginn des Wasserwerfereinsatzes um 11.53 Uhr aufgenommen.

Wer hat geworfen? Und womit?

Zunächst sollen es Pflastersteine gewesen sein. Dann hieß es nur noch, Gegenstände seien geflogen. Auf ihrer Pressekonferenz zeigt die Polizei ein Video, auf dem zu sehen ist, wie ein kastaniengroßer Gegenstand geworfen wird. Inspekteur Schneider kommentiert: "Hier kommt ein Steinwurf", um sich dann selbst zu korrigieren: "Pardon, Kastanie." Auf einem anderen Video soll angeblich wieder ein Stein aus der Menge geworfen worden sein. Doch Journalisten, die diese Videos zu sehen bekamen, waren sich einig: Das Objekt glich eher einer Alufolie.

Gab es Übergriffe gegen Demonstranten?

Am Freitag präsentierten die Jugendlichen eine Sequenz, in der ein Polizist über die Absperrgitter lehnt und mit der Faust zwei Mal einen friedlichen Mann wegstößt. Direkt danach sprüht ein weiterer Polizist Pfefferspray in dessen Augen. Der Mann reibt sich etwas orientierungslos die Augen, in diesem Moment kommt ein dritter Polizist hinter das Gitter und schubst den Mann ein weiteres Mal. Einer andere Szene zeigt, wie einem offensichtlich friedlichen Jungen, etwa zwölf Jahre alt, von einem Polizisten mit Pfefferspray ins Gesicht gesprüht wird. In einem weiteren Ausschnitt wird ein Sitzblockierer von einem Polizisten festgehalten und von einem anderen kurz mit Pfefferspray besprüht.

Stuttgarts Polizeipräsident Siegfried Stumpf sagte am Dienstag: "Es tut uns leid, dass das so gelaufen ist."

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28 Kommentare

 / 
  • DS
    Dr. Schreck

    Lieber Ogdan Ücgür,

     

    mal ein ganz olles Totschlagargument gegen Ihren Beitrag: Wenn die Deutschen sich immer so verhalten hätten, wie Sie das fordern, dürften Sie hier gar nicht posten. Da haben Sie sich wohl zu viel integriert, hm?

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • SB
    Sabine Bauer

    Bevor nicht endgültig geklärt ist, was bei dieser Demo wirklich gelaufen ist, kann es nur heißen: Maschinen stopp! Sonst eskaliert die Situation immer mehr:

    http://bit.ly/bOjfdz

  • H
    Hinzufüger

    Da sind noch weitere Dinge unklar, die gut hier hingepasst hätten. Insbesondere der von der Polizei als Alibi für ihren Einsatz präsentierte, Pfefferspray versprühende "Demonstrant". Bei genauerem Hinsehen sieht mensch auf den Videos Oberkörper-Protektoren unter seiner Jacke, die jenen der Polizei sehr ähneln, zusätzlich zeichnet sich unter seiner Hasskappe eine Kabelzuführung zu seinem Ohr zab, was für einen vermeintlichen "Autonomen" ziemlich ungewöhnlich wäre. Interessant dabei ist, dass die Polizei nur noch sehr wenig über diesen Mann berichtet, obwohl das doch ein hervorragender "Beweis" für die Gewalttätigkeit der S21-Gegner wäre. Dieses relative Schweigen spricht womöglich für einen misslungenen, weil zu offensichtlichen "agent-provocateur"-Einsatz. Will die taz da nicht berichten?

  • KD
    Karl der Juchtenkäfer

    Ergänzung /Korrektur für alle, die es gern ein bißchen feiner haben.

     

    "Man gewinnt als Zuschauer, das bei STuttgart 21..die Opfer verhöhnt werden und die Täter zu Opfern. Erstaunlicherweise gilt diese insb. für die Vertreter und "Zuschläger" der Polizei. Das hat man wohl billigend in Kauf genommen.

    Alles wirkt verdreht & unehrlich.

    Mein Vertrauen in die Stuttg.Politik und "Mutti"in Berlin ist mehr als erschüttert.

     

    Zeit, das sich was dreht.

  • KD
    Karl der Juchtenkäfer

    Körperverletzung ist kein Kavaliersdelikt. Ich muß mir erstmal die Augen reiben,denn, was die verantwortlichen Polizisten, Minister , FRau Gönner, Frau Merkel , Herr Goll , Bahnvertreter.. da so alles vom Stapel lassen,ist an Frechheit kaum noch zu überbieten. Dann frage ich mich, was schlimmer ist.., ihre Missetaten oder die verantwortlunglosen Aussagen. Ich weiß es echt nicht, aber ich weiß, das jeder Depp wissen sollte, das es hier nicht mit einer einfachen , herzlos wirkenden Entschuldigung getan ist.

    Es ist unglaublich, welche "Verdrehungsgeschichten " die Polizei.. sich da ausdenkt. Opfer werden zu Tätern stilisiert und umgekehrt. Ganz Deutschland (und halb Europa)lacht sich nen Ast ab und glaubt an einen Scherz.--aber nein, die halten die Menschen wirklich für so blöd.

    Die Comedy kriegt sich nicht mehr an..aufgrund dieser STeilvorlagen..- Eigentore ohne Ende.

     

    BeispieL :Angeblich war die Polizei von den Demonstranten überrascht worden.Aber bis zu 700-1200? vermummte hochgerüstete Polizisten waren am STart und zu allem bereit.Wie paßt das zusammen?

    Dann gibt es unglaublich viel Material, welchen die Polizei deutlich belastet.

    zudem wurde manches sogar live gezeigt.

    ...Nein, Nein.., diese Leute haben in verantwortungsvollen Positionen nun wirklich nichts mehr zu suchen und werden gehen ( müssen). DAS ist nicht mehr unumkehrbar. Sie sind für weitere verantwortungsvolle Tätigkeiten "verbrannt" und haben das selbst zu verantworten. ( Bitte nicht wieder auf Unschuldige draufhauen, das hatten wir schon) Oder wer wird da vom Saulus zum Paulus? ...Mappus nimmt man diese Rolle jedenfalls nicht mehr ab.

    Sicherlich finden Sie noch ein Lobby, die Sie "barmherzig" aufnimmt. Manch einer wird "weich" fallen.

    Hoffentlich bilden Sie sich nicht noch ein etwas Tolles erreicht zu haben.-wobei; irgendwie hat das Ganze natürlich schon etwas. Wahrscheinlich die STory des Jahres.

  • HK
    H. Küster

    Für mich ist es offensichtlich, dass hier die kleinste Provokation (Kastanienwürfe , Rangelei)zum Anlass genommen wurde, die Demonstranten durch unverhältnismäßige Gewalt einzuschüchtern.

     

    Wenn sich Polizisten, gepanzert wie eine Schildkröte; dadurch provoziert/bedroht fühlen und dann zu überzogenen Mitteln greift, wie Pfefferspray und/oder Wasserwerfer, dann kann das nur drei Gründe haben:

    1. die Beamten wurden vorher "scharf gemacht",

    2. einzelne Polizisten waren mit der Situation Emotional überfordert und bedürfen wohl einer Psychotherapie,

    3. durch die "Vermummung" der Beamten sinkt deren Hemmschwelle und führte dann zu dieser unverhältnismäßigen Gewalt.

     

    Wie sich die "Staatsmacht" durch ganz normale Durchschnittsbürger so bedroht fühlen kann, stimmt mich sehr nachdenklich, zeigt dies doch, wie weit sich die Politik von den Bürgern entfernt hat.

     

    Grundrechte sind in unserem Land nicht viel wert, wenn sie gegen wirtschaftliche Interessen zuwider laufen.

     

    Stuttgart 21 ist überall, das zeigt auch die Unverfrorenheit bei dem Wiedereinstieg in die Atomenergie oder die Abspeisung bei den "hartz IV" Empfängern.

     

    Es ist eine Schande was in unserem Land geschieht und mit welcher Gleichgültigkeit z.B. Armenspeisungen hingenommen werden.

     

    Verprügelte Demonstranten, hungernde Kinder -

     

    denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht.

  • B
    bk23d

    http://stuttgart21.blog.de/2010/10/08/stuttgart-21-demo-agent-provocateur-polizei-pfeffersprayer-9560592/

     

    da schaut her, ein agent provocateur soll es gewesen sein, finde ich durchaus sehr plausibel...

  • BL
    Bürger Lars (aus Stuttgart)

    Dieser Artikel ist aber noch gar nicht ganz fertig. Oder?

     

    Und wie ist das denn mit der "Pyrotechnik". Man sieht auf den Bildern die bei Youtube kursieren niemals Pyrotechnik oder auch die dazu gehörigen Nebelschwaden.

     

    Und jener seltsame "schwarz vermummte". Da ist doch zuviel ungewöhnlich. Man sieht auf keinem einzigen Youtube Video Demonstranten mit Kapuze oder Skihaube. Seltsam? Oder nicht?

     

    Viele Grüße aus Stuttgart

     

    Bürger Lars

  • K
    Korkie

    Darf ich Pfefferspray benutzen, wenn mich jemand provoziert?

    Ich glaube nicht...

  • O
    Ogdan Ücgür

    Eigentlich eine dumme Frage "wie konnte es bei der Demo zu Gewalt kommen". Schon als kleiner Junge habe ich gelernt: der Klügere gibt nach und den Anordnungen der Polizei ist immer Folge zu leisten.

     

    Hätte sich jeder an die Auflagen der Genehmigungen und die Anweisungen der Polizei gehalten und diesen Anweisungen auch sofort und widerspruchsfrei Folge geleistet, dann hätte es logischerweise keine Gewalt gegeben.

     

    Wenn dann jemand der Meinung gewesen wäre, daß die Polizei ihre Kompetenzen überschritten habe, dann hätte man dagegen ja wieder vor Gericht gehen können.

     

    Im Rechtsstaat gibt es kein Recht auf Widerstand gegen die Staatsgewalt, die das Gewaltmonopol innehat. Solange unser Staat ein Rechtsstaat ist, gibt greift natürlich auch Art. 20 GG nicht!

  • E
    Energiesparlampe

    Es handelt sich bei friedlichen Sitzblockade um eine Ordnungswidrigkeit die ähnlich wie Falschparken mit einem Ordnungsgeld von 10€ bestraft werden kann. Die Frage ist doch wäre die Polizei, wenn die Baustelle mit Autos versperrt worden wäre, gegen diese mit Pfefferspray und Wasserwerfern vorgegangen? Oder wären diese abgeschleppt worden? Sicherlich hinkt dieser "Vergleich" ein wenig. Jedoch müssen die Verantwortlichen die Frage beantworten wieso diese Mittel eingesetzt wurden. Meines gesamten Erkenntnisstandes nach war die von den Demonstranten angeblich ausgehende Gewalt bzw. Bedrohung ungefähr der eines parkenden Autos gegenüber der Polizei gleichzusetzen. Mir ist jedoch von keinem Vorfall bekannt bei dem ein Falschparker mit Wasserwerfern traktiert worden wäre. Wahrscheinlich ist einigen schnell klar geworden das die Aktion zur Sicherung der Baustelle mit den gebotenen Mitteln schnell mehrere Stunden wenn nicht gar Tage gedauert, und unter Umständen nicht zum Erfolg geführt hätte. Und es stellt sich weiter die Frage musste alles so schnell gehen damit die Rodung und das anschließende Häckseln der Bäume erfolgen kann damit die Einwände des Eisenbahnbundesamtes zu spät kommen und damit Tatsachen geschaffen bzw. die Beweisführung für das vorkommen des Juchtenkäfers unmöglich gemacht wurde?

  • H
    HilmarB

    Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern dieser Welt gibt´s in Deutschland ein Recht auf FRIEDLICHE DEMONSTRATION allerdings kein Recht auf Widerstand und Gewalt gegen die Executive, und das ist gut so. Misverstanden wird dieses Grundrecht jedoch von einigen politischen Parteien und Gewerkschaften, die zielgerichtete Hetze gegen die jeweils regierende Mehrheit betreiben und das Volk mit populistischen ja zum Teil unwahren Parolen aufwiegeln. Allen voran Bündnis 90 die Grünen. "Mappus will Blut sehen," so der Anatolien- Elvis vor einer Fernsehkamera. Und von dem wandelnden dicken Farbklecks wurden bei Illner Kosten für den Bau des neuen Bahnhofs genannt, welche sich die ständig empört gebende Dame nur aus den Fingern gesogen haben kann. So anwidernt ist Demokratie heute! Um politische Macht zu erlangen werden die demokratischen Grundrechte mit Füßen getreten und es gehört bei den schwarz Vermummten sowie Rot/Grün zum guten Ton die Anordnungen der Polizei zu ignorieren und die Ordnungshüter zu provozieren aber wehe die wehren sich...! Ein jeder zu Schaden gekommene Demonstrant in Stuttgart hat den rechtmäßig fundierten Anordnungen der Polizei nicht Folge geleistet. Lange vor der Eskalation hatte diese die Demonstranten vor den Einsatz von Wasserwerfern gewarnt. Auf die Frage von FDP- Lindner, ob sie den Bau von Stuttgard 21 einstellen würde, falls Grüne bei den Landtagswahlen die Mehrheit bekämen und sie Ministerpräsidentin würde, zog der wandelnde Farbklecks vor, lieber nicht Farbe zu bekennen. Das ist nicht die Frage....!?! Motzen ja, aber Farbe bekennen? Nee, das könnte zum Bumerang werden.

  • IN
    Ihr NameLinker-Genosse

    Auch hier wurde seitens der Polizei unverhältnismäßig gehandelt:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=NJU9jDxSAWw

  • SB
    Sabine Bauer

    "Stuttgart 21" muss sofort gestoppt werden. Der harte Polizeieinsatz gegen Gegner des Bauprojekts ist nicht zu rechtfertigen und zeigt eine völlige Überreaktion der Landesregierung. Die Lage ist nunmehr so verfahren, dass jetzt nur mit einem Ruhen der Arbeiten weitere Gewalt zu verhindern ist: http://bit.ly/bOjfdz

  • S
    Stuttgarterin

    Wir dürfen auf Konsequenzen gespannt sein. Vermutlich passiert ... nichts.

  • LV
    Louis von Wunsch-Rolshoven

    Ist "Stuttgart 21" ein Parteispenden-Problem?

     

    Je länger ich mir das Thema ansehe, desto weniger verstehe ich die Politiker, die sich weiterhin für das Projekt einsetzen. Sie kämpfen fast, als ginge es um das eigene Leben. Sie erklären die Bürgermeinung für unerheblich - wichtig sei nur das Votum der Parteipolitiker in den Parlamenten. Sie setzen Wasserwerfer ein, als hieße es einen beginnenden Bürgerkrieg zu verhindern.

     

    Offensichtlich soll die Hoheit der Parteipolitiker gegenüber dem Volk gewahrt werden. Aber reicht das als Erklärungsmodell für das Beharren aus?

     

    Es geht auch um sehr viel Geld - insgesamt mehrere Milliarden. Aber warum sollten jetzt Parteipolitiker ihre Wiederwahl gefährden für anderleuts Geld?

     

    Vielleicht ist es also gar nicht nur das Geld der Bauunternehmen - vielleicht plant ja der eine oder andere Unternehmer, sich bei den Parteien und ihren Politikern erkennlich zu zeigen für die Aufträge, oder hat es schon getan. Vielleicht wurde es ihm auch nahegelegt.

     

    Bei einem Auftragsumfang von einigen Milliarden könnte man da schon ein paar Millionen erübrigen... Das würde die Verbissenheit erklären helfen, die die Parteipolitiker an den Tag legen - Geld ist letztlich unentbehrlich für Parteien, insbesondere bei Wahlen. Vielleicht ist das Ganze also nichts anderes als ein weiteres Spendenproblem der Parteien CDU und SPD.

  • SK
    Schwester Kelle

    Spiegel online stellt den Terminus Schweinesystem in Zusammenhang mit der RAF /1977 hervor. Es scheint als sei damals eine Staatskrankheit ausgebrochen, die im Nachhinein diese Begrifflichkeit zu bestätigen sucht. Hoffentlich ist dies jetzt endlich breiten Schichten auch außerhalb von H4 klar geworden. Aus dem sozialen Schönland hat die auussterbende CDU/Hitlergeneration (verreckt endlich!) ausländerscheu und unternehmerkriecherisch ein asoziales Reichenparadies zu schaffen versucht, leider erfolgreich. Hoffentlich wird Stuttgart den Anfang einer Änderung bedeuten. Aber wer über den Minister-Kommentar zu den aktuellen Terrorbefürchtungen (Terror ist allein deshalb gemeingefährlich, weil sich die Ursacher ja 24-7 polizeischützen lassen) mal nachdenkt, der erkennt vielleicht, dass Schweinereien wie Eisberge sind.

  • T
    T.V.

    Im Krieg sind es die Kollateralschäden. Erschreckend, daß sich sowas immer noch Demokratie schimpfen darf.

  • H
    herbert

    Der schwarze Block ist die Polizei! Es ist äußerst bedenklich, dass die Polizisten oft nicht mehr zu erkennen sind und Sturmhauben unter den Helmen tragen.

  • A
    ausländer

    Ein sehenswertes Video auf youtube:

     

    "Unser Park - Stuttgart21 Demo - Polizeiteinsatz - Eindrücke und Interviews"

  • A
    AllCommunistsAreBeautiful

    Traurig das erst Menschen ihre Sehkraft verlieren müssen damit das Thema Polizeigewalt thematisiert wird.

    Das Vorgehen der Polizei in Stuttgart ist kriminell und ein Angriff auf das Versammlungsrecht.

     

    Die verantwortlichen Politiker und Polizisten müssen nun konsequent bestraft werden .

  • SS
    Susi Sorglos

    Hat wohl etwas gedauert, bis eine »Spezialkraft« aus der grünen bzw. blauen Uniform raus und in die schwarze Kluft rein ist, damit seine Kollegen die »richtigen« Bilder aufnehmen konnten...

  • L
    Lars

    Heftig, wie man sich da wieder die Sache zurechtlügen will, anstatt. Die glauben *wirklich* ihre Prügelorgie sei angemessen gewesen. Diese Leute gehören sofort entlassen. Eine Polizei, die erst ohne Grund Gewalt gegen Bürger anwendet und dann auch noch jede Verantwortung von sich weisen will, ist untragbar.

  • RA
    Roland Adam

    Es geht nicht um die Deutungshoheit ,sondern es geht um die Wahrheit -und die können wir eindeutig beweisen .

     

    Beweisen auch deshalb, weil wir nicht etwas geplant haben, dessen Zielsetzung dann aber misslungen ist.

     

    Wir blieben trotz alledem friedlich - hielten auch noch die rechte Wange hin - um des Friedens Willen und weil wir Verstand haben und sehr schnell durchschauten, was da von uns auf diese brutale und menschenverachtende Weise gewollt wurde. Wir sollten uns wehren - damit es endlich einen Grund gibt S21 Gegner zu diffarmieren - nachdem schon unseren Argumenten nichts mehr entgegenzusetzen war.

     

    Desweiteren haben sie vergessen zu erwaehnen, es war eine genehmigte Demonstration bis 17 Uhr unter Einbeziehung des Schlossparks.

     

    In der Erlaubnis zur Demonstation - ausgestellt von der Stadt Stuttgart steht: es macht sich strafbar, wer gegen die genehmigte Demonstation gewaltsam vorgeht, ...

     

    Die Polizei tat dieses. Die Polizei verwehrte den Schülern auch das Mitnehmen ihrer Lautsprecheranlage in den Park - auch diese war genehmigt und von der Stadt zur Verfügung gestellt worden. So war es keinem Demoordner mehr möglich die Schüler zu koordinieren und sie z. B. aus dem Gefahrenbereich abzurufen.

    Sie erwaehnen auch nicht, dass die Schüler schon am Eingang in den Park, den sie friedlichst betraten, von Polizisten mit Schubsen und anderen Provokationen gezielt Mann gegen Kind empfangen wurden, ohne das da Masse an Menschen war - für all dieses gibt es Filmaufnahmen.

     

    Sie erwaehnen auch nicht, dass die gesamte Situation in ihrem Ausklang dazu benutzt wurde, dass unter Polizeischutz das illegale Fällen der Baeume vollzogen wurde.

     

    Sie sollten sich einmal an das Umweltministerium wenden - warum es dazu keinerlei Kommentar gibt.

     

    Für mich gibt es nur eine Antwort auf all diese Vorfälle, die es seit Wackersdorf und Whyl so nicht mehr gegeben hat und in dieser Form gegen Kinder erstmalig ist.

     

    Die, die dafür verantwortlich sind, sind politisch nicht mehr tragbar

  • W
    Wolfgang

    Es wird um Deutungshoheit gerungen.

    Geht es hier um das Sauerland-Syndrom oder das Mappus-Syndrom?

    Wie sich doch alles wiederholt.....

  • JT
    jan thiessen

    ich habe die Pressekonferenz der Jugendoffensive, Pakrschützer, Peter Lösch etc. im Internet verfolgt. ich habe viel Schlimmeres und viel Eindeutigeres an Polizeiübergriffen gehört und gesehen, als Sie in Ihrem Artikel schreiben. Ein einfaches und eindeutiges Beispiel. Über längere Zeit versucht ein Wasserwerfer einen Jugendlichen, der in etwa fünf Meter Höhe sich an einen Baum klammert herabzuschießen. Wäre der abgerutscht und dumm gestürzt... Und da waren noch andere Beispiele. Liebe TAZ, aufwachen!

  • S
    suboptimal

    Der gestörte Wasserwerferkapitän hat sogar punktgenau einen einzelnen Rollstuhlfahrer anvisiert.

     

    Stuttgart 21 - 30.09.2010 13 Uhr 9 - Wasserwerfer bearbeitet behinderten ROLLSTUHLFAHRER

    http://www.youtube.com/watch?v=yuxmxt4TbAU#t=3m55

     

    Von daher kann man ausschließen, dass die jemanden nur "unabsichtlich" treffen.

    Zum Schämen! Abgesehen davon gibt es auch für den wasserwerfenden Staat Rechtsvorschriften, die einzuhalten sind.

     

    Wie weit die Polizei gehen darf

    http://www.lto.de/de/html/nachrichten/1626/Wie-weit-die-Polizei-gehen-darf/

  • S
    SoLaLa

    Wirkliche Deeskalation hätte vermutlich anders ausgesehen. Die Polizei hätte zum Beispiel einfach warten können bis den Demonstranten die Lust vergeht im Regen herumzustehen oder ein Ablenkungsmanöver einleiten o.ä. - aber hier war wohl die Lust am Prügeln ein Motor des Handelns.

     

    Eine wirklich gelungene Deeskalationsstrategie konnte man beim G8 Gipfel beobachten. Dort hat die Polizei mit einem Wasserwerfer selbst die Strasse blockiert und den Demonstranten das Gefühl gegeben, dass Sie ihr Ziel erreicht hätten (in Wirklichkeit fand der komplette Zulieferverkehr aber einfach eine Strasse weiter statt). Zumindest habe ich das so beobachtet. Das war zwar in der Sache Mist aber eine wirklich reife taktische Leistung. Der Stuttgarter Polizeichef sollte aber seinen Hut nehmen.

     

    Der Sache war die Gewalt der Polizei aber dienlich denn so viel Berichterstattung hätte eine friedliche Aktion nicht bekommen und vor allem können die "braven Bürger" die im Park weggespritzt wurden jetzt mal sehen wie der Täuschungsapparat der Exekutive arbeitet. Ein unwürdiges Schauspiel.