piwik no script img

Nach Fund von SprengstoffIsrael greift Ziele in Syrien an

Das israelische Militär beschuldigt den Iran, Sprengstoff an der Grenze der Golanhöhen platziert zu haben. Laut Aktivist*innen gab es mehrere Tote.

Israelisches Raketenabwehrsystem auf den Golanhöhen nahe der syrischen Grenze im Mai 2018 Foto: Ilia Yefimovich/dpa

Jerusalem afp | Bei Luftangriffen der israelischen Armee in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens zehn Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien mehrere ausländische Kämpfer, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit.

Nach Angaben des israelischen Militärs waren die Luftangriffe eine Reaktion auf den Fund von Sprengstoff entlang der Grenze der von Israel besetzten Golanhöhen. Der Iran habe die Sprengsätze deponiert, um israelische Soldaten anzugreifen, teilte die Armee mit. Daraufhin habe die Luftwaffe Stellungen der iranischen Al-Kuds-Brigaden und der syrischen Streitkräfte angegriffen, darunter „Lagereinrichtungen, Hauptquartiere und militärische Anlagen“, sowie syrische Boden-Luft-Raketenbatterien.

Laut der syrischen Nachrichtenagentur Sana wurden bei den Angriffen mindestens drei Soldaten getötet – nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden außerdem fünf mutmaßliche Mitglieder der Al-Kuds-Brigaden sowie zwei weitere pro-iranische Kämpfer. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netz von Informanten vor Ort. Ihre Angaben lassen sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 hat das israelische Militär hunderte Luftangriffe gegen die syrischen Regierungstruppen und ihre iranischen Verbündeten geflogen. Die Al-Kuds-Brigaden sind der für Auslandseinsätze zuständige Arm der iranischen Revolutionsgarden. Israel will damit verhindern, dass der Iran seinen Einfluss in Syrien ausdehnt. Die israelische Regierung und Armee bestätigen nur selten Militäreinsätze in dem Nachbarland.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!