Nach Enthüllungen über Deportationspläne: Zehntausende protestieren gegen AfD

Auch am Dienstag sind wieder vielerorts Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Allein in Darmstadt kamen rund 17.000 zusammen.

Darmstadt: Mehrere Menschen nehmen an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus und die AfD teil. Dabei steht auf einem Plakat «Menschenrechte statt rechte Menschen»

Gegen den Rechtsextremismus der AfD. Demonstrierende in Darmstadt am Dienstagabend Foto: Boris Roessler/dpa

BERLIN dpa | Deutschlandweit sind am Dienstag Zehntausende Menschen gegen den Rechtsextremismus der AfD auf die Straße gegangen. Rund 17.000 Demonstrierende waren es nach Angaben der Polizei allein im hessischen Darmstadt. Die Kundgebung sei friedlich verlaufen, sagte eine Sprecherin der Polizei am Abend. Auf zahlreichen Schildern und Transparenten stand unter anderem: „Für die Demokratie – Gegen Rechtsextremismus“ und „Hass ist keine Meinung“.

Zu der Versammlung hatte es zwei unterschiedliche Aufrufe gegeben, einen unter dem Motto „für Rechtsstaat und Demokratie“ von einem breiten bürgerlichen Bündnis, unter anderem von Grünen, CDU, SPD, FDP, der evangelischen sowie der katholischen Kirche, und einen unter dem Motto „Demonstration gegen den Faschismus“ von mehreren Gewerkschaften und dem Darmstädter Bündnis gegen Rechts.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Rund 5.000 Menschen wurden am frühen Abend bei einer Kundgebung in Heilbronn gezählt, es habe aber noch Zulauf gegeben, sagte ein Polizeisprecher. In Rottenburg gingen nach Angaben der Polizei rund 4.000 Menschen auf die Straße. Ebenfalls etwa 4.000 Teilnehmer hatte eine Demonstration im bayerischen Freising. Sie verlief einem Polizeisprecher zufolge friedlich.

In Eitorf westlich von Bonn zogen laut Polizei rund 3.000 Menschen unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ vom Bahnhof zum Marktplatz. Der Aufzug wurde demnach als Reaktion auf eine gleichzeitig stattfindende Dialogveranstaltung der AfD angemeldet.

In Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin nahmen laut Schätzungen der Polizei zu Beginn 2.500 Menschen an einer Demonstration teil. Dazu aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Vereinigungen.

Am vergangenen Wochenende hatten nach Polizeiangaben in ganz Deutschland mehr als 900.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für den Schutz der Demokratie demonstriert.

Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.