Nach Attacken auf Nato-Server: Warnungen vor digitalen Anschlägen
Noch hacken sie nur Internetseiten, doch schon bald könnten es Atomkraftwerke oder Krankenhäuser sein: So warnen Sicherheitsexperten nach den Cracks bei Nato und Bundespolizei.
BERLIN afp | Nach den jüngsten Attacken von Hacker-Gruppen auf Server der Nato und der Bundespolizei warnen Sicherheitsexperten vor Angriffen auf zivile Ziele.
Der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz, Christoph Unger, sagte dem Magazin Focus, ein digitaler Anschlag auf Ziele wie Krankenhäuser, Luftverkehr, Stromnetze oder Atomkraftwerke hätte "viel drastischere Konsequenzen" als Angriffe etwa auf Internetseiten der Nato.
Wenn es gelänge, die computergesteuerte Stromversorgung flächendeckend herunterzufahren, "dann geht unsere Gesellschaft innerhalb von 24 Stunden in die Knie". Es sei nicht möglich, ein Netzwerk hundert Prozent sicher zu machen, sagte Unger.
Der IT-Experte Arne Schönbohm sagte dem Magazin, wer richtigen Schaden anrichten wolle, sabotiere "die sicherheitskritische Infrastruktur, die in privater Hand ist". Bisher beschränkten sich die Hacker darauf, ihre Opfer durch die Publikation sensibler Daten zu blamieren. Die Hackergruppe Anonymous hatte am Donnerstag mitgeteilt, Internetseiten der Nato geknackt und große Mengen vertrauliche Daten entwendet zu haben. Anfang Juli war eine Gruppe namens "No Name Crew" in einen Server des deutschen Zollfahndungsdienstes eingedrungen und hatten anschließend offenbar gestohlene Daten im Netz veröffentlicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
100 Jahre Verkehrsampeln
Wider das gängelnde Rot
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Baerbock warnt „Assads Folterknechte“
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Trendvokabel 2024
Gelebte Demutkratie
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Mehr Zugverkehr wagen
Holt endlich den Fernverkehr ins Deutschlandticket!