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NRW sucht Legehennen-Küken-LösungMästen statt Schreddern

Der Agrarminister in NRW droht, in einem Jahr die Tötung männlicher Legehennen-Küken zu verbieten. Doch was wird dann aus den Tieren?

Wenn es Glück hat, wird dieses Küken nicht erstickt, sondern gestopft. Bild: dpa

BERLIN taz | Nordrhein-Westfalen erhöht den Druck auf die Landwirtschaft, das massenhafte Töten männlicher Küken von Legehennen zu stoppen. Als erstes Bundesland wies Agrarminister Johannes Remmel (Grüne) die Landkreise an, den Brütereien diese Praxis binnen eines Jahres zu untersagen.

Bisher landen die männlichen Küken innerhalb von 72 Stunden nach dem Schlüpfen in Tonnen, in denen sie mit Kohlendioxid erstickt werden. Schließlich sind die heute üblichen Hühner extrem spezialisiert gezüchtet worden. Sie liefern entweder viele Eier oder viel Fleisch – aber nie von beidem genug, um rentabel zu sein. 45 Millionen Mal im Jahr passiert dieser „Kükenmord“ in Deutschland (taz vom 25. 5. 13).

Minister Remmel hält das für „absolut grausam“. Anlass für sein Schreiben an die Landkreise ist nun, dass die Staatsanwaltschaft Münster die Massentötung als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eingestuft hat. Der Deutsche Tierschutzbund fordert jetzt auch die anderen Bundesländer auf, gegen die Praxis vorzugehen. Niedersachsen prüft das bereits. Erst dann würden wohl die meisten Küken überleben, denn dort stehen die größten Brütereien in Deutschland, NRW hat nur rund 15 vergleichsweise kleine Betriebe.

„Die getöteten Küken werden ja einer Nutzung zugeführt, zum Beispiel Futter für Zootiere“, kritisierte Antonia Riedl, Referentin beim Bauernverband, Remmels Vorstoß. Es sei auch unklar, was sonst mit den Küken passieren soll. Sie könnten zwar länger als normale Masthähnchen gemästet und dann als „Stubenküken“ genannte Delikatesse verkauft werden. „Aber das ist sehr teuer, und es gibt den Markt dafür einfach nicht.“

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Mal ein, zwei Gläschen Wein? Wir verharmlosen unseren Alkoholkonsum, warnen Drogenbeauftragte. Warum auch Sie Ihr Trinkverhalten vielleicht überdenken sollten, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 5./6. Oktober 2013 . Darin außerdem: Es ist nicht rassistisch, Differenzen zu benennen – sie zu verschweigen ist das Problem. Und: Der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit über Männer, Mythen und Gewalt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Andere Möglichkeiten, das Töten zu beenden, sieht der Verband nicht. Deutschlands größter Legehennenzüchter Lohmann arbeitet zwar gerade an einem Zweinutzungshuhn, das akzeptabel viel Eier legt und einigermaßen Fleisch ansetzt. „Doch das dauert noch“, erklärt Riedl. Und die Geschlechtserkennung bereits im Ei durch technische Methoden sei bislang zu teuer. Vielleicht führt ja Remmels Verbotsdrohung nun dazu, dass die Branche schneller praktikable Lösungen findet.

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67 Kommentare

 / 
  • FB
    Freundeskreis Balduin

    Sie als Konservativer werden doch nicht etwa das von Union, FDP und AfD favorisierte Wirtschaftsmodell in Frage stellen?

  • A
    A.Franke

    Tim Leuther ist schon lange kein Gesprächspartner mehr für mich.



    Übrigens, Waage 69, ich verzichte weitgehend auf all das, bin aber nicht so blauäugig zu glauben, dass das für alle akzeptabel ist.



    Aber akzeptabel und absolut notwendig ist die entscheidende Verringerung des Konsums tierischer Produkte, ein Verbot der Massentierhaltung (einschließlich eines Verbots, die dann andernorts zu fördern!).



    Und das zöge nicht nur eine Verbesserung für die Tiere nach sich, sondern auch eine Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung und eine der Umwelt.#

     

    Kommentar gekürzt. RED.

  • A
    abcd

    http://www.youtube.com/watch?v=RwMwHOlZLe0

     

    Wir lachen noch drüber, anstatt was zu ändern.

    • A
      A.Franke
      @abcd:

      Ja, wirklich und dann die Diskussionen um die afrikanischen Flüchtlinge.

  • A
    abc

    An unserem Umgang mit den Tieren kann man sehr schön sehen, wie wir letzten Endes mit uns selbst umgehen. Und man kann sehen, welche Zukunft wir haben.

    Manchen erschreckt das noch, vielleicht auch weil er Kinder und Enkel hat, viele eben nicht mehr.

  • DA
    der alte Fritz

    Ein guter Film zu dem Thema ist Food, Inc. in Michael Moore Manier.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Food,_Inc.

    Warum McDonald's - obwohl sie immer so transparent sein wollen - nie Werbung über die Herstellung von Nuggets macht, dürfte jedem klar sein, wenn man weiß wie die Dinger hergestellt werden.

    Ansonsten kann sich gutes Essen nur leisten, der die Kohle auch dazu hat.

  • B
    bm2010

    Ich bin kein militanter Vegetarier, aber töten bleibt meiner Meinung nach töten, egal ob direkt nach dem Schlüpfen oder nach einer Mastzeit.

    • @bm2010:

      Da sich die Mehrheit der Menschheitsbevölkerung das Fleischessen aber nicht komplett abgewöhnen lassen wird belassen wir also alles so wie es ist da nach Ihrer Meinung eh jede Reformbemühung für die Katz ist.

       

      Also keine denkbare Renaissance von Zweinutzungsrassen, kein verbindlicher Außenauslauf für Huhn und Schwein als konkrete Zukunftsutopie, kein verbessertes Betreuungsangebot. Keine verbindlichen Regeln für -Futtermittel (Verwendung heimische Eiweißträger), -Transport und Schlachtung...

       

      ...weiterhin Ruinierung der afrikanischen Landwirtschaft durch "Koppelprodukte"...

       

      Für jeden Landwirt oder andere Beiteiligte der Lebensmittelbranche die aufrichtig versuchen in kleinen Schritten die Haltungsbedingungen für die Nutztiere zu verbessern sind Sprüche wie die von Ihnen ein Motivationstorpededo.

       

      Gegen die Ignoranz der Gegner kann man argumentieren, wenn einen dann aber noch die eigenen "radikalen" Leute in den Rücken fallen...

  • die, die tiere essen! gut das es sowas wie evolution gibt. das problem ist bald keines mehr... ; )

    • A
      Arne
      @Tadeusz Kantor:

      Und dann müssen wir unsere Zoos ausbauen?

      Weil dann nur noch die Zootiere die geschredderten Küken essen?

       

      Wenn das so ein Problem ist, warum lassen wir die männlichen Küken nicht einfach wieder auswachsen, bis sie sich dann in Hahnenkämpfen gegenseitig bestialisch umbringen? Das wöre wirklich "artgerechte Tierhaltung".

    • @Tadeusz Kantor:

      Stimmt, seit dem der Mensch Tiere isst, geht es abwärts!

      • A
        Atmender
        @Tim Leuther:

        Das nicht. Mit den Tieren geht es aber abwärts, seit der Mensch sie züchtet. Und noch mehr, seit der Kapitalismus den gesunden Menschenverstand des Züchters ersetzt hat.

  • A
    Arne

    Ich habe zig mal versucht, bei meinem Metzger oder auch bei Bauernhöfen Stubenküken zu bekommen.

    Der Markt ist nicht da, weil die Küken eben sofort im Schredder landen und der Bauernverband blöder ist als die Klingeltonindustrie, die es auch schafft, Bedarf nach einem Produkt zu erwecken, dass niemand vorher haben wollte. Stubenküken bekommt man eher in teuren Sternelokalen als irgendwie bei einem normalen Metzger oder Lebensmittelladen. Problem ist, dass die Leute, die sowas noch zubereiten können meistens älter und somit arbeits- und mittellos sind und die, die das Geld dafür haben, nur Gemüse und ähnlich schnelles noch zubereiten können.

    • @Arne:

      Ich denke, die Sache mit den Stubenküken ist nicht wirklich zielführend sondern ein unnötiger Zwischenschritt wie die ausgestalteten Kleinvolieren in der Hühnerhaltung die man nicht ohne Grund verworfen hat.

       

      Die Stubenkükenmast ist ethich kaum besser zu vertreten als die "Schredderei" und zweitens legt man sich damit ewig lange fest.

       

      Mindestens 10 Jahre würde es dauern um eine nennenswerte Stubenkükenmast überhaupt zu etablieren. Dann haben wir lauter spezialisierte StubenkükenmästerInnen und Schlachtbetriebe die ihrerseits midestens 20-30 Jahre Besitzstandswahrung verlangen können um ihre Investitionen wieder herauszuholen.

      Damit verewigt sich das Problem.

       

      Besser wäre es gleich Nägel mit Köpfen zu machen und innerhalb der nächsten 20 Jahre, beginnend mit der Ökolandwirtschaft, echte Zweinutzungsrassen einzuführen und zugleich medialen Druck auf die konventionelle Landwirtschaft auszuüben so dass sie letztlich notgedrungen nachziehen muüsste.

       

      Dann wären wir einen echten Schritt weiter.

  • M
    M.A.

    "Vielleicht führt ja Remmels Verbotsdrohung nun dazu, dass die Branche schneller praktikable Lösungen findet."

    Die Kükenausfuhr ins nicht so zimperliche Ausland. Damit die "grünen" Gemüter beruhigt werden, haben die Küken dann halt vor dem unvermeidbaren noch ein quälend lange LKWfahrt vor sich.

  • F
    Fließender

    Der Deutsche will seine jährlichen 80 Kilo Ekelfleisch fressen. Das hat er sich verdient, mit seinem harten Alltag und dem täglichen, unerbittlichen Überlebenskampf im Elfenbeinturm Deutschland. Ist ja nicht so, daß einem hier die gebratenen Tauben ins Maul fliegen, wie etwa in Somalia oder Äthiopien.

    • @Fließender:

      Der "Deutsche" ist ein Mensch. Menschen essen und fressen nicht.

      • F
        Fliessender
        @Tim Leuther:

        Doch, sie fressen. Ekelfleisch kann man nicht essen, das kann man nur fressen. So, wie die Tiere in der Massentierhaltung auch nicht leben, sondern dahinsiechen. Und so, wie sie im Schlachthaus nicht sterben, sondern verrecken gemacht werden.

  • A
    Atmender

    Die Mengen an Fleisch, die heutzutage konsumiert werden, können nur in Massentierhaltung produziert werden. Je größer die Produktionsmenge, desto geringer der Gewinn, desto schlechter werden die Produktionsbedingungen. Es gibt daher nur einen Weg aus der Misere Massentierhaltung: Fleischrpoduktion und -verbrauch massiv zu drosseln. Das kann entweder sozial ungerecht organisiert werden, nämlich über den Preis, oder sozial gerecht, indem man Produktion und Preis gesetzlich reguliert. Der Verbraucher lernt es sonst nie. Der rennt mit seiner Katze oder dem Meerschweinchen zehnmal im Jahr zum Tierarzt, weil er so tierlieb und weichherzig ist, frißt aber im selben Zeitraum sein Eigengewicht an Fleisch aus Massentierhaltung. Aber es wird nichts passieren. Das Quälen und die Perversion gehen weiter. Man könnte wenigstens auf jede Fleischpackung Fotos der gequälten Kreaturen draufpappen, damit der Verbraucher immer bestens informiert ist.

    • @Atmender:

      Er rennt mit seinem Meerschweinchen zum Tierarzt weil das Meerschweinchen sein Streichelvieh ist, und er es zum Streicheln braucht.

       

      Und er ist das Nutzvieh, weil das der zweck des Nutzviehs ist.

       

      Was soll der Verbraucher "lernen"? Schon vergessen, der Verbraucher ist der Wähler. Der muss nicht ihre Ansicht übernehmen.

      • KH
        Karli Heinzi
        @Tim Leuther:

        Erstens ist nicht jeder Verbraucher auch Wähler. Zweitens handelt es sich hier nicht um Ansicht, sondern um Einsicht, welche Ihnen und Ihresgleichen freilich völlig abgeht.

      • D
        Duftrosette
        @Tim Leuther:

        Zitat des Götz von Berlichingen

      • A
        Atmender
        @Tim Leuther:

        Sie verstehen da offensichtlich was nicht ganz richtig: Es spricht nichts dagegen, Nutzvieh zu essen. Es spricht aber einiges dagegen, es unter perversen Umständen zu züchten, ein Leben qualvoll zu Mästen, ohne Tageslicht, ohne genug Platz, um sich nur mal umzudrehen, voller Schmerzen, vollgepumpt mit Antibiotika und weiß der Teufel was, ein Leben lang in der eigenen Scheiße und beim Transport zum Schlachtband werden der Kreatur auch noch Beine und Rippen gebrochen, bevor sie Stunden später, endlich, endlich der Kopfschlächter erlöst, nachdem das Tier noch ganz klar die Todespanik gespürt hat, weil es das Blut und den Tod seiner Artgenossen witterte. Haben Sie sich jemals Bilder angeshen, wieviel Panik und Horror sich in den Augen dieser Kreaturen widerspiegelt? Wer ein Vieh zum Streicheln braucht, kann diesem Anblick nicht standhalten, wenn er nicht schizophren ist. Allerdings befürchte ich, daß ein guter Teil der Menschen schon längst dieser Schizophrenie anheim gefallen ist. Verdrängen, verdrängen, verdrängen ist angesagt, wahre Glanzleistungen des perversen Chauvinismus, gemischt mit infantilem Trotz werden vollbracht, um die erbärmliche Fleischfressersucht noch irgendwie zu rechtfertigen. Ja, eine jämmerliche Sucht ist es, wenn man auf etwas nicht verzichten kann, was man nicht zum Leben braucht!

  • @A.Franke

     

    guter Kommentar, aufrichtige, heilige Wut incl. Lösungsweg weniger oder wie @vic`s persönliche Entscheidung gar kein Fleisch etc. zu essen.

     

    Aber auch die von Ihnen aufgezählten Missstände könnten gelöst werden ohne die weiterhin fleischfutternde Mehrheit zu überfordern.

     

    Missstände wie zu kurze Mastdauer bei Hühnern/Puten/Schweinen und zu knappes Platzangebot vor allem in der Endmastphase, für die Kühe ruinöse Milchleistungen von deutlich über 10000 Liter/Kuh/Jahr, über pezialisierte Nutztierrassen und dadurch bedingtes Kükenschreddern oder vorderlastige Puten, klapprige HF Kühe mit Monstereutern etc. sind Menschenwerk und nicht Gottgegeben und können daher auch durch die Menschen wieder korrigiert werden.

     

    ...und ob weißes Kalbsfleisch, Gänsestopfleber, oder, wie neulich in der Sonntaz gelesen, in Armagnac ertränkte Singvögel wirklich als Delikatessen nötig sind?

     

    ...und wenn manche Menschen wegen 3Euro/10 Eier soziale Verwerfungen befürchten frage ich doch wie viele Eier isst man denn in der Woche wenn man sich nicht ausschließlich von Rührei ernährt?

    Das Menschen sich durch Kneipen/Tankstellenbier oder ausschließlichen Gebrauch von Semifertigprodukten/Kurierpizzen und die standhafte Weigerung selber Kartoffeln zu schälen ihre Haushaltskasse ruinieren ist bekannt - aber durch zu hohe Milch/Eierpreise???

    • @Waage69:

      Wäre drei mal so Teuer wie früher. Ein Euro für die Packung Eier. Zwei Euro für Ihre Tierethik.

       

      Sehe ich nicht ein.

       

      Natürlich würden höhere Eier und Milchpreise die Haushalte massiv belasten. Da brauchen sie auch nicht so abfällig "von Ruhrei ernähren" reden.

       

      Wenn ihn das Tierwohl so wichtig ist, dann zahlen Sie doch in ein Fond ein, der Eier in der Tierhaltungsform die sie befürworten runtersubventioniert.

       

      Aber nein, andere sollen für ihr Bambi-Weltbild bazahlen.

       

      Mit Geld. Und mit dem ganzen zusätzlichen Futter das in langsamwachsende Mindereffizientes Nutzviel vergeudet würde.

      • CH
        Captain Hindsight
        @Tim Leuther:

        Wenn Sie schon anfangen zu rechnen, dann denken Sie doch mal weiter und recherchieren Sie, was der dt. Steuerzahler jährlich so an Subventionen an die betreffende Industrie leistet.

        Von den indirekten Kosten, die wir alle mit tragen ganz zu schweigen. Und siehe da, diese Kosten müssen alle Steuerzahler tragen, unabhängig davon, ob sie sich an Produkten dieser Industriesparte bedienen. Dagegen erscheinen ihre veranschlagten 2,- € mehr pro Packung Eier doch schon eher unbedeutend ;)

        • @Captain Hindsight:

          Ach, und Bio und das Tierrechtszeugs erhällt keine Subventionen oder was?

           

          So ist das eben mit partieller Wahrnehmung.

      • @Tim Leuther:

        na ja, die Einen finden die Welt so wie sie ist absolut in Ordnung, die Anderen sehen hier und dort eben noch etwas Änderungsbedarf.

         

        Die Idee mit dem Fonds ist gar nicht mal so schlecht. Ich rede hier aber nicht von Wünsch - dir - was - Streichelzoos sondern von Mindeststandards in der modernen Tierhaltung.

         

        Obwohl sich hier in Punkto Haltungsformen und Betreuungsintensität seit den 70ern eine Menge zum Besseren gewandelt hat sind einige Dinge wie z.B. die Kükenschredderei nach wie vor himmelschreiend und nebenbei belastend für die HühnerhalteInnen selber.

         

        Apropos Futtereffizienz (ich schwenke hier mit Verlaub noch mal zur Milch): 6-8000L holt ein Zweinutzungsrind weitgehend aus dem Grundfutter, also Gras/Heu und nur zusätzlich etwas Kraftfutter. Für 11 000 L muss massiv Mais, Getreide und Soja zugefüttert werden, zudem senkt eine extreme Milchleistung die Lebensdauer der teuer gezüchteten Milchkuh.

         

        Es kann unterm Strich nicht nur humaner sondern auch effizienter sein wenn in manchen Bereichen ein Gang runtergeschaltet würde.

         

        Und nochmal, der Milch- und Eierpreis war in den proletarischen Milieus der Städte im 19. und frühen 20.Jhd. ein riesiger Kostenfaktor im Hausuhaltsbudget und allgemein noch mal nach dem 2. WK. - heute aber ganz bestimmt nicht mehr - weder bei einem noch drei Euros je 10 Eier.

        • @Waage69:

          Zur Milch: Der Bauer wird schon die Haltungsform nehmen die am effizientesten ist. Sowohl was die Lebensleistung als auch was die Leistung pro Futter angeht.

           

          Ob eine Grundfutterlastige Diät am ende Besser ist, ist auch Ansichtssache, Sie reden von "zufüttern" als wenn es "zusätzlich" wäre. Aber eine 11'L Kuh ersetzt nunmal fast 2 6'L Kühe. Und die würden mehr Gras essen.

           

          Ich denke der Landwirt weiß besser wie er effizient Milch herstellt, als der Tierschutzbund.

        • @Waage69:

          Aber wofür die 3 Euro?

          Dafür das Küken nicht Tierfutter werden, sondern zu Delikatessen verarbeitet werden? Das ist doch quatsch.

           

          Und ich bin der Meinung das die Alarmglocken bei Preisseigerungen etwas vorher angehen sollten, als das Preisniveau bei dem man Familienschmuck gegen ein Pfund Butter tauscht.

      • TL
        Tim Leiser
        @Tim Leuther:

        Ihre Ansichten sind abstoßend. In jedem einzelnen Kommentar auf dieser Seite. Sie scheinen keine Empathie für Nichts und Niemanden zu empfinden. Erwarten Sie also auch keine von Anderen für sich selbst. Ihre Ansichten sind abstoßend.

        • @Tim Leiser:

          Ich spreche nur aus was 95% an der Supermarktkasse entscheiden, dann aber bei umfagen anders herumheucheln.

           

          Viel Spaß in einer Welt zu leben in der 95% der Menschen abstoßend sind.

          • TL
            Tim Leiser
            @Tim Leuther:

            95% aller Menschen glauben Ihnen auch den letzten Scheiß, so lange Sie nur eine Statistik erwähnt haben.

  • Man arbeitet an einem "Zweinutzungshuhn"!

    Was bin ich froh, dass ich keine Tiere esse.

    • DH
      Da Hias
      @vic:

      Der Begriff klingt vielleicht komisch, ist aber in erster Linie ein Rückgriff auf v.a. alte Nutztierrassen, die in den Zeiten der "hocheffizienten" Turbomilchkuh oder der Eiermaschinen aus den Kleinvolieren nur ein Nischendasein haben. Stichwort "Zwiehuhn", siehe auch

      http://de.wikipedia.org/wiki/Zweinutzungsrasse

  • Sie machen einen Unterschied zwischen 'mit CO2 töten' und 'vergasen'? Wie feinsinnig.

    Schauen Sie sich bitte mal auf youtube an, wie die Küken durch die Gegend geworfen werden und und und, und schliesslich geschreddert werden. Das sind keine zumutbaren Qualen. Wir hatten früher Hühner und Schweine auf unserem kleinen Nebenerwerbsbauernhof. Da wurden die Tiere nie so behandelt. Und auch männliche Küken landeten später im Topf. Die sind genauso gut und schmackhaft. Was will man uns da heute eigentlich erzählen von wegen 'sind nicht so profitabel'? Klar, im Sinne der Massentierproduktion.

    • @bouleazero:

      Es ist das gleiche. Aber vergasen klingt böser. Man tut es aber um die Tiere schmerzlos zu töten. Daher ist es verlogen, das Sie diese Methode mit ihrer Wortwahl derart denunzieren.

       

      In der freien Natur erlebt jedes huhn mehr schmerzen wenn es vom Fuchs gerissen wird.

      • @Tim Leuther:

        Als verlogen darf man wohl eher ihre zynische Art bezeichnen, den Streit über Worte zu führen (Hitler hätte an Ihnen seine wahre Freude gehabt, 'Juden vergase'n klingt ihnen gewiss zu brutal) als Arguments gegen die skandalöse Massentierhaltung vorzubringen. Aber wie aus anderen Ihrer unsäglichen Kommentare hervorgeht, ist es Ihnen ja scheissegal, was mit den Tieren passiert, Hauptsache Sie kriegen Ihr Kalbsschnitzel und die Eier so billig wie möglich.

        Ich hoffe, Sie bezeichnen sich nicht auch noch als links oder grün.

        • @bouleazero:

          Ach ja: Essen teuer machen ist sicher alles andere als links.

        • @bouleazero:

          Sie können nicht leugnen das der CO2 Tod ein schmerzloserer ist, als andere Methoden.

           

          PS: Das Skandalöse am vergasen in den KZs war das Menschen getötet wurden, nicht die Schmerzen dabei.

           

          Aber Menschenmord, Nutzviehtötung, das geht bei Antispes -die immer antihumaistisch sind- durcheinander

          • FB
            Freundeskreis Balduin
            @Tim Leuther:

            "Sie können nicht leugnen das der CO2 Tod ein schmerzloserer ist, als andere Methoden." Woher wollen Sie das wissen? Sind Sie schon an einer CO2-Vergiftung und mehreren Vergleichstodesarten gestorben?

  • Die Tierfreunde haben mit dem Verbot der Käfigeier die Eierpreise schon genug in die Höhe getrieben. Wenn der Eierkunde dann demnächst noch die Delikatesse „Stubenküken“ quersubventionieren darf, dann steigt der Preis für 10 Eier sicher auf 3 Euro.

    • @Tim Leuther:

      Das Ei(Bodenhaltung) für rund 0,15 €.

      Schämen Sie sich nicht ?

      • @lions:

        Warum sollte ich?

        • @Tim Leuther:

          Des Jammerns auf hohem Niveau wegen.

    • R
      Ruhender
      @Tim Leuther:

      Wird ja niemand gezwungen, Eier oder Stubenküken zu fressen. Freie Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage, capito?

      • @Ruhender:

        Ein Eierkonsument würde gezwungen Stubenküken querzusubventionieren wenn die Koppelproduktion mut Küken als Zoofutter verboten wird.

         

        So viel zu freier Marktwirtschaft.

         

        PS: Menschen essen.

        • R
          Ruhender
          @Tim Leuther:

          Nochmal: Wird ja niemand gezwungen, Eier zu fressen.

        • R
          Ruhender
          @Tim Leuther:

          Da müssen Sie sich bei den Quersubventionierern und Produktionskopplern beklagen, nicht bei den Küken.

  • Qualvolle 72 Stunden müssen den Küken erspart bleiben. Auf Förderbändern und Rollenlagern hin- und hergeschüttelt zu werden, auf Haufen geworfen werden, eventuell zu ersticken oder sich Glieder zu brechen und schliesslich in Massen vergasst zu werden oder noch bei bewusstem Schmerzempfinden in der Schreddermühle zerrissen zu werden hat nichts, aber gar nichts mit artgerechter Tierhaltung zu tun.

    Ja, sterben werden die Hühner, wie wir alle. Aber solange sie leben, darf ihnen kein Schmerz zugefügt werden.

    • @bouleazero:

      "Aber solange sie leben, darf ihnen kein Schmerz zugefügt werden."

       

      Genau deshalb tötet man sie ja mit CO2. Das nennen Sie dann aufbauschend "vergasen" weil es dramatischer klingt. So oder so Tierfreunde drehen es immer so hin wie es gerade passt.

       

      Wenn es um Jagt geht, dann ist es unrecht "freien Tieren" das anzutun. "Massentierhaltung" auf der anderen Seite gehört auch verboten. Alles verlogen.

      • @Tim Leuther:

        Sie machen einen Unterschied zwischen 'mit CO2 töten' und 'vergasen'? Wie feinsinnig.

        Schauen Sie sich bitte mal auf youtube an, wie die Küken durch die Gegend geworfen werden und und und, und schliesslich geschreddert werden. Das sind keine zumutbaren Qualen. Wir hatten früher Hühner und Schweine auf unserem kleinen Nebenerwerbsbauernhof. Da wurden die Tiere nie so behandelt. Und auch männliche Küken landeten später im Topf. Die sind genauso gut und schmackhaft. Was will man uns da heute eigentlich erzählen von wegen 'sind nicht so profitabel'? Klar, im Sinne der Massentierproduktion.

  • "Der Deutsche Tierschutzbund fordert jetzt auch die anderen Bundesländer auf, gegen die Praxis vorzugehen. Niedersachsen prüft das bereits. Erst dann würden wohl die meisten Küken überleben [...]"

     

    Das ist doch Satiere! Die Küken würden nicht überleben. Sie würden später geschlachtet. Und Sie werden ja nicht weggeschmissen, alles wird verwendet. Das ist absolute Symbolpolitik, Sie hat keine stichhaltigen Argumente. Es ist schlichtweg Populismus, ohne Inhalte mit falschen Phrasen.

  • MV
    Mr. Veg

    Und wo liegt der Unterschied zwischen Kükenmord und Schlachtung? Konsequent wäre es, das Mästen und Töten von "höheren Lebewesen" gänzlich zu verbieten oder zumindest Auflagen für ein würdigeres Leben und Sterben der Tiere in den Zuchtbetrieben durchzusetzen. Solange allerdings diese "vegetarische" bzw. tierfreundlichere Sichtweise nicht demokratischer Konsens ist - und die Deutschen essen bekanntlich eine ganze Menge an billigstem Fleisch/Geflügel -, wird die gängige Praxis bestehen bleiben.

    • TI
      Tanmoy Inda
      @Mr. Veg:

      Aber der Mensch ist nunmal von natur aus fleisch esser ? Natürlich sollte es für die Tiere ein würdigeres Leben geben, aber ein totales Verbot von Fleischgenuss ist doch ein bisschen weit hergeholt!

  • K
    Klaus_P

    Ich kann nur jedem empfehlen das Buch "Tödliche Ernte" von Richard Rickelmann zu lesen. Sehr interessant was dort über "Bauernverband" und den Herrn Lohmann steht...

  • LK
    lecker küken

    was ist denn an der verwertung der tiere auszusetzen? wir essen doch auch gerne lamm und kalb, dann dürfen zootiere auch küken bekommen.

  • A
    A.Franke

    Naja, statt sofort geschreddert zu werden, dürfen sie dann noch 32 Tage in überfüllten Ställen auf umknckenden Beinen ihr elendes Leben fristen um dann als Chicken wings zu enden und mit den Resten die afrikanischen Märkte zerstören.

    Beendet dieses Elend endlich, verbietet Massentierhaltung, fresst weniger Fleisch und weniger Eier, trinkt weniger Milch, esst weniger Käse und Yoghurt. Denn übrigens auch männliche Kälbchen enden schnellstmöglich auf dem Schlachthof- Die weiblichen Tiere dürfen das erfüllende Leben eine Milchmaschine führen.

    • AE
      Ausgewogen Essen
      @A.Franke:

      Letzten Endes muss man die Frage stellen, die hier gestellt wurde: Wieviel Geld sind uns Güter wert? Ich kann nur zustimmen: Etwas mehr Geld, dafür a.) höhere Qualität und b.) hoffentlich einigermaßen tierwürdige Haltung. Dann kauft man sich eben kein teures Apple-Smartphone, sondern investiert in eine nachhaltige Welt. :) Es wird sowieso viel zu viel Fleisch gegessen, das ist nicht nur ungesund (2-3 mal in der Woche sollte aus medizinischen Gründen Maximum sein!), sondern auch ökonomisch ineffizient, weil wir letzten Endes immer mehr f..te Menschen bekommen, die wiederum mit Insulin etc. behandelt werden müssen. Esst mehr Gemüse ;)

    • @A.Franke:

      Ich mag aber Eier, Milch, Käse und Joghurt.

      Und ich hab keine Lust weger der Bambifizierungsvisionen anderer arm zu werden weil Essen unbezahlbar wird.

      Natürlich landen Kälber auf dem Schlachthof - Wo soll denn sonst das Kalbsfleisch herkommen?

      • @Tim Leuther:

        @Tim Leuther: Wir Deutschen geben jedes Jahr hunderte Euro für Smartphones, Tablets, Flachbildfernsehr, Autos, Markenkleidung, Schuhe, Kosmetika, etc. aus, aber wir sparen bei dem, was uns am Leben hält.

        Wie viele Eier essen Sie in der Woche? Würde eine Preissteigerung von vielleicht 30 Cent pro Ei Sie an den Bettelstab bringen?

        • @Jan Berger:

          30 mehr pro Ei, das wären dan 4 Euro 30 für eine Packung Eier!

           

          Ich will nicht ausfällig werden. Aber das wäre eine Sauerei!

           

          Zahlen Sie mir doch die Differenz. Warum soll ich die Zahlen?

           

          Rechnen Sie das mal aufs Jahr hoch, für jemanden der 2 Eier am Tag isst. Der Zahlt 153 Euro für Eier.

        • @Jan Berger:

          Variiert. Im Moment eine 10er Packung.

           

          Es ist besser wenig für das auszugeben was man zum Leben braucht, und viel für den Luxus. Das ist besser als andersrum.

          • A
            Arne
            @Tim Leuther:

            Ach, wenn Sie eine 10er Packung Eier die Woche essen, dann können Sie ruhig 4,30 € pro Packung zahlen. Angesichts der mit diesem Konsum zu erwartenden Cholesterin-Werten können Sie sich dafür die Altersvorsorge sparen, die wahrscheinlich aufgrund gekürzter Lebenserwartung keine all zu hohe Summen in Anspruch nehmen dürfte.

            • @Arne:

              Schön das sie mal so entscheiden das ich mal ruhig das bezahlen kann. Dass sehe ich nicht so.

               

              Seien sie sich da nicht so sicher bei ihren Nahrungsempfehlungen. Die haben eine niedriege Halbwertszeit.

        • @Jan Berger:

          Sie sprechen mir aus der Seele. Warum gibt es hier keine 'Gefällt-mir'-Knöpfe?