Nach Äußerungen über Ehe für alle: Scharfe Kritik an Anja Karliczek
Die CDU-Bildungsministerin lehnt das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ab. Politiker*innen von SPD, Grünen und Linken halten sie für vorurteilsbeladen.
Karliczek kleide „Vorurteile in unsachgemäße Scheinargumente“. Gesellschaft und Wissenschaft würden ausreichend Belege liefern, dass es Kindern aus sogenannten Regenbogenfamilien nicht schlechter gehe als anderen.
Auch Karliczeks Aussage, dass die Einführung der „Ehe für alle“ nicht ausreichend gesellschaftlich debattiert worden sei, sei „diskriminierender Unsinn“, sagte Achelwilm. „Die ‚Ehe für alle‘ konnte 2017 im Bundestag deswegen beschlossen werden, weil die Mehrheit der Bevölkerung längst dafür war.“
Gibt bereits zahlreiche Studien
Der Grünen-Abgeordnete Sven Lehmann warf der Ministerin eine „hinterwäldlerische Haltung“ vor. Karliczek habe „offenbar die letzten Jahrzehnte geschlafen“, sagte Lehmann den Funke-Zeitungen. Es gebe zahlreiche Studien über Kinder gleichgeschlechtlicher Elternpaare.
Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) wies Karliczeks Äußerungen zurück. „Schon heute belegen Studien, dass sich Kinder in homosexuellen Partnerschaften genauso gut entwickeln wie in Familien mit Mutter und Vater“, sagte Giffey den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Donnerstagsausgaben). „Was zählt, ist, dass sich Menschen liebevoll um ihre Kinder kümmern. Kinder brauchen ein gutes Familienklima und gute Beziehungen zu denen, die für sie sorgen.“
Karliczek hatte sich in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv für eine Langzeitstudie zur Frage ausgesprochen, welche Auswirkungen gleichgeschlechtliche Elternschaft auf Kinder hat. Es gehe um die Frage „ändert es grundsätzlich etwas“. Zugleich kritisierte sie, die „Ehe für alle“ sei überstürzt eingeführt worden.
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